Servus,
und weiter geht's, immer noch auf der RN 28 nach Westen, doch immer nur ein kleines Stück, denn wer kann schon lange im Auto sitzen bei solch einer Landschaft ...
Die felsigen Berge im Hintergrund ist die Sierra de Los Gigantes. Ich muss zugeben, wir haben sie uns nicht aus der Nähe angeschaut, denn dafür hätten wir locker 2 oder 3 Tage investieren müssen und wir hatten doch noch so viel vor. Aber auch so sind diese Berge ein wirklich markanter Gebirgszug, der sich hier in Nord-Süd-Richtung aus der Landschaft erhebt.
Doch was rede ich über die Berge dort hinten, denn Ihr habt sie ja sicher schon entdeckt: Ja, auch hier gibt es wieder Gymnocalycien - und das, was dort beinahe wie kleine Schwiegermutterstühle in der Landschaft herumwächst, ist schon wieder Gymnocalycium monvillei, doch diesmal mit viel dünnerer und dafür deutlich abstehender Bedornung. Und auch bei dieser Form sprossen die Pflanzen im Alter:
Doch waren diese Pflanzen nur ein Zufallsfund, denn eigentlich hatte uns ja eine andere, viel kleinere Gymnocalycium-Art hierher geführt. Aus dem Buch "Gymnocalycium" von Graham Charles wussten wir nämlich, dass in der Gegend um Los Gigantes Gymnocalycium andreae vorkommen soll, und tatsächlich: Kaum waren wir aus dem Auto gestiegen, fanden wir, sehr zu unserer Freude, auch schon die ersten Pflanzen im nassen, oft moosigen Untergrund:
Schade nur, dass die Knospen noch so klein waren. In unseren Sammlungen gehört Gymnocalycium andreae zu den Gymnocalycium-Arten, die recht früh im Jahr blühen, und so hatten wir ein wenig darauf gehofft, vielleicht schon Blüten anzutreffen. Doch leider war es dafür noch zu früh.
Wie auch bei Gymnocalycium bruchii zu beobachten, sprosst Gymnocalycium andreae am Standort weit weniger stark als in Kultur. Interessant war für uns allerdings auch, dass der Boden wirklich pitsche-nass war, denn in unserer Sammlung hatten wir in der Vergangenheit schon zweimal Pflanzen verloren, weil ich sie etwas zu reichlich gegossen hatte. Daraus schloss ich, dass die Art keine Staunässe mag. Hier aber war der Boden an manchen Stellen regelrecht sumpfig (also ganz weich, man sank sogar ein Stück ein), und trotzdem schien dies den Pflanzen gut zu gefallen. Aber vielleicht ist die Substratauflage hier weniger dick, als es auf den ersten Blick den Anschein hat.
Falls Ihr Euch übrigens fragen solltet, wo all die Feuchtigkeit herkam: Es hatte ja tags zuvor in den Sierras viel geregnet. Hier oben muss das Wetter aber richtig mies gewesen sein:
Und nein, wir hatten keinen Anhänger mit ner Schneekanone dabei. Dies ist Graupel, und das nicht zu wenig. Und das war auch nicht der einzige Haufen, der hier in der Sonne vor sich hinschmolz.
Viele Grüße!
Chris