OG-Magdeburg Nachlese OG-Abend 19. März 2013

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kakteenpeter
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OG-Magdeburg Nachlese OG-Abend 19. März 2013

Beitrag von kakteenpeter »

Am 19ten war es wieder so weit. Wir trafen uns kurz vor Frühlingsanfang zu unserem Ortsgruppenabend. Von Frühling konnte aber keine Rede sein, denn bei uns lag kräftig Schnee. Die OG-Mitglieder aus Braunschweig und Umgebung sowie der Referent aus Hannover waren nicht wenig über die Schneefülle erstaunt.
Natürlich wurde vor dem offiziellen Teil über den derzeitigen Zustand der Kakteen gesprochen und es gab tatsächlich jemanden, der von reichlichem Knospenansatz und sogar von etlichen Arten, die bereits blühten, sprach.

Wir konnten unserem Kakteenfreund Fauter zur Vollendung der ersten Hälfte des Jahrhunderts gratulieren und einige organisatorische Dinge besprechen, dann stand ein interessanter Vortrag auf dem Programm. Es war ein sicher nicht sehr häufig behandeltes Thema: „Die Sukkulentenflora in Südwest Marokko“.
Mit dem Vereinsvorsitzenden von Hannover, Herrn Wurzbacher hatten wir einen sehr kompetenten Referenten eingeladen. Mehrfach hatte er diesen Landstrich be-reist und konnte nicht nur von den Sukkulenten berichten. Wir lernten etwas über die Geologie und Morphologie des Landes und dass der größte Teil Marokkos zu Europa gehört – jedenfalls geologisch gesehen.
In herrlichen Dias stellte Herr Wurzbacher uns Land und Leute, einige Sitten und Gebräuche und natürlich die Sukkulenten vor. Wir sahen große Felder wunderschöner Polster von Euphorbia officinarum var. beaumieranum, heute E. echinus und die große Vielfalt der Euphorbia echinus mit ihrer großen Variabilität hinsichtlich Größe, Farbe und Bedornung in Abhängigkeit von Meereshöhe und Standortklima, denn diese Art steigt im Antiatlas bis zu 2000 m hinauf. Verblüffend manchmal die Ähnlichkeit mit manchen Cereen. Das war vielleicht auch der Grund dafür, dass Herr Wurzbacher eingangs von Kaktuseuphorbien sprach.
Behandelt wurden auch die anderen dort vertretenen Euphorbien und zwei Ascle-piadaceen und natürlich die Begleitflora. Hier konnten wir uns auch an den verschiedensten Blüten- und Pflanzenfarben und -formen erfreuen.
Besonders interessant waren auch die Ausführungen und Bilder des sogenannten Ziegenbaumes, den Arganien. Dieser herrliche, manchmal auch skurril aussehende Baum wurde in der Vergangenheit in großem Maße abgeholzt und wir sahen erschreckende Bilder von Kahlschlägen und Holzstapeln. Heute hat man wohl den Wert der mandelartigen Früchte erkannt, deren Öl bis zu 21% ungesättigte Fettsäuren enthält.
Die sehr guten Bilder brachten uns nicht nur die doch nicht so häufig in den Sammlungen vertretenen säuligen Euphorbien näher, sie hatten auch in der Hinsicht besonderen Wert, dass es viele Standorte heute nicht mehr gibt, weil zum einen die Pflanzen verwertet und die entstandenen Felder für den Getreideanbau genutzt werden.
Pflegehinweise rundeten diesen sehr interessanten und rundum gelungenen Vortrag ab.
Erwähnt werden soll auch, dass wir auch das Angebot erhielten, Herrn Wurzbacher und die Hannoveraner Kakteenfreunde zu besuchen. Davon werden wir sicher gern Gebrauch machen. Herzlichen Dank !

Klaus-Dieter Lentzkow
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