Alternative Heizgeräte bei Stromausfall?

[lorbaer]

Hallo liebe Leute,

meine Frage richtet sich an diejenigen unter Euch, die ihr GH mit Strom heizen. Bei den Wetterbedingungen, wie sie am Wochenende herrschten, hatte ich immer mal wieder den unguten Gedanken, dass ich auf einen Stromausfall gar nicht vorbereitet wäre.

Mich interessiert, was Ihr an Ersatzheizgeräten habt und was ihr empfehlen könnt. Eine Gasheizung mit Propangasflasche käme ja z.B. in Frage, ist aber in der Anschaffung auch nicht gerade günstig - dafür, das man sie nur im Notfall einsetzen würde. Wie sieht es mit Petroleum-Heizungen aus? Hat sowas jemand von Euch und hat damit schon gute oder schlechte Erfahrungen gemacht? Ich bin mir vor allem unsicher, ob die Heizleistung reichen würde und ob die Gefahr von Russ-Entwicklung besteht. In meinem Fall müsste die Heizung für ca. 14m² Grundfläche ausreichen.
Ich bin gespannt auf Eure Antworten

Viele Grüße von lorbaer

[Blossfeldia]

Hallo Lorbaer,

ähnliche Überlegungen hatte ich auch, als vor einigen Jahren im Münsterland dieser Schneefall bedingte Stromausfall war und der Orkan Kyrill bei uns für etwa 6 Stunden einen Ausfall bescherte.

Von der Fläche her sind unsere Gewächshäuser in etwa gleich groß. Ich habe mich nach langer Recherche für die "Big Red" Petroleumheizung entschieden, die für Gewächshäuse in unserer Größe ausgelegt ist. Die Heizleistung erreicht hierbei ca. 2,5 KW und mit einem Tankinhalt von 4 Litern, ist eine Brennleistung von etwa 16 Stunden (Herstellerangabe) abgedeckt. Ein zusätzlicher 5 Liter Kanister Petroleum habe ich noch in Reserve, falls die Enrgieversorgung doch noch länger ausfällt. Mit Erfahrungswerten kann ich leider noch nicht dienen, da glücklicher Weise der befürchtete Zustand noch nicht eingetreten ist. Lediglich einen Probeheizbetrieb an einem Tag ist ohne Probleme verlaufen. Die Rußentwicklung hängt von der Verwendung des Petroleumöls ab. Hier sollte nur das gereinigte Petroleumöl z.b. für Zibro-Öfen verwendet werden.

Grüße Blossfeldia

[Hoyningen]

Hallo,

gibt es denn experimentelle Erfahrungen oder bereits ausgereifte Systeme, die nachhaltige Heizsysteme wie Sonnenkollektoren oder Wärmepumpen (Erdsonde, Erdkollektor oder Aussenluftkollektor) in Gewächshäusern einsetzen?

Sicher setzt das zunächst beste Isolation voraus. Wenn die aber gegeben ist, sind solche Heizsysteme realistisch und womöglich kostengünstiger als klassische Heizung mit Strom oder fossiler Energie?

[lorbaer]

Hallo Blossfeldia,

Dankeschön für Deinen Beitrag. Die Big Red Petroleumheizung hatte ich nach einem Tipp in einem anderen Forum auch schon ins Auge gefasst, war mir aber unsicher, ob man den Herstellerangaben bezüglich der Heizleistung trauen könnte. Wenn sie wirklich 2.5kw/h schafft, würde es ja reichen. Meine Phoenix-Stromheizung hat ja auch 2.8 kw/h. Kannst Du mir eventuell noch sagen, wo Du sie gekauft hast? Ich habe schon einige Anbieter durchgeschaut, aber unter 99 EUR habe ich noch nichts gesehen. Es gibt noch eine bei Hoklartherm, allerdings heisst sie dort "Petroleumheizung S1", hat aber keine Angabe zur Heizleistung. Danke auch für Deinen Hinweis auf gereinigtes Petroleum, darüber hatte ich mir bisher noch gar keine Gedanken gemacht.

@Hoyningen
Eine Stromheizung ist sicherlich nicht die beste Wahl, was die Kosten anbetrifft und es gibt bestimmt Alternativen. Die werden aber sicherlich auch in der Anschaffung so teuer sein, dass es dauert, bis sich das amortisiert. Ich hab mich allerdings bisher noch nicht konkret mit anderen (nicht-fossilen) Heizmöglichkeiten auseinandergesetzt.

Schöne Grüße an alle und Euch noch einen schönen Sonntag
lorbaer

[Blossfeldia]

Hallo Lorbaer,

in eine anderen Beitrag von dir sehe ich gerade, dass wir die identischen Häuser von Hoklartherm haben.

Zu deiner Frage:
Gekauft hatte ich meine Big Red damals bei Pötschke (99,00 Euro), scheint aber baugleich mit der von dir erwähnten S1-Heizung von Hoklartherm zu sein. Ist auch etwas preiswerter, als meine damalige Anschaffung.

@ Hoyningen

Bisher ist mir leider auch noch niemand bekannt, der das einsetzt. Denkbar wäre es aber ein ensprechender Anschluß der Hausversorgung, die über alternative Energien betrieben wird und mittels Fußbodenheizung dann die gewonnene Wärmeenergie in das Gewächshaus abstrahlt. Isolation der Scheiben sollte hier selbstverständlich vorgenommen werde. So weit ich weiß benötigen aber auch diese Energieformen (ausgenommen Sonnenkollektoren) eine externe Energiequelle, um die Wärmeenergie zu nutzen, was bei einem Stromausfall sicherlich dann auch zum Problem werden würde.

Grüße Blossfeldia

[lorbaer]

Hallo Blossfeldia,

Danke für Deine Info zur "Big-Red". Ich denke, ich werd mich wohl dafür entscheiden. Zum GH: Es ist von Krieger, aber das war auf den Fotos in der Giebelansicht nicht so gut zu erkennen.
Also schöne Grüße nochmal nach Sachsen-Anhalt

lorbaer

[hardy]

Guten Abend,

Hallo,
gibt es denn experimentelle Erfahrungen oder bereits ausgereifte Systeme, die nachhaltige Heizsysteme wie Sonnenkollektoren oder Wärmepumpen (Erdsonde, Erdkollektor oder Aussenluftkollektor) in Gewächshäusern einsetzen?
...

Meines Wissens funktionieren oben genannte Syteme alle mit Strom für diverse Pumpen; wie soll das gehen, wenn genau dieser fehlt?

[Thomas Brand]

Hallo,

Gibt es mittlerweile Erfahrungen mit den oben genannten Gasbrennern als Notheizung?
Ich komme auf das Thema, bedingt durch häufige Störungen unseres Heizkessels, der Wohnhaus und Gewächshaus mit Wärme versorgen soll. Waren die kalten Nächte der letzten Wochen doch eher unruhig bis besorgniserregend.
Mehrmals schaltete sich die Heizungsanlage ab, immer mit der gleichen Fehlermeldung. Weder der Heizungsbauer noch der Kundendienst des Herstellers ist bisher hinter die Ursache gekommen – dabei bemühen sie sich redlich und haben alle Bauteile, die beteiligt sein könnten, bereits ausgetauscht.
Nun gut, so ein Heizungsausfall kann ja passieren und ist – in diesem Fall – wieder zu „entriegeln“, sprich, die Anlage läuft dann erst mal wieder. Man hat ja eine Sicherung in Form einer strombefeuerten Heizlüfters im Gewächshaus (ein 7 Jahre altes 2 kW-Gerät von Biogreen), so dass solche Kalamitäten überbrückt werden können.
Wenn dann aber dennoch die Temperatur (am Kältepol des Gewächshauses) auf den Gefrierpunkt fällt und darunter gerät, wird man doch unruhig. Also raus und nachschauen – aha, Stromausfall im Gewächshaus! FI-Schalter war draußen… Also wieder rein damit und anheizen! Zur psychologischen Unterstützung der Gärtnerseele ein paar Kerzen aufgestellt, die wärmen ja auch ein bisschen.
Mittlerweile wurde auch der Heizkörper wieder warm, so dass der Heizlüfter nicht mehr laufen musste. In der nächsten Nacht dasselbe Spiel: Zentralheizung auf Störung - kalt - Notheizung an – kurz darauf Sicherung raus – noch kälter.
Hmmm … das kann so nicht weiter gehen! Also mal nachschauen, was den FI-Schalter rausschmeißt – und gleich beim ersten Gerät fündig geworden: Der Heizlüfter selbst war’s!
Wo nur schnell Ersatz her bekommen? Ab in den Supermarkt, einen feuchtraumgeeigneten Heizlüfter finden und anschließen. Das kann nur eine reine Notlösung zur Überbrückung sein, bis ein gut steuerbarer Ersatz gefunden ist.

Was zeigt mir das? Eine Absicherung nur mit Strom kann heikel sein! Zumal bei Stromausfall ja sowohl die Zentralheizuung als auch die Notheizung passen müssen.

Gruß
Thomas

P.S.: Ich habe mal überschlagen, dass ich ungefähr 150 Teelichter bräuchte, um bei -10 °C mein Gewächshaus für 10 Stunden frostfrei zu halten ; Sehr romantisch ...

[lorbaer]

Hallo Thomas,

das ist ja eine unschöne Situation, wenn die Heizung nicht zuverlässig läuft. Wir hatten vorgestern Nacht die bisher kälteste Nacht in diesem Winter mit -14.4°C. Da hab ich den Temperatursensor auch nicht aus den Augen gelassen. Ursprünglich wollte ich ja den Big Red - Petroleum-Brenner als Notheizung kaufen (s.o.). Ich bin aber dann wieder davon abgekommen, nachdem bei einer befreundeten, älteren Kakteenfreundin durch den Einsatz eines Petroleumbrenners dieses Frühjahr eine Menge Pflanzen und das gesamte GH verrußt sind. Das kann aber auch am ungeeigneten Petroleum gelegen haben, was in dem Fall ein "Unkundiger" besorgt hatte. Danach gab es eine riesen Putzaktion... Ich kann aus erster Hand also leider nicht mit Erfahrungen zu den Petroleumbrennern dienen.
Wir haben nach der Stromausfallerfahrung letzten Winter und einer Stunde "Angst" dann im Frühjahr eine Propangasheizung mit 3000 Watt (Typ H56-4, Hunecke) gekauft. Ein teures Vergnügen, aber es schont die Nerven, bei zweistelligen Minusgraden . Bei Stromausfall müssen wir uns dann nur entscheiden, ob wir das Wohnhaus oder das Gewächshaus heizen wollen, denn die Gasheizung im W-Haus wird ja leider auch mit Strom betrieben .
In diesem Sinne wünsche ich Dir, dass Eure Heizung bald wieder flott ist!

Viele Grüße aus der Nähe von Kiel
lorbaer

[Thomas Brand]

Hallo lorbaer,

wir sind nun guter Dinge, was unsere Heizung angeht. Der Kundendienstler hat nach nochmaligem Überprüfen eine Belüftungsklappe ausgebaut, die bei der Anlage eingebaut war (Baujahr 2006), in neueren Anlagen aber nicht mehr verwendet wird.
Im Sommer gab es in der Nähe einen Blitzeinschlag und bei uns einen Überspannungsschaden an der Steuerung. Deswegen wurde eine neue Steuerung und die aktuellste Software installiert. Diese allerdings scheint die Lüfterklappe nicht zu mögen (wie auch immer ...). Wir hoffen, es bleibt nun bei störungsfreiem Lauf wie die Jahre zuvor.

Im Gewächshaus habe ich nun den neuen Heizlüfter über ein externes Thermostat angeschlossen, das bis auf 0°C eingestellt werden kann (der Heizlüfter selbst schaltet bei 5°C an, was mir als Notheizung zu früh ist).

Das mit dem Ruß bei einer Petroleum-Lampe habe ich fast schon erwartet. Die Verbrennung läuft eben nicht vollkommen ab und es entstehen irgendwelche Kohlenstoffverbindungen, die sich niederschlagen. Je schlechter das Petroleum, desto mehr Ruß. Gas brennt da sauberer, aber es entsteht auch mehr Wasser ... nun ja, als Notlösung für kurze Zeit vielleicht erträglich.

Muss es dann eine "richtige" Gasheizung sein - oder reicht nicht auch ein Campingkocher? OK, die offene Flamme ist nicht schön (aus Sicherheitsgründen)...

Gruß
Thomas

[lorbaer]

Hallo Thomas,

na, das ist ja prima, wenn Eure Heizung nun wieder einwandfrei funktioniert, denn die nächsten 2 Nächte soll's bei uns im Norden nochmal deutlich unter minus 10°C gehen. Wenn das so weiter geht, wirds eine teure Heizsaison .
Mit Campingkochern hab ich leider keine Erfahrung. Ob die den Rauminhalt bei so tiefen Temperaturen wirklich frostfrei halten könnten? Zurzeit steht bei uns die Heizung auf 5°C Minimum, bei zweistelligen Minusgraden hat aber selbst die elektrische Gebläseheizung Mühe, die Temperatur zu halten. Das dürfte ein Campingkocher dann bestimmt nicht mehr schaffen, denk ich mal.

Schöne Grüße
Mandy aka lorbaer

[Christa]

Hallo Thomas,

ich heize schon seit sieben Jahren zuverlässig mit Gas. Mit dem Wasser hast Du wohl recht, aber bei mir nicht anders machbar.
Es ist ein Brenner mit 2 KW für die 10 qm-GH. Das kann man auch gut einstellen bezügl. der Temp. Es wird im Auktionshaus für ca. 100 Euro verkauft. Falls Du genauere Angaben haben möchtest, kannst Du mir ja kurz schreiben.

LG Christa