Mich würde mal interessieren, ob so in etwa eine Karteikarte in der KuaS aussehen könnte/sollte.
Irgendwelche inhaltlichen Fehler ? Zu viele / zu wenige Fotos ?
Aloe schilliana L.E.NEWTON & G.D.ROWLEY
(schilliana – benannt zu Ehren von Rainer Schill)
Erstbeschreibung:
Lomatophyllum viviparum H.Perrier in Mem. Soc. Linn. Normandie 1: 8, 1926

Beschreibung:
Stammbildend, einfach; Stamm niederliegend, kurz; Blätter 12-15, locker rosettig, lanzettlich verschmälert, 45-55 x 2,5-3,5 cm, grün, Spitze mit 3 Dornen, Randzähne plus/minus 1 mm, grün, gedrängt; Infloreszenz 50-80 cm, einfach, in den Axillen der sterilen Brakteen unterhalb der Blütentraube mit Bulbillen; Trauben zylindrisch, plus/minus 13 cm, ziemlich dicht; Brakteen spitz, 1/3-1/2 so lang wie die Pedicel; Pedicel 8-10 mm; Blüten purpurrot, grün gespitzt, 30-33 mm, auf Höhe des Fruchtknotens 6-7 mm Durchm.; Tepalen für 10-11 mm frei; Frucht Beeren (Eggli - Sukkulentenlexikon Band 1 - Monocotyledonen, S. 177-178, 2001)
Vorkommen:
Madagaskar, Nord-Westen, Sambirano-Tal, bis auf eine Höhe von 200 m über NN, auf Gneis
Blattoberseite

Blattoberseite

Blattunterseite

Infloreszenz (Blütenstand)

Bulbille (Brutkörper / -knospe)

Einzelne Blüte

Kultur:
Aloe schilliana macht in Kultur keine Probleme. Wie alle anderen Aloen wächst sie gut in mineralischem Substrat, verträgt aber auch humose Zusätze.
Im Sommer bevorzugt sie einen schattigeren Platz als viele andere Arten und lässt sich auch problemlos komplett unter Kunstlicht halten.
Gegossen und gedüngt wird im Sommer ganz normal.
Überwinterung unter Kunstlicht und bei Zimmertemperatur funktioniert bestens. Dabei sollten dann aber gelegentliche Wassergaben erfolgen.
Auch die Anzucht aus Samen unterscheidet sich nicht von anderen Aloen, es ist lediglich darauf zu achten, dass die Aussaattemperatur zwischen 20-25° C liegt.
Zu hohe Temperaturen, wie sie einige Kakteen bevorzugen, sind hier eher hinderlich.
Bemerkungen:
Lange Zeit wurde Lomatophyllum als eigenständige Gattung geführt. Ihr Verbreitungsgebiet ist auf Madagaskar und die umliegenden Inseln Aldabra, Mauritius, Réunion und Rodrigues beschränkt. Auf dem afrikanischen Festland wurde bis heute keine, zu dieser Gattung gehörende, Art gefunden.
Das Hauptunterscheidungsmerkmal zur Gattung Aloe sind die fleischigen Beeren (anstelle der trocknenden Samenkapseln) und die ungeflügelten Samen.
Studien von R. Schill (1973) und W. Rauh (1995) belegen, dass diese Unterschiede nicht ausreichen, um eine eigenständige Gattung Lomatophyllum aufrecht zu erhalten.
1996 wird die Gattung Lomatophyllum von G.D. Rowley als neue Sektion in die Gattung Aloe eingegliedert (aus EXCELSA No. 17, S. 59-62)
Ciao Tobias