Nachlese zum OG-Abend Oktober 2012

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kakteenpeter
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Registriert: 21. Februar 2010, 07:36

Nachlese zum OG-Abend Oktober 2012

Beitrag von kakteenpeter »

Wie üblich besprachen wir zunächst die organisatorischen Dinge, um dann den Themenabend zu beginnen. Trichocaulon stand auf dem Plan.
Wie schon im September war Herr Klaus-Peter Fahrig der Referent. Zunächst versetzte er uns aber in Erstaunen, als er sagte, dass es diese Gattung gar nicht mehr gibt. Natürlich hatten die meisten von uns schon von den „Haarstengeligen“ (so lautet die Übersetzung Trichocaulon) gehört, aber dass es sie nicht mehr geben soll, obwohl Herr Fahrig sich selber diese Gattung zur Besprechung ausgesucht hatte, verblüffte uns doch etwas. Es klärte sich aber bald auf, dass wir sie heute unter Hoodia, Lavrania und Larryleachia finden können. Er berichtete in interessanter und unterhaltsamer Weise über die Geschichte der Trichocaulon und wir erfuhren von einem äußerst fleißigen Herrn Nicholas Edward Brown - Namenskürzel N.E.Br. -, einem englischen Botaniker und Taxonomen, der diesen Namen als Erster publiziert hat. Er arbeitete überwiegend über Sukkulenten und soll ca. 4500 Erstbeschreibungen verfasst haben – gewaltig!!!
An Hand schöner Bilder stellte er uns die Pflanzen vor und berichtete über die Standorte sowie die sich daraus ableitenden Pflegeanforderungen. Wenn mir die Pflanzen auch nicht besonders attraktiv erscheinen, die Geschmäcker sind ja glücklicherweise verschieden, so sind sie doch sehr interessant. Wunderschön sind allerdings die Blüten, die in großer Zahl erscheinen. Die Schönheit liegt wie so oft im Detail! Auch der Blütenaufbau und die daraus resultierenden Schwierigkeiten beim Bestäuben und Vermehren wurden uns anschaulich vermittelt. Sicher sind diese auch ein Grund für das nicht so zahlreiche Auftreten in unseren Sammlungen oder den einschlägigen Samenkatalogen.
Abgerundet wurde dieser interessante Vortrag durch die Vorstellung der auf der anderen Seite Afrikas, in Somalia, und im Süden der Arabischen Halbinsel vorkommenden Gattung Pseudolithos, die „Schein- oder falschen Steine“. Toll hier wieder der Hinweis auf die erdgeschichtliche Entwicklung und die ursprüngliche Einheit der Region. Pseudolithos, die „Schein- oder falschen Steine“, der Name spiegelt das Aussehen korrekt wieder und ich kann mir vorstellen, wie schwierig sich die Suche auch nach diesen Asclepiadaceen gestaltet. Auch sie bestechen durch wunderschöne Blüten.
Hilfreich für Interessenten waren die Hinweise auf Bücher, die diese Gattungen behandeln und entsprechende Internetadressen.
Die anschließende rege Diskussion, insbesondere zur Überwinterung und Aussaat, zeigte, dass es doch mehr Interessenten als vermutet in unserer OG für diese Gattungen gibt – oder wurde das Interesse erst geweckt? Es war wieder ein schöner, gelungener Abend und es soll auch erwähnt werden, dass neben zwei Gästen die Ortsgruppenmitglieder fast vollständig erschienen waren!

Klaus-Dieter Lentzkow
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