La Gomera
- Thomas Brand
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Re: La Gomera
Moin und Hola!
Euphorbia canariensis ist die „kaktusähnlichste“ Euphorbie der Kanaren. Die kandelaberartige Gestalt ist uns vertraut. Die oberen Teile der Einzeläste stehen nahezu senkrecht, während der untere Teil bogig wächst.
Sie ist in manchen Bereichen des Sukkulentenbuschs bestandsbildend und landschaftsbestimmend. Jedoch fehlt sie – zumindest auf La Gomera – unmittelbar am Meer. Auf La Gomera sind E. canariensis durchaus häufig, aber fast nur an unzugänglichen Steilhängen: In Steilwänden und auf Felsen. Auf Gran Canaria dagegen sah man sie auch in relativ gut zugänglichen Bereichen (Avonia 2012/2, Seite 97). Auch Jungpflanzen findet man regelmäßig, reichlich Fruchtansätze haben wir ebenfalls gesehen. Die Pflanzen sind abhängig von Standort und Alter grün bis graugrün. Je extremer die Lage, desto grauer. Gruß
Thomas
Euphorbia canariensis ist die „kaktusähnlichste“ Euphorbie der Kanaren. Die kandelaberartige Gestalt ist uns vertraut. Die oberen Teile der Einzeläste stehen nahezu senkrecht, während der untere Teil bogig wächst.
Sie ist in manchen Bereichen des Sukkulentenbuschs bestandsbildend und landschaftsbestimmend. Jedoch fehlt sie – zumindest auf La Gomera – unmittelbar am Meer. Auf La Gomera sind E. canariensis durchaus häufig, aber fast nur an unzugänglichen Steilhängen: In Steilwänden und auf Felsen. Auf Gran Canaria dagegen sah man sie auch in relativ gut zugänglichen Bereichen (Avonia 2012/2, Seite 97). Auch Jungpflanzen findet man regelmäßig, reichlich Fruchtansätze haben wir ebenfalls gesehen. Die Pflanzen sind abhängig von Standort und Alter grün bis graugrün. Je extremer die Lage, desto grauer. Gruß
Thomas
- Thomas Brand
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Re: La Gomera
Hola!
Euphorbia aphylla habe ich in diesem Urlaub erstmals bewusst gesehen, auch wenn die Art auf Fuerteventura, Gran Canaria und Teneriffa ebenso vorkommt wie auf La Gomera. An den Nordküsten der Inseln, in Meeresnähe wächst diese leicht erkennbare Euphorbie.
Wir fanden Sie nur an einem nördlich bis östlich orientierten Hang, beim Abstieg vom Buenavista zur Playa de Vallehermoso von etwa 450 m Seehöhe bis hinab ans Meer (ca. 2 km nördlich von Vallehermoso). Der obere Bereich des Buenavista (556 m) hing in Wolken. Beim Abstieg fielen mir die blattlosen (Artname!) Sträucher mit grünen oder grauen, zylindrischen, etwa bleistiftdicken Trieben auf. Die meisten trugen gelbe Cyathien, manche bereits grüne Früchte. Andere erschienen gar nicht aktiv zu sein, wenige waren tot oder im Absterben begriffen. Der Bestand war - soweit vom Weg aus zu überblicken - sehr groß und vital. Aber es war der einzige Standort, den wir gesehen haben, wobei die Nordküste nicht unser Hauptwandergebiet war.
An dem gleichen Hang wuchsen unter anderem Senecio kleinia (Kleinia neriifolia), Periploca laevigata, und Juniperus spec., im oberen Bereich einzelne Pinus pinea. beste Sonntagsgrüße
Thomas
Euphorbia aphylla habe ich in diesem Urlaub erstmals bewusst gesehen, auch wenn die Art auf Fuerteventura, Gran Canaria und Teneriffa ebenso vorkommt wie auf La Gomera. An den Nordküsten der Inseln, in Meeresnähe wächst diese leicht erkennbare Euphorbie.
Wir fanden Sie nur an einem nördlich bis östlich orientierten Hang, beim Abstieg vom Buenavista zur Playa de Vallehermoso von etwa 450 m Seehöhe bis hinab ans Meer (ca. 2 km nördlich von Vallehermoso). Der obere Bereich des Buenavista (556 m) hing in Wolken. Beim Abstieg fielen mir die blattlosen (Artname!) Sträucher mit grünen oder grauen, zylindrischen, etwa bleistiftdicken Trieben auf. Die meisten trugen gelbe Cyathien, manche bereits grüne Früchte. Andere erschienen gar nicht aktiv zu sein, wenige waren tot oder im Absterben begriffen. Der Bestand war - soweit vom Weg aus zu überblicken - sehr groß und vital. Aber es war der einzige Standort, den wir gesehen haben, wobei die Nordküste nicht unser Hauptwandergebiet war.
An dem gleichen Hang wuchsen unter anderem Senecio kleinia (Kleinia neriifolia), Periploca laevigata, und Juniperus spec., im oberen Bereich einzelne Pinus pinea. beste Sonntagsgrüße
Thomas
- Thomas Brand
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Re: La Gomera
Hola,
Der Lorbeerwald ist eine ursprüngliche Pflanzengesellschaft der Kanarischen Inseln. Größere Bestände dieses Vegetationtypus sind nur noch auf Teneriffa, La Palma und La Gomera zu finden. Auf Gran Canaria und El Hierro sind es nur mehr kümmerliche Überbleibsel. Der Lorbeerwald ist auf die Höhenstufe zwischen 500 bis etwa 1200 m beschränkt (tiefere und höhere Lagen sind eher Ausnahmen) und ist an regelmäßige Feuchtigkeitszufuhr durch Wolken angewiesen. Prägend sind die Lorbeerbäume (Laurus azorica, Persea indica, Ocotea foetens, Appolonias barbujana) sowie an trockeneren Standorten, an Bergkämmen und in Steillagen dominieren Baumheide Erica arborea sowie Myrica faya. Eine Vielzahl anderer Gehölze, Kräuter, Farne, Moose und Flechten bilden einen Zauberwald, der sowohl bei Sonnenschein als auch in Wolkenwatte gepackt reizvoll ist. Auf trockenen Felswänden und gelegentlich epiphytisch findet man auch Sukkulenten (Aeonium, Greenovia, Aichryson). Im August 2012 kam es zu großen Waldbränden, die große Teile des Nationalparks betrafen. Die Auswirkungen sind erschreckend: Die verbrannten Büsche und Bäume ragen trostlos in die Landschaft. Schwarze Rinde, verkohltes Holz, aschebedeckter Boden … Doch nach Regenfällen sprießt nun wieder Hoffnung. Doch es wird viele Jahre dauern, bis die Narben verheilt sind. Aber es wird geschehen – man sollte sich bewusst machen, dass Brände zum Zyklus von Werden und Vergehen gehören und die Vegetation entsprechend angepasst ist. Schlimm nur, wenn der Mensch die Brände auslöst. Ob absichtlich (Grundstücksspekulation kann in diesem Fall keine Rolle spielen) oder fahrlässig (die weggeworfene Zigarettenkippe oder ein unbewachtes Grillfeuer) spielt da keine Rolle…
Gruß
Thomas
Der Lorbeerwald ist eine ursprüngliche Pflanzengesellschaft der Kanarischen Inseln. Größere Bestände dieses Vegetationtypus sind nur noch auf Teneriffa, La Palma und La Gomera zu finden. Auf Gran Canaria und El Hierro sind es nur mehr kümmerliche Überbleibsel. Der Lorbeerwald ist auf die Höhenstufe zwischen 500 bis etwa 1200 m beschränkt (tiefere und höhere Lagen sind eher Ausnahmen) und ist an regelmäßige Feuchtigkeitszufuhr durch Wolken angewiesen. Prägend sind die Lorbeerbäume (Laurus azorica, Persea indica, Ocotea foetens, Appolonias barbujana) sowie an trockeneren Standorten, an Bergkämmen und in Steillagen dominieren Baumheide Erica arborea sowie Myrica faya. Eine Vielzahl anderer Gehölze, Kräuter, Farne, Moose und Flechten bilden einen Zauberwald, der sowohl bei Sonnenschein als auch in Wolkenwatte gepackt reizvoll ist. Auf trockenen Felswänden und gelegentlich epiphytisch findet man auch Sukkulenten (Aeonium, Greenovia, Aichryson). Im August 2012 kam es zu großen Waldbränden, die große Teile des Nationalparks betrafen. Die Auswirkungen sind erschreckend: Die verbrannten Büsche und Bäume ragen trostlos in die Landschaft. Schwarze Rinde, verkohltes Holz, aschebedeckter Boden … Doch nach Regenfällen sprießt nun wieder Hoffnung. Doch es wird viele Jahre dauern, bis die Narben verheilt sind. Aber es wird geschehen – man sollte sich bewusst machen, dass Brände zum Zyklus von Werden und Vergehen gehören und die Vegetation entsprechend angepasst ist. Schlimm nur, wenn der Mensch die Brände auslöst. Ob absichtlich (Grundstücksspekulation kann in diesem Fall keine Rolle spielen) oder fahrlässig (die weggeworfene Zigarettenkippe oder ein unbewachtes Grillfeuer) spielt da keine Rolle…
Gruß
Thomas
- Thomas Brand
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Re: La Gomera
Hola,
… doch nicht nur der Wald im Nationalpark brannte im August 2012. Auch in unmittelbarer Menschennähe wüteten die Flammen. Felder, Häuser, Ställe verbrannten, kleinere und größere Ortschaften (Vallehermoso, Valle Gran Rey) mussten evakuiert werden. Die Feuerwalze soll beispielsweise im Valle Gran Rey nur etwa 12 Minuten gebraucht haben, um das gesamte Tal zu erfassen. Glutnester bestanden tagelang, Qualm stand im Tal, Asche bedeckte alles. Der Eindruck soll der einer unbewohnbaren Gegend gewesen sein. Da überrascht der Anblick nur 6 Monate später – der Unbedarfte mag kaum etwas davon erkennen. Es fällt allerdings auf, dass viele Häuser frisch renoviert erscheinen und Brandspuren kaum zu sehen sind – abgesehen von den schwarzen Stämmen und dem allgemein schlechten Zustand der Palmen (was dem unvorbereiteten Laien vielleicht nicht sofort ins Auge fällt). Auch Sukkulenten sind betroffen. Verkohlte Agaven, verbrannte Opuntien, hitzegeschädigte Aeonien, angesengte Aloen - wenn man die Augen offen hält, sieht man sie in den betroffenen Gebieten immer wieder. Alles wird gut ...
Thomas
… doch nicht nur der Wald im Nationalpark brannte im August 2012. Auch in unmittelbarer Menschennähe wüteten die Flammen. Felder, Häuser, Ställe verbrannten, kleinere und größere Ortschaften (Vallehermoso, Valle Gran Rey) mussten evakuiert werden. Die Feuerwalze soll beispielsweise im Valle Gran Rey nur etwa 12 Minuten gebraucht haben, um das gesamte Tal zu erfassen. Glutnester bestanden tagelang, Qualm stand im Tal, Asche bedeckte alles. Der Eindruck soll der einer unbewohnbaren Gegend gewesen sein. Da überrascht der Anblick nur 6 Monate später – der Unbedarfte mag kaum etwas davon erkennen. Es fällt allerdings auf, dass viele Häuser frisch renoviert erscheinen und Brandspuren kaum zu sehen sind – abgesehen von den schwarzen Stämmen und dem allgemein schlechten Zustand der Palmen (was dem unvorbereiteten Laien vielleicht nicht sofort ins Auge fällt). Auch Sukkulenten sind betroffen. Verkohlte Agaven, verbrannte Opuntien, hitzegeschädigte Aeonien, angesengte Aloen - wenn man die Augen offen hält, sieht man sie in den betroffenen Gebieten immer wieder. Alles wird gut ...
Thomas
Re: La Gomera
Schon toll diese Regenerationskraft der Natur.
Danke für die Bilder.
Gruß Nobby
Danke für die Bilder.
Gruß Nobby
Re: La Gomera
Hallo Thomas,
etwas verspätet habe ich erst jetzt Deine letzten Beiträge lesen können. Besonders gut hat mir gefallen, dass Du nicht nur die sukkulenten Funde vorgestellt hast, sondern auch andere Pflanzen und vor allem die verschiedenen Landschaften und Pflanzengesellschaften. Ein wirklich schöner Überblick, der ziemlich sicher meine zukünftige Urlaubsplanung beeinflussen wird!
Zu Gomera - und speziell über den Lorbeerwald - gibt's übrigens am Dienstag auf 3sat die Doku "Europas Urwälder: La Gomeras Nebelwald" (19.03.13, 17:45 Uhr), alternativ auch hier http://www.youtube.com/watch?v=O9JDRiTYwSk. Der Film stammt von 2009, d.h. von vor den großen Bränden des letzten Sommers.
Bis neulich
Wolfgang
etwas verspätet habe ich erst jetzt Deine letzten Beiträge lesen können. Besonders gut hat mir gefallen, dass Du nicht nur die sukkulenten Funde vorgestellt hast, sondern auch andere Pflanzen und vor allem die verschiedenen Landschaften und Pflanzengesellschaften. Ein wirklich schöner Überblick, der ziemlich sicher meine zukünftige Urlaubsplanung beeinflussen wird!
Zu Gomera - und speziell über den Lorbeerwald - gibt's übrigens am Dienstag auf 3sat die Doku "Europas Urwälder: La Gomeras Nebelwald" (19.03.13, 17:45 Uhr), alternativ auch hier http://www.youtube.com/watch?v=O9JDRiTYwSk. Der Film stammt von 2009, d.h. von vor den großen Bränden des letzten Sommers.
Bis neulich
Wolfgang
- Thomas Brand
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Re: La Gomera
Moin,
und Danke WoBo für den Tipp! Ich hoffe ich denke dran, dann vor der Glotze zu sitzen!
An alle, die Gomera ins Auge fassen, sollten bedenken, dass die Anreise lang ist (Landung auf Teneriffa, ggf. Zwischenübernachtung dort- bei uns von Haustür bis Hotel etwa 15 Stunden einfacher Weg!).
Und noch zwei Warnungen: Wer wandert sollte unbedingt Absperrungen und Warnungen ernst nehmen, insbesondere bei /nach Regen und Sturm. Anfang März sind zwei junge Urlauberinnen schwer verunglückt, weil sie ein Warnschild nicht beachteten. Eine davon bezahlte das mit ihrem Leben (Felssturz).
Gleiches gilt für Schwimmer. Wer bei rauer See da rein geht, ist meines Erachtens selbst schuld. Am Tag nach unserer Abreise kam ein Deutscher ums Leben.
Aber zurück zu eigentlichen Thema:
Auf allen Kanareninseln kommen drei Mesembs vor, die als natürlich auf dem Archipel vorkommend angesehen werden können. Weitere Mittagsblumengewächse wie Lampranthus-, Aptenia- und Carpobrotus-Arten sind dagegen vom Menschen eingeschleppt und verwildert.
Das Kanaren-Eiskraut – Aizoon canariense - ist auf allen Kanareninseln und außerdem auf Madeira, den Kapverden, im südlichen Mittelmeergebiet bis nach Indien und Südafrika verbreitet. Es ist eine einjährige Pflanze, die flach dem Boden aufliegt und unscheinbare, in den Blattachseln sitzende Blüten hervorbringt. Für den mitteleuropäischen Sukkulenten-Liebhaber also eher ungeeignet. Anzutreffen ist Aizoon auf trockenen Ruderalflächen, in reinem Sand, direkt in Küstennähe. Ich fand sie in schwarzem, mehr oder weniger feinem Sand oberhalb des Strandes Playa del Ingles (Valle Gran Rey) und am Strand Playa de Guancha bei San Sebastian. Es soll noch eine zweite Art geben, A. hispanicum, die ebenfalls auf Gomera vorkommt. Leider hatte ich vor Ort nicht die Bestimmungshilfe dabei und kann im Nachhinein nicht sicher feststellen, ob es nun die eine oder die andere Art ist, bin aber ziemlich überzeugt bei A. canariense.
Ebenfalls auf allen Kanareninseln und weit darüber hinaus sind die beiden Mesembryanthemum-Arten verbreitet, die ich auf La Gomera fand. Und ebenso wie Aizoon sind sie wohl kaum für unsere Sammluingen geeignet. Beide Arten kommen auf trockenen Ruderalflächen und Brachland in Küstennähe vor, wo sie durchaus große Bestände stellen können. Das feingliedrige M. nodiflorum ist sicher nicht so verdrängend wie das deutlich größere und kräftigere M. crystallinum. Beide färben sich in der Trockenzeit mehr und mehr rötlich, können aber dennoch blühen. beste Grüße
Thomas
und Danke WoBo für den Tipp! Ich hoffe ich denke dran, dann vor der Glotze zu sitzen!
An alle, die Gomera ins Auge fassen, sollten bedenken, dass die Anreise lang ist (Landung auf Teneriffa, ggf. Zwischenübernachtung dort- bei uns von Haustür bis Hotel etwa 15 Stunden einfacher Weg!).
Und noch zwei Warnungen: Wer wandert sollte unbedingt Absperrungen und Warnungen ernst nehmen, insbesondere bei /nach Regen und Sturm. Anfang März sind zwei junge Urlauberinnen schwer verunglückt, weil sie ein Warnschild nicht beachteten. Eine davon bezahlte das mit ihrem Leben (Felssturz).
Gleiches gilt für Schwimmer. Wer bei rauer See da rein geht, ist meines Erachtens selbst schuld. Am Tag nach unserer Abreise kam ein Deutscher ums Leben.
Aber zurück zu eigentlichen Thema:
Auf allen Kanareninseln kommen drei Mesembs vor, die als natürlich auf dem Archipel vorkommend angesehen werden können. Weitere Mittagsblumengewächse wie Lampranthus-, Aptenia- und Carpobrotus-Arten sind dagegen vom Menschen eingeschleppt und verwildert.
Das Kanaren-Eiskraut – Aizoon canariense - ist auf allen Kanareninseln und außerdem auf Madeira, den Kapverden, im südlichen Mittelmeergebiet bis nach Indien und Südafrika verbreitet. Es ist eine einjährige Pflanze, die flach dem Boden aufliegt und unscheinbare, in den Blattachseln sitzende Blüten hervorbringt. Für den mitteleuropäischen Sukkulenten-Liebhaber also eher ungeeignet. Anzutreffen ist Aizoon auf trockenen Ruderalflächen, in reinem Sand, direkt in Küstennähe. Ich fand sie in schwarzem, mehr oder weniger feinem Sand oberhalb des Strandes Playa del Ingles (Valle Gran Rey) und am Strand Playa de Guancha bei San Sebastian. Es soll noch eine zweite Art geben, A. hispanicum, die ebenfalls auf Gomera vorkommt. Leider hatte ich vor Ort nicht die Bestimmungshilfe dabei und kann im Nachhinein nicht sicher feststellen, ob es nun die eine oder die andere Art ist, bin aber ziemlich überzeugt bei A. canariense.
Ebenfalls auf allen Kanareninseln und weit darüber hinaus sind die beiden Mesembryanthemum-Arten verbreitet, die ich auf La Gomera fand. Und ebenso wie Aizoon sind sie wohl kaum für unsere Sammluingen geeignet. Beide Arten kommen auf trockenen Ruderalflächen und Brachland in Küstennähe vor, wo sie durchaus große Bestände stellen können. Das feingliedrige M. nodiflorum ist sicher nicht so verdrängend wie das deutlich größere und kräftigere M. crystallinum. Beide färben sich in der Trockenzeit mehr und mehr rötlich, können aber dennoch blühen. beste Grüße
Thomas
- Thomas Brand
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Re: La Gomera
Hola,
„Gesammelte Werke“ könnte man den heutigen Beitrag überschreiben – oder auch „Reste“.
Senecio kleinia (syn. Kleinia neriifolia) hatte ich im Sukkulentenbusch gar nicht erwähnt, welch‘ Fauxpas! Denn S. kleinia ist wie ebenso ein wichtiges Florenelement wie die strauchigen Euphorbien. Die Pflanzen bilden kleine bäumchenartige Büsche von unter einem Meter Höhe, sie können aber an sehr günstigen Standorten auch deutlich höher werden. Neben dem Sukkulentenbusch findet man sie auch immer wieder in Felswänden, meist sonnenseits. Einige Pflanzen der Küstenflora haben sukkulente Eigenschaften, sind aber aufgrund der Größe oder sehr spezieller Ansprüche quasi nicht kultivierbar. So ist Zygophyllum fontanesii (Zygophyllaceae) ein Halophyt, eine Salzpflanze. Sie kommt an salzhaltigen Standorten auf Sand oder Felsen in unmittelbarer Küstennähe vor. Sie bleibt mit etwa einem halben Meter Höhe recht kompakt. Die Blätter sind eiförmig-zylindrisch und erschienen weiß. Im Gegensatz zu vielen Sukkulenten ist das allerdings keine Wachsauflagerung, sondern eine Behaarung, die mit der Zeit verloren geht. Die Blätter sind dann grün und vergilben. In unmittelbarer Nachbarschaft fand ich Lycium intricatum, das auch als Element des Sukkulentenbuschs in Meeresnähe auftritt. Dieses Nachtschattengewächs ist sparrig verzweigt und trägt Dornen, die Blätter werden im Sommer abgeworfen. Nachzutragen habe ich noch Periploca laevigata, eine Asclepiadaceae. Allerdings ist sie nicht wirklich sukkulent, sondern Begleitflora im Sukkulentenbusch. Immer wieder trifft man auf Pflanzen, die in andere hineinranken, gerne auch in Euphorbia canariensis. Blühende Pflanzen waren wenige zu finden (entschuldigt die Bildqualität), dagegen fruchtende umso mehr, leider waren keine reifen "Hörner" dabei. beste Grüße
Thomas
„Gesammelte Werke“ könnte man den heutigen Beitrag überschreiben – oder auch „Reste“.
Senecio kleinia (syn. Kleinia neriifolia) hatte ich im Sukkulentenbusch gar nicht erwähnt, welch‘ Fauxpas! Denn S. kleinia ist wie ebenso ein wichtiges Florenelement wie die strauchigen Euphorbien. Die Pflanzen bilden kleine bäumchenartige Büsche von unter einem Meter Höhe, sie können aber an sehr günstigen Standorten auch deutlich höher werden. Neben dem Sukkulentenbusch findet man sie auch immer wieder in Felswänden, meist sonnenseits. Einige Pflanzen der Küstenflora haben sukkulente Eigenschaften, sind aber aufgrund der Größe oder sehr spezieller Ansprüche quasi nicht kultivierbar. So ist Zygophyllum fontanesii (Zygophyllaceae) ein Halophyt, eine Salzpflanze. Sie kommt an salzhaltigen Standorten auf Sand oder Felsen in unmittelbarer Küstennähe vor. Sie bleibt mit etwa einem halben Meter Höhe recht kompakt. Die Blätter sind eiförmig-zylindrisch und erschienen weiß. Im Gegensatz zu vielen Sukkulenten ist das allerdings keine Wachsauflagerung, sondern eine Behaarung, die mit der Zeit verloren geht. Die Blätter sind dann grün und vergilben. In unmittelbarer Nachbarschaft fand ich Lycium intricatum, das auch als Element des Sukkulentenbuschs in Meeresnähe auftritt. Dieses Nachtschattengewächs ist sparrig verzweigt und trägt Dornen, die Blätter werden im Sommer abgeworfen. Nachzutragen habe ich noch Periploca laevigata, eine Asclepiadaceae. Allerdings ist sie nicht wirklich sukkulent, sondern Begleitflora im Sukkulentenbusch. Immer wieder trifft man auf Pflanzen, die in andere hineinranken, gerne auch in Euphorbia canariensis. Blühende Pflanzen waren wenige zu finden (entschuldigt die Bildqualität), dagegen fruchtende umso mehr, leider waren keine reifen "Hörner" dabei. beste Grüße
Thomas
Re: La Gomera
Hallo Thomas,
ich schließe mich Herbert an und danke dir für diesen hervorragenden Bericht. Ich habe jeden Beitrag mit Genuss gelesen.
viele Grüße
Stefan
ich schließe mich Herbert an und danke dir für diesen hervorragenden Bericht. Ich habe jeden Beitrag mit Genuss gelesen.
viele Grüße
Stefan
Re: La Gomera
Hallo Thomas,
auch von meiner Seite besten Dank!
Viele Grüße
Manfredo
auch von meiner Seite besten Dank!
Viele Grüße
Manfredo
Viele Grüße
Manfredo
Manfredo
Re: La Gomera
Hallo Thomas,
Dein Beitrag hat Lust auf mehr und Meer gemacht.
Ich kann mir gut vorstellen, dass wir uns das mal in natura ansehen.
Danke dafür!
Liebe Grüße
Elisabeth und Norbert
Dein Beitrag hat Lust auf mehr und Meer gemacht.
Ich kann mir gut vorstellen, dass wir uns das mal in natura ansehen.
Danke dafür!
Liebe Grüße
Elisabeth und Norbert
- Thomas Brand
- Beiträge: 639
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Re: La Gomera
Moin,
ja, jetzt heißt es Abschied nehmen von La Gomera! Danke für's Mitlesen nud Antworten.
Nun aber schnell auf die Schnellfähre nach Teneriffa! Die hält praktisch im Sukkulentenbusch
hasta pronto
Thomas
ja, jetzt heißt es Abschied nehmen von La Gomera! Danke für's Mitlesen nud Antworten.
Nun aber schnell auf die Schnellfähre nach Teneriffa! Die hält praktisch im Sukkulentenbusch

Thomas