Letzten Herbst habe ich mir von Thailand eine Traumpflanze geleistet. Leider hat das schöne Stück den Klimawechsel nicht verkraftet und ist an einer (leider zu spät erkannten) Fusarium Infektion zugrunde gegangen.
Astrophytum asterias cv. Super Kabuto Star Shape (Miracle), da war noch nichts von Fusarium zu erkennen.
Das einzige, was ich von der Pflanze retten konnte, waren einige Rippenstücke aus dem Scheitelbereich. Bei diesen Stücken war noch keine Infektion feststellbar. Diese Rippenstücke pfropfte ich dann auf Ferocactus glaucescens, diese stellte ich unter Kunstlicht.
Schon nach einigen Wochen bildete sich das erste Kindel. Dieses Kindel erschien jedoch nicht, wie erwartet aus einer Areole, sondern aus dem Zwischenrippenbereich.
Natürlich wird es lange Jahre dauern, bis die Nachzuchten die Grösse und Schönheit der Mutterpflanze erreichen. Als kleiner Trost entstehen so jedoch mehrere Pflanzen (Klone) mit derselben Genetik.
Auch ein zweites Rippenstück beginnt mit der Bildung eines Kindels. Das Kindel erscheint ebenfalls aus dem Zwischenrippenbereich.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Eine mögliche Erklärung für das Sprossen aus dem Zwischenrippenbereich liegt für mich in der speziellen Wuchsform der "Star Shape" A. asterias. diese wachsen im Zwischenrippenbereich weiter und bilden so die schöne Sternform aus. Deshalb sprossen vemutlich Rippenpfropfungen dieses Cultivars auch aus diesem Bereich.
Was mich jedoch erstaunt ist das Tempo, mit dem sie mit der Kindelbildung beginnen. Erste Anzeichen waren schon ca. 3 Wochen nach der Pfropfung sichtbar. Dies liegt vermutlich daran, dass die Rippenstücke aus dem Scheitelbereich stammten, das Gewebe ist somit noch recht jung.
Diese Erfahrungen zeigen mir, das es sich auch bei einem eigentlichen Totalverlust einer grossartigen Pflanze lohnt, um das schöne Stück zu kämpfen, sprich jedes auch noch so kleine (nicht infiszierte) Stück mittels Pfropfung zu retten versucht.