Aztekium ritteri hängend - ein Projekt

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Echinopsis
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Aztekium ritteri hängend - ein Projekt

Beitrag von Echinopsis »

Hallo zusammen,

nachdem ich diesen Versuch nun seit über einem halben Jahr laufen habe, dachte ich mir, ich stelle den Bericht hier im Forum mal vor. Vielleicht interessiert es ja wen.

Bericht-Anfang:

Guten Morgen zusammen,

ich möchte euch heute mein neuestes Projekt vorstellen.

Viele Kakteengattungen wachsen am Standort hängend, teilweiße in Felswände, teilweiße kopfüber nach unten hängend.

Wieso kultivieren wir unsere Kakteen und andere Sukkulenten dann gerade, aufrecht wachsend in Töpfen? Wieso sollte man nichtmal die "ausgetretenen" Kulturwege verlassen und etwas "Neues" ausprobieren?

Zu diesem Schritt habe ich mich entschlossen, und zwar am Beispiel von Aztekium ritteri. Wer mich kennt weiß, dass ich bereits einige Experimente (unter anderem) mit Aztekium ritteri angestellt habe. Mehr dazu in diesem Thread.

Nun zum aktuellen Projekt:

Ich habe mir einen stabilen Hartplastikrundtopf hergenommen, aus diesem mit einem 10ner Bohrer an den Wänden und am Boden des Topfes Löcher ausgebohrt, sowie mit einem kleineren Bohrer (6er Bohrer) am Topfrand oben zwei Löcher für spätere Schnüre (zum Aufhängen des Ganzen) gebohrt.

Danach wurden die Wände des Topfes (um es optisch auch etwas ansprechend zu machen) mit Gips geklebt (was für eine sch.... Arbeit!). Das habe ich in Etappen von ca. einer Woche nach und nach gemacht, bis der Topf soweit von Außen fertig war.
Dann kamen die Pflanzen ins Spiel - insgesamt 6 Aztekium ritteri - 5 kleinere mit einem Durchmesser von 1,5cm und ein größerer mit etwa 4,5cm, natürlich alle wurzelecht.

Die fünf kleineren Aztekium ritteri wurden seitlich und am Bodes des Töpfes in die Löcher gesteckt und der Topf von innen mit reinem Gips aufgefüllt. In den Topf selbst (von oben) wurde das größere Aztekium ritteri gepflanzt.
Später gabs dann noch Halteschnüre, nun hängt das Ganze im Gewächshaus - Aztekium ritteri in "luftigen Höhen" - eine mal etwas ausgefallene Kulturmethode.

Gegossen wird später normal von oben, die Pflanzen werden die Wurzeln in den Topf reinbilden, zudem wird gesprüht um wie am Standort eine leicht klamme "Gipswand" zu haben (natürlich geht das nicht Dauerhaft, da das gesprühte im Sommer schnell verdunstet.

So - lange Rede - kurzer Sinn, hier die Bilder:

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..etwas näher betrachtet:

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..im Topf:

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...hier bekommt niemand etwas geschenkt! *teufel*

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...mal sehen wie sich das Projekt über einen längeren Zeitraum gesehen entwickelt!

lG,
Daniel


Bericht-Ende

Die Aztekien haben sich sehr gut entwickelt, haben geblüht und sich festgewurzelt in dem reinen Gips. Zudem haben sie die Epidermisfarbe etwas verändert, mehr ins silber-grünliche.

Im Juli konnten auch Blüten verzeichnet werden:

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Grüße,
Daniel
Manfredo
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Re: Aztekium ritteri hängend - ein Projekt

Beitrag von Manfredo »

Hallo Daniel,

da bin ich 'mal gespannt ... .

In unserer Ortsgruppe gab es vor Jahren jemanden, der kultivierte aus dem gleichen Grund einen Notoc. leninghausii in einem waagerecht aufgehängten Topf ... .


Was muß ich unter "reinem Gips" verstehen? Ich nehme nicht an, den Stuck-Gips aus der Tüte?

Viele Grüße
Manfredo
Viele Grüße
Manfredo
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Echinopsis
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Re: Aztekium ritteri hängend - ein Projekt

Beitrag von Echinopsis »

Guten Morgen zusammen und hallo an Herbert,

nein, Gips aus der Tüte habe ich dafür nicht verwendet. Der Gips stammt direkt von einem Gipswerk hier bei uns in der Nähe, der, direkt ab Werk abgebaut dann bei mir im Kakteensubstrat landet (auch Ariocarpen, Lophophoren etc bekommen Gips mit ins Substrat, allerdings nur ca. 5%).

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Aztekium ritteri kultiviere ich jetzt seit ca. 3 Jahren in reinem Gips, ohne irgendwelche Beischläge.
Der Gips wird, wenn er hart ist hart wie Stein, nach Wassergabe (es dauert etwas bis das Wasser aufgenommen wird), wird der Gips breiweich.

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Im nächsten Versuch wurde reiner Gips aus Mexico verwendet.
Dieser Gips stammt von einem Ortsgruppenmitglied, der vor ettlichen Jahren eine kleine Trinkflasche davon aus Rayones mitgebrachte. Nun sitzt dieses Aztekium ritteri (zusammen mit einem A. scapharostrus) zusammen in diesem reinen Gips, ebenfalls ohne Beimischungen:

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Ein ähnliches Experiment startete ich mit A. scapharostrus, allerdings in Schiefer. Hier geht es aber in erster Linie um Optik.
Die Pflanzen sitzen nur im oberen Drittel in Schiefer, anders als die Aztekien in 100% Gips.

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Hoffe ein paar mehr Erkentnisse zu meinen obigen Versuch hier aufzugeführt zu haben, bzw das Experiment deutlicher gemacht zu haben.

Danke für Eure Meinungen.

Grüße,
Daniel
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Markus Spaniol
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Re: Aztekium ritteri hängend - ein Projekt

Beitrag von Markus Spaniol »

Echinopsis hat geschrieben:Mehr dazu in diesem Thread
Der Link bringt leider nicht viel, da man von dem Hinweis [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] regelrecht erschlagen wird.
Gruß Markus
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Echinopsis
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Re: Aztekium ritteri hängend - ein Projekt

Beitrag von Echinopsis »

Markus Spaniol hat geschrieben: Der Link bringt leider nicht viel, da man von dem Hinweis [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] regelrecht erschlagen wird.
Ich weiß - ein toter Link bei dem steht "Der Zutritt zu dieser Seite ist Ihnen leider verwehrt. Sie besitzen nicht die notwendigen Zugriffsrechte, um diese Seite aufrufen zu können." sieht natürlich wesentlich schöner aus.
Wir arbeiten daran ;)

Aber zurück zum Thema: Du musst garnicht auf den Link klicken um diesen Beitrag zu lesen, da ich diesen Beitrag in abgespeckter Form hier bereits eingestellt habe (siehe Bild vom Gipswerk & Bilder von Aztekien in Gips).
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Markus Spaniol
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Re: Aztekium ritteri hängend - ein Projekt

Beitrag von Markus Spaniol »

@ Echinopsis,

warum reagierst du immer gleich derart aggressiv?

Es ging mir mit meiner Anmerkung nicht darum dein Forum zu kritisieren. Wenn du jedoch wie geschehen einen Link einstellst, der nähere Information enthalten soll, die dort vorhandenen Bilder von Gästen jedoch nicht einsehbar sind, bringt das Ganze eben nicht viel.

Wenn du schon auf mein Forum anspielst, dann sollte dir eigentlich bekannt sein, dass auch Gäste seit geraumer Zeit Bilder sehen dürfen.
Gruß Markus
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Echinopsis
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Re: Aztekium ritteri hängend - ein Projekt

Beitrag von Echinopsis »

Hallo zusammen,

@Herbert: der Versuch Aztekien in reinem Gips zu kultivieren läuft jetzt seit drei Jahren (nicht seit einem halben Jahr).
In dieser Zeit sind sie gewachsen (sofern man das wachsen nennen kann, ich schätze 3-4mm), haben reichlich geblüht und auch Samen angesetzt.
Im Endeffekt ist das Projekt "hängend" ja kein großartiger Unterschied zum Projekt Aztekium ritteri im Topf, nur dass die Pflanzen eben teilweiße kopfüber hängen und nicht gerade stehen. Insofern bin ich auf den Ausgang auch sehr gespannt.

Nein, analysieren habe ich ihn noch nicht lassen, allerdings wäre das Ergebnis sicherlich interessant (sollte man mal machen).
Wenn jemand von Euch Interesse an diesem Gips hat, kann ich gerne 1-2 Liter in Beutel abfüllen und nach Wiesbaden zur Börse nächstes Jahr mitbringen (@Herbert, Manfredo etc)
Ich bekomme den Gips kostenlos, habe die Genehmigung an der Einfahrt des Gipswerks den Gips mitnehmen zu dürfen. Und ich nehme nur ganze Brocken mit, die ich später mit dem Hammer zerkleinere. Somit habe ich auch die Gewissheit dass kein anderer Dreck dabei ist.

@Markus Spaniol: ein aggressives Verhalten kann ich aus meinem Beitrag nicht herauslesen.
Wenn Du den Beitrag (das kursive ;) ) nochmal aufmerksam liest wirst Du merken, dass ich den Beitrag einfach nur 1 zu 1 kopiert habe. Somit ist dieser Link erstmal zweitranging, da der Beitrag ursprünglich für ein anderes Forum geschrieben war. Aber wieso Beiträge nur in ein Forum einstellen wenn Sie für die Allgemeinheit interessant sein könnten?

Ich kann mich nicht erinnern dass ich irgendwo in meinem Beitrag Kritik an Deinem Forum geäußert habe.
Als Administrator eines Forums sollte man aber eigentlich Wissen, dass einige Fachunterforen wie Beispielsweiße "Reiseberichte und Sammlungsbesichtigungen" keine Bilderrechte für Gäste aufweißen ;)

Aber genug zu diesem Thema, ich habe kein Interesse an einer weiteren Diskussion über Bilderrechte von anderen Foren mit Dir - denn das verfehlt diesen Beitrag hier um Welten.

Schönen Abend,
Daniel
Zuletzt geändert von Echinopsis am 6. Dezember 2012, 18:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Echinopsis
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Re: Aztekium ritteri hängend - ein Projekt

Beitrag von Echinopsis »

Nochmal ein hallo an Alle,

um das Thema wieder in fachlichere Fahrwasser zu bringen möchte ich bezüglich des Versuchs noch ein paar Beispiele bezüglich Substrat bei Aztekium ritteri aufführen.

Sehr interessant und sehenswert beispielsweiße ist ein Experiment von Pavel Pavlicek, der, am Eingang seines Mutterhauses einen Stein mit Aztekium/Strombocactus & Geohintonia bepflanzt hat. Von den Gattungen her passt die Eingliederung ja einigermaßen.

Leider konnte ich nicht erkennen um welches Material es sich bei diesem Stein handelte. Vielleicht kann an dieser Stelle ja jemand Aufschluss darüber bringen?
Diese Bilder stammen von September diesen Jahres, von meiner Tschechientour nach Chrudim und über einige private Sammler:

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Andere Sammler wiederum schwören auf eine reine Kultur in 70% Lehm und 30% Bims. Hier handelt es sich nicht um Akadama (doppeltgebrannt) sondern um sehr feinen Lehm.

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Lehm scheint sich generel nicht schlecht auf das Wachstum auszuwirken, wie man hier an dreijährigen Nachzuchten von Aztekium ritteri gut sehen kann:
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..oder auch an Aztekium hintonii:
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Schönen Abend.
Daniel
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kahey
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Re: Aztekium ritteri hängend - ein Projekt

Beitrag von kahey »

Hallo Daniel,
sehr schöne Bilder die du uns zeigst, die Sämlinge sehen wirklich sehr gut aus.
Danke für den Bericht
viele Grüße
Dieter
Viele Grüße
Dieter
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Kurt
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Re: Aztekium ritteri hängend - ein Projekt

Beitrag von Kurt »

Hallo Daniel,

Zu Deinem Aztekium-Kultur-Projekt möchte ich Dir auch noch antworten. Es dürfte wohl schwer sein, in der Kultur die Heimatbedingungen nach zu ahmen. Ich habe dazu eine Frage. Wie, womit hast Du das Gipsmaterial befestigt? Es müsste ja schon ein sehr dauerhafter Kleber sein, dem Feuchte und Sonne nichts anhaben kann. Dann habe ich da noch einen Kritikpunkt: Die Schluchten, in denen Aztekium wächst, haben immer steile Wände, meistens steil nach unten abfallend oder auch fast senkrecht.

Um das nach zu ahmen wäre mein Vorschlag für den nächsten Versuch, den Topf herum zu drehen und die Öffnung mit einem Plastikteller oder –untersetzer zu verschließen. Den Teller kann man irgendwie mit dem Topfrand verbinden. Löcher für eine Aufhängung kann man auch vorsehen. Aber der Rand des Tellers und der runde Topfrand würden sich anbieten, um hierauf eine „Felswand“ aus Gipsbrocken aufzubauen. Man könnte sicher auch sogar Feinanteile in die jetzt schräg nach oben ansteigende Kulturfläche einbringen. Ich würde das für besser halten als jetzt die sich nach unten verjüngende Oberfläche.

Wenn man oben den ehemaligen Boden des Topfes heraus schneidet, kann man diesen auch mit Material befüllen und eine Pflanze hinein setzen. Eine Pflanze unten drunter muß ja nicht sein, so kann man das Gebilde auch schon mal abstellen, um es zu kontrollieren und überhaupt erst mal aufzubauen.
Dateianhänge
157 P1080132 Aztekium ritteri an einem Standort.jpg
Grüsse Kurt
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