Eriosyce im weiteren Sinne
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Re: Eriosyce im weiteren Sinne
Hallo Herbert,
lass uns doch noch ein bißchen schreien und über die Eriosycen diskutieren. Dass Kattermann nicht der letzte Weißheit Schluss ist, ist klar. Aber es findet sich auch viel aufschlussreiches in seinem Buch.
Was ich noch nicht kapiert habe, wo ordnets du den die ostandinen Eriosycen (sensu Kattermann) ein? Sind diese Arten für dich Phyrrocactus sensu Ritter? Oder Phyrrocactus sensu Backeberg? Oder sind es nicht evtl. doch Eriosycen i.e.S. wie von Kattermann in einer Sektion und zwei Subsektionen gefasst?
Wo siehts du die Unterschiede, die hier eine Gattungsabtrennung rechtfertigen? Ich kann so nicht viele finden.
lass uns doch noch ein bißchen schreien und über die Eriosycen diskutieren. Dass Kattermann nicht der letzte Weißheit Schluss ist, ist klar. Aber es findet sich auch viel aufschlussreiches in seinem Buch.
Was ich noch nicht kapiert habe, wo ordnets du den die ostandinen Eriosycen (sensu Kattermann) ein? Sind diese Arten für dich Phyrrocactus sensu Ritter? Oder Phyrrocactus sensu Backeberg? Oder sind es nicht evtl. doch Eriosycen i.e.S. wie von Kattermann in einer Sektion und zwei Subsektionen gefasst?
Wo siehts du die Unterschiede, die hier eine Gattungsabtrennung rechtfertigen? Ich kann so nicht viele finden.
Viele Grüße
Ulrich Tränkle
Ulrich Tränkle
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Re: Eriosyce im weiteren Sinne
Hallo Herbert,
vielen Dank für die Antwort. Ehrlich gesagt, hört sich alles aber so ein bisschen sehr nach Abwehr und nicht nach Lust auf Diskussion und fachlichen Austausch an. Belassen wir es dabei.
vielen Dank für die Antwort. Ehrlich gesagt, hört sich alles aber so ein bisschen sehr nach Abwehr und nicht nach Lust auf Diskussion und fachlichen Austausch an. Belassen wir es dabei.
Viele Grüße
Ulrich Tränkle
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Re: Eriosyce im weiteren Sinne
Hallo Herbert,
in der Tat schade. Ich wollte hier das Für und Wider schön sauber unter Nennung der Fakten (Morphologie, Areale, Molekularbiologie etc.) diskutieren, um das eigene Wissen zu erweitern und Meinungen (auch meine) hinterfragen. So, wie ich es in in einem Forum eigentlich erwarte. Stattdessen treffe ich auf einen kompetenten, aber offensichtlich völlig frustrierten Herbert, der sich von mir angegriffen fühlt. Und v.a. auf Desinteresse im Forum, mal etwas mehr zu machen, als hübsche Bildchen einzustellen. Na ja. Vergessen wir die Sache.
in der Tat schade. Ich wollte hier das Für und Wider schön sauber unter Nennung der Fakten (Morphologie, Areale, Molekularbiologie etc.) diskutieren, um das eigene Wissen zu erweitern und Meinungen (auch meine) hinterfragen. So, wie ich es in in einem Forum eigentlich erwarte. Stattdessen treffe ich auf einen kompetenten, aber offensichtlich völlig frustrierten Herbert, der sich von mir angegriffen fühlt. Und v.a. auf Desinteresse im Forum, mal etwas mehr zu machen, als hübsche Bildchen einzustellen. Na ja. Vergessen wir die Sache.
Viele Grüße
Ulrich Tränkle
Ulrich Tränkle
Re: Eriosyce im weiteren Sinne
Hallo Ihr Eriosycianer!
natürlich verfolge ich auch voller Interesse dieses Streitthema. Ehrlich gesagt finde ich es klasse, wenn hier über ein so spannendes Thema debattiert wird und es juckt mich jetzt doch gewaltig, auch mit zu mischen.
Zugegeben, habe ich mich bisher noch nicht wirklich so eingehend mit all den morphologischen Feinheiten dieser "Großgattung" befasst. Nun werde ich mich intensiver in die Sache reinknien.
Eines möchte ich an dieser Stelle aber mal ganz unabhängig von dieser Pflanzengruppe anmerken: Herbert, Du weist darauf hin, dass einige Botaniker sich nicht endgültig festlegen und dass Dir das nicht gefällt. Dazu muss man bedenken, dass die Biologie zwar eine Wissenschaft ist, die sich mit der Natur beschäftigt, aber leider eben wie die Medizin keine exakte Wissenschaft ist. Jeder von uns hat seinen eigenen Blickwinkel und außerdem kommen ständig neue Erkenntnisse hinzu. Ich schau mir auch lieber die Pflanzen an als mir Gedanken über sowas "Unsichtbares" wie DNA zu machen. Es ist auch absolut richtig, dass die Botanik momentan noch gar nicht alles aus diesem Feld zu deuten weiss. Das kann aber nicht heißen, dass wir diese neuen Möglichkeiten übergehen können. Wir alle werden uns sowieso damit abfinden müssen, dass wir niemals eine wirklich zutreffende Systematik haben werden. Was wir alle hier machen, sind Versuche die Natur so zutreffend wie möglich zu beschreiben.
Um hier mal eine Frage in den Raum zu stellen: Welche Merkmale sind aus Eurer Sicht im Komplex Eriosyce im weiten Sinne oder Pyrrhocactus im engeren Sinne denn relevant? Wir sind augenblicklich intensiv damit beschäftigt, diese Frage für 2-3 andere Gattungen zu bearbeiten. Ich glaube, dass es gar nicht so leicht ist, solche Kriterien festzulegen.
Bin gespannt auf Eure Meinungen - und ich hoffe es werden viele, die hier konstruktiv mitmischen.
Liebe Grüße
Lisi
natürlich verfolge ich auch voller Interesse dieses Streitthema. Ehrlich gesagt finde ich es klasse, wenn hier über ein so spannendes Thema debattiert wird und es juckt mich jetzt doch gewaltig, auch mit zu mischen.
Zugegeben, habe ich mich bisher noch nicht wirklich so eingehend mit all den morphologischen Feinheiten dieser "Großgattung" befasst. Nun werde ich mich intensiver in die Sache reinknien.
Eines möchte ich an dieser Stelle aber mal ganz unabhängig von dieser Pflanzengruppe anmerken: Herbert, Du weist darauf hin, dass einige Botaniker sich nicht endgültig festlegen und dass Dir das nicht gefällt. Dazu muss man bedenken, dass die Biologie zwar eine Wissenschaft ist, die sich mit der Natur beschäftigt, aber leider eben wie die Medizin keine exakte Wissenschaft ist. Jeder von uns hat seinen eigenen Blickwinkel und außerdem kommen ständig neue Erkenntnisse hinzu. Ich schau mir auch lieber die Pflanzen an als mir Gedanken über sowas "Unsichtbares" wie DNA zu machen. Es ist auch absolut richtig, dass die Botanik momentan noch gar nicht alles aus diesem Feld zu deuten weiss. Das kann aber nicht heißen, dass wir diese neuen Möglichkeiten übergehen können. Wir alle werden uns sowieso damit abfinden müssen, dass wir niemals eine wirklich zutreffende Systematik haben werden. Was wir alle hier machen, sind Versuche die Natur so zutreffend wie möglich zu beschreiben.
Um hier mal eine Frage in den Raum zu stellen: Welche Merkmale sind aus Eurer Sicht im Komplex Eriosyce im weiten Sinne oder Pyrrhocactus im engeren Sinne denn relevant? Wir sind augenblicklich intensiv damit beschäftigt, diese Frage für 2-3 andere Gattungen zu bearbeiten. Ich glaube, dass es gar nicht so leicht ist, solche Kriterien festzulegen.
Bin gespannt auf Eure Meinungen - und ich hoffe es werden viele, die hier konstruktiv mitmischen.
Liebe Grüße
Lisi
Re: Eriosyce im weiteren Sinne
Ich bin auch zurück von einem Kurzurlaub (inclusive DGzRS Fortbildung) und freue mich über die angesprochenen Fragen zu den Argentinischen Pyrrhocactus.
Ulrich lass Dich mal nicht so schnell von mangelnden Reaktionen der Mitleser abschrecken - in diesem Forum ist die Reaktionszeit oft deutlich länger als in vergleichbaren Einrichtungen- aber dafür oft auch inhaltlich ausführlicher/qualitativ besser!?
Zurück zu den Kakteen:
Bei der Beurteilung von Gemeinsamkeiten /Abgrenzungen zwischen verschiedenen Gruppen sind die generativen Merkmale der Pflanzen (Blüte , Frucht, Samen) besonders interessant, weil es die stabileren und weniger von Umgebungseinflüssen überformte Mermale sind. Damit gebe ich Herbert (CABAC) recht dass u.a. Samenvergleiche schon auch aufschlussreich wären. - Wie wäre es mit ein paar farbigen Bildern von Horridocactus /Pyrrhocactussamen?
Im Eriosyce Buch von Kattermann sind die Samen aller von ihm akzeptierten Arten als (S/W) Rasterelektronenmikroskop- Bild gezeigt.
Ulrich lass Dich mal nicht so schnell von mangelnden Reaktionen der Mitleser abschrecken - in diesem Forum ist die Reaktionszeit oft deutlich länger als in vergleichbaren Einrichtungen- aber dafür oft auch inhaltlich ausführlicher/qualitativ besser!?
Zurück zu den Kakteen:
Bei der Beurteilung von Gemeinsamkeiten /Abgrenzungen zwischen verschiedenen Gruppen sind die generativen Merkmale der Pflanzen (Blüte , Frucht, Samen) besonders interessant, weil es die stabileren und weniger von Umgebungseinflüssen überformte Mermale sind. Damit gebe ich Herbert (CABAC) recht dass u.a. Samenvergleiche schon auch aufschlussreich wären. - Wie wäre es mit ein paar farbigen Bildern von Horridocactus /Pyrrhocactussamen?
Im Eriosyce Buch von Kattermann sind die Samen aller von ihm akzeptierten Arten als (S/W) Rasterelektronenmikroskop- Bild gezeigt.
Re: Eriosyce im weiteren Sinne
Hallo,
als Folge der hier geführten Diskussionen, habe ich mir die Mühe gemacht und in der einschlägigen Literatur einfach mal nachgelesen.
Literaturarbeit ist aus meiner Sicht eine notwendige Voraussetzung, um über Nomenklatur zu sprechen.
Zum Glück kann man ja hier http://www.cactuspro.com/biblio/ einen Großteil der älteren Literatur problemlos einsehen.
Hier eine kurze Zusammenfassung:
Bei BERGER, der ja die Gattung Pyrrhocactus erstmalig erwähnt hat, kommen noch Pflanzen rechts und links der Anden in der Gattung vor!
BACKEBERG ändert das im Band III der Cactaceae und trennt die westandinen Pflanzen als Horridocactus ab. Die Begründung ist, salop gesagt, weder schlüssig noch fehlerfrei. Grund genug für BUXBAUM, im Werk von KRAINZ "Die Kakteen" west- und ostandine Pflanzen wieder zu vereinigen. Auch RITTER, der sicherlich von allen bisher genannten Autoren über die meiste Felderfahrung bei diesen Pflanzen verfügte, fast sowohl west- als auch ostandine Pflanzen unter Pyrrhocactus zusammen.
Bei KATTERMANN, der zwar die Großgattung Eriosyce aufgestellt hat, aber gleichzeitig auch eine Unterteilung in Sektionen und Subsektionen vorgenommen hat, kommt in der Sektion Eriosyce die Subsektion Pyrrhocactus vor, die sich nur auf ostandine Pflanzen bezieht. Die westandinen Pflanzen findet man dann in der Sektion Neoporteria in der Subsektion Horridocactus.
Hoppla! KATTERMANN widerspricht BERGER, BUXBAUM und RITTER und folgt BACKEBERG?
Vielleicht sollten wir bei den Pflanzen, die betroffen sind, erst einmal die Namen vergessen und uns vorurteilsfrei nur auf die Merkmale konzentrieren.
Dann könnte diese Diskussion wirklich für Alle ausgesprochen fruchtbar und interessant werden.
Herzliche Grüße
Norbert
als Folge der hier geführten Diskussionen, habe ich mir die Mühe gemacht und in der einschlägigen Literatur einfach mal nachgelesen.
Literaturarbeit ist aus meiner Sicht eine notwendige Voraussetzung, um über Nomenklatur zu sprechen.
Zum Glück kann man ja hier http://www.cactuspro.com/biblio/ einen Großteil der älteren Literatur problemlos einsehen.
Hier eine kurze Zusammenfassung:
Bei BERGER, der ja die Gattung Pyrrhocactus erstmalig erwähnt hat, kommen noch Pflanzen rechts und links der Anden in der Gattung vor!
BACKEBERG ändert das im Band III der Cactaceae und trennt die westandinen Pflanzen als Horridocactus ab. Die Begründung ist, salop gesagt, weder schlüssig noch fehlerfrei. Grund genug für BUXBAUM, im Werk von KRAINZ "Die Kakteen" west- und ostandine Pflanzen wieder zu vereinigen. Auch RITTER, der sicherlich von allen bisher genannten Autoren über die meiste Felderfahrung bei diesen Pflanzen verfügte, fast sowohl west- als auch ostandine Pflanzen unter Pyrrhocactus zusammen.
Bei KATTERMANN, der zwar die Großgattung Eriosyce aufgestellt hat, aber gleichzeitig auch eine Unterteilung in Sektionen und Subsektionen vorgenommen hat, kommt in der Sektion Eriosyce die Subsektion Pyrrhocactus vor, die sich nur auf ostandine Pflanzen bezieht. Die westandinen Pflanzen findet man dann in der Sektion Neoporteria in der Subsektion Horridocactus.
Hoppla! KATTERMANN widerspricht BERGER, BUXBAUM und RITTER und folgt BACKEBERG?
Vielleicht sollten wir bei den Pflanzen, die betroffen sind, erst einmal die Namen vergessen und uns vorurteilsfrei nur auf die Merkmale konzentrieren.
Dann könnte diese Diskussion wirklich für Alle ausgesprochen fruchtbar und interessant werden.
Herzliche Grüße
Norbert
Re: Eriosyce im weiteren Sinne
Hallo zusammen,
die Idee von scoparius, sich mal die Samen anzusehen finde ich sehr vernünftig.
Daher habe ich mal in unserem Samenfundus nach geeigneten Objekten gesucht.
Meine Auswahl ist auf einen Pyrrhocactus strausianus SAR 42 (lt. Kattermann sect. Eriosyce subsect. Pyrrhocactus), einen Horridocactus curvispinus v. robustus (lt. Kattermann sect. Neoporteria subsect. Horridocactus) und eine Eriosyce paucicostata (lt. Kattermann sect. Neoporteria subsect. Horridocactus) gefallen. Damit hätten wir einen Argentinier und 2 Chilenen.
Ich glaube, dass es schon sehr interessant ist, sich die Samen mal genauer zu betrachten:
Als erstes Samen des Argentiniers:
nun der aus der Präkordillere in Chile bei Olmue:
und zuguterletzt noch der paucicostatus aus relativer Küstennähe:
Wie man unschwer erkennen kann sind da doch ganz nette Unterschiede. Vor allem die Samen der letzten Art weichen deutlich ab durch ihre fast kugelige Form und die viel geringere Größe.
Ich bin mal auf Eure Einschätzungen gespannt.
LG Lisi
die Idee von scoparius, sich mal die Samen anzusehen finde ich sehr vernünftig.
Daher habe ich mal in unserem Samenfundus nach geeigneten Objekten gesucht.
Meine Auswahl ist auf einen Pyrrhocactus strausianus SAR 42 (lt. Kattermann sect. Eriosyce subsect. Pyrrhocactus), einen Horridocactus curvispinus v. robustus (lt. Kattermann sect. Neoporteria subsect. Horridocactus) und eine Eriosyce paucicostata (lt. Kattermann sect. Neoporteria subsect. Horridocactus) gefallen. Damit hätten wir einen Argentinier und 2 Chilenen.
Ich glaube, dass es schon sehr interessant ist, sich die Samen mal genauer zu betrachten:
Als erstes Samen des Argentiniers:
nun der aus der Präkordillere in Chile bei Olmue:
und zuguterletzt noch der paucicostatus aus relativer Küstennähe:
Wie man unschwer erkennen kann sind da doch ganz nette Unterschiede. Vor allem die Samen der letzten Art weichen deutlich ab durch ihre fast kugelige Form und die viel geringere Größe.
Ich bin mal auf Eure Einschätzungen gespannt.
LG Lisi
Re: Eriosyce im weiteren Sinne
Schöne Aufnahmen der Samenkörner Lisi , wichtig wäre vielleicht noch eine Ansicht der Hilusregion an einem Korn.
Ich habe die Früchte und Samen von E. andreaeana in der Übersicht photographiert. Die Früchte öffnen sich schon in grünem Zustand durch das seitliche Aufreissen an einer basalen Öffnung (wie ein umgedrehter Deckel), manchmal werden sie noch rotbraun, danach trocknen die Fruchthüllen aus. In den trockenen (ausgereiften) Früchten konnte ich sowohl hellbraune sowie dunkelbraune Samenkörner finden.
Bei Horridocactus bleibt die rote Beerenfrucht an der Pflanze bis sie durch mechanischische Einflüsse (Wind, Tiere, Menschen) abgekippt wird. Sie trocknet erst im folgenden Jahr ein. Einige Thelocephala Früchte trocknen , wie die Phyrrhocactusfrucht von E. straussiana auch schon mit der Samenreife ein.
Ich habe die Früchte und Samen von E. andreaeana in der Übersicht photographiert. Die Früchte öffnen sich schon in grünem Zustand durch das seitliche Aufreissen an einer basalen Öffnung (wie ein umgedrehter Deckel), manchmal werden sie noch rotbraun, danach trocknen die Fruchthüllen aus. In den trockenen (ausgereiften) Früchten konnte ich sowohl hellbraune sowie dunkelbraune Samenkörner finden.
Bei Horridocactus bleibt die rote Beerenfrucht an der Pflanze bis sie durch mechanischische Einflüsse (Wind, Tiere, Menschen) abgekippt wird. Sie trocknet erst im folgenden Jahr ein. Einige Thelocephala Früchte trocknen , wie die Phyrrhocactusfrucht von E. straussiana auch schon mit der Samenreife ein.
Re: Eriosyce im weiteren Sinne
Hallo,
das schnelle Internet hier im Hotel in Brno will ich doch unbedingtl nutzen.
Die bisherigen Beiträge zum "Merkmal" Samen bzw. Samengröße zeigen aus meiner Sicht eher, dass dieses Merkmal höchstens für die Unterscheidung von Gruppen, wie bei Gymnocalycium und Parodia, herangezogen werden kann.
Leider habe ich bei diesen Pflanzen die Literatur nicht sofort parat bzw. im Kopf. Aber bei der Gattungsbeschreibung müssen doch Merkmale genannt worden sein, auf die man sich evtl. beziehen sollte.
Kann das vielleicht mal jemand nachschlagen und hier dann kurz vorstellen?
Gruß Nobby
das schnelle Internet hier im Hotel in Brno will ich doch unbedingtl nutzen.
Die bisherigen Beiträge zum "Merkmal" Samen bzw. Samengröße zeigen aus meiner Sicht eher, dass dieses Merkmal höchstens für die Unterscheidung von Gruppen, wie bei Gymnocalycium und Parodia, herangezogen werden kann.
Leider habe ich bei diesen Pflanzen die Literatur nicht sofort parat bzw. im Kopf. Aber bei der Gattungsbeschreibung müssen doch Merkmale genannt worden sein, auf die man sich evtl. beziehen sollte.
Kann das vielleicht mal jemand nachschlagen und hier dann kurz vorstellen?
Gruß Nobby
Re: Eriosyce im weiteren Sinne
Hallo,
Kattermann (s. 34) gibt als Diagnostisches Merkmal für Pyrrhocactus an:
Frucht trocken, wenn ausgereift. Samen mit großem und oft tief eingesenktem Hilum.
Bei JG Lambert findet sich eine Beschreibung der typischen Merkmale von Pyrrhocactus
http://www.cactuspro.com/lecture/Lamber ... 65.en.html
Im Ritter Bd . 2 Argentinien wird Berger zitiert:
http://www.cactuspro.com/lecture/Ritter ... 46.en.html
BERGER gibt als deutsche Diagnose für PYRRHOCACTUS 1929 £. 215):
"Rippen gekerbt, Ar. groß, mit vielen pfriemlichen steifen St.. Bl. röt-
lichgelb; Frkn. beschuppt, mit weißen Vollbüscheln und manchmal mit Bor-
stenstacheln."
Kattermann (s. 34) gibt als Diagnostisches Merkmal für Pyrrhocactus an:
Frucht trocken, wenn ausgereift. Samen mit großem und oft tief eingesenktem Hilum.
Bei JG Lambert findet sich eine Beschreibung der typischen Merkmale von Pyrrhocactus
http://www.cactuspro.com/lecture/Lamber ... 65.en.html
Im Ritter Bd . 2 Argentinien wird Berger zitiert:
http://www.cactuspro.com/lecture/Ritter ... 46.en.html
BERGER gibt als deutsche Diagnose für PYRRHOCACTUS 1929 £. 215):
"Rippen gekerbt, Ar. groß, mit vielen pfriemlichen steifen St.. Bl. röt-
lichgelb; Frkn. beschuppt, mit weißen Vollbüscheln und manchmal mit Bor-
stenstacheln."
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Re: Eriosyce im weiteren Sinne
Hallo zusammen,
was sich auf den Bildern von Herbert so eindrücklich unterschiedlich darstellt, spiegelt aber nicht die Bandbreite der Samen von Thelocephala sensu Ritter und der ostandinen Phyrrocacteen wider.
Tatsächlich liegt die Bandbreite der Samengröße bei 0,9-1.1 cm (Thelocephala) und 1,5-2,1 cm (Phyrrocactus ostandin). Zum Vergleich: Copiapoa coquimbana 2 x1,5 x 1 mm im Vergleich zu C. longistaminea 1,2 x 0,8 x 0,5 mm.
Die Größe der Testazellen weist deutliche Überschneidungen auf (0.0015-0.0049 (Thelocephala) zu 0.0036-0.0081 (Phyrrocactus ostandin)).
Die Testastruktur innerhalb Thelocephala sensu Ritter ist zudem auch alles andere als gleichartig (z.B. T. tenebrica und T. aerocarpa im Vergleich zu T. napina). Oder irrte hier Ritter? Und Kattermann hat mit seiner Subsektion Chileosyce mehr Recht?
Auch innerhalb der ostandinen Phyrrocacteen gibt es deutliche Unterschiede, so weist P. umadeave deutlich andere Testazellen auf.
Trotzdem sind aber auch deutliche Unterschiede zwischen den ostandinen Phyrrocactus und Thelocephala sensu Kattermann vorhanden (sie stehen deshalb ja auch in zwei unterschieldichen Sektionen). Und in der Tat gruppieren die so gescholtenen molekularbiologischen Arbeiten die ostandinen Pyhrrocacteen sehr eng beieinander, was in jedem Fall für eine schon längere Zeit vermutrlich durch die Andenhebung isolierte Artengruppe spricht.
Es stellt sich aber doch die Frage, reichen diese Unterschiede tatsächlich aus, zwei Gattungen zu etablieren?
Bzw. was mache ich dann mit den westandinen Phyrrocacteen, die wiederum andere Samen haben (ausgeprägte Hilumregion)? Aber ansonsten hoch variable in Samengröße Testazellengröße. Mache ich hieraus dann auch eine eigene Gattung Horridocactus und gehe wieder zurück zu Backeberg? Auch mit dem Wissen, dass die Struktur des ostandinen P. umadeave manchen den westandinen Arten gar nicht so unähnlich ist?
Wohl wissend auch, dass die westandinen Phyrrocacteen wiederum in anderen Merkmalen (die man nicht außer Acht lassen kann) wiederum Übergänge zu Thelocephala (Frucht, Blüten) aufweisen.
was sich auf den Bildern von Herbert so eindrücklich unterschiedlich darstellt, spiegelt aber nicht die Bandbreite der Samen von Thelocephala sensu Ritter und der ostandinen Phyrrocacteen wider.
Tatsächlich liegt die Bandbreite der Samengröße bei 0,9-1.1 cm (Thelocephala) und 1,5-2,1 cm (Phyrrocactus ostandin). Zum Vergleich: Copiapoa coquimbana 2 x1,5 x 1 mm im Vergleich zu C. longistaminea 1,2 x 0,8 x 0,5 mm.
Die Größe der Testazellen weist deutliche Überschneidungen auf (0.0015-0.0049 (Thelocephala) zu 0.0036-0.0081 (Phyrrocactus ostandin)).
Die Testastruktur innerhalb Thelocephala sensu Ritter ist zudem auch alles andere als gleichartig (z.B. T. tenebrica und T. aerocarpa im Vergleich zu T. napina). Oder irrte hier Ritter? Und Kattermann hat mit seiner Subsektion Chileosyce mehr Recht?
Auch innerhalb der ostandinen Phyrrocacteen gibt es deutliche Unterschiede, so weist P. umadeave deutlich andere Testazellen auf.
Trotzdem sind aber auch deutliche Unterschiede zwischen den ostandinen Phyrrocactus und Thelocephala sensu Kattermann vorhanden (sie stehen deshalb ja auch in zwei unterschieldichen Sektionen). Und in der Tat gruppieren die so gescholtenen molekularbiologischen Arbeiten die ostandinen Pyhrrocacteen sehr eng beieinander, was in jedem Fall für eine schon längere Zeit vermutrlich durch die Andenhebung isolierte Artengruppe spricht.
Es stellt sich aber doch die Frage, reichen diese Unterschiede tatsächlich aus, zwei Gattungen zu etablieren?
Bzw. was mache ich dann mit den westandinen Phyrrocacteen, die wiederum andere Samen haben (ausgeprägte Hilumregion)? Aber ansonsten hoch variable in Samengröße Testazellengröße. Mache ich hieraus dann auch eine eigene Gattung Horridocactus und gehe wieder zurück zu Backeberg? Auch mit dem Wissen, dass die Struktur des ostandinen P. umadeave manchen den westandinen Arten gar nicht so unähnlich ist?
Wohl wissend auch, dass die westandinen Phyrrocacteen wiederum in anderen Merkmalen (die man nicht außer Acht lassen kann) wiederum Übergänge zu Thelocephala (Frucht, Blüten) aufweisen.
Viele Grüße
Ulrich Tränkle
Ulrich Tränkle
Re: Eriosyce im weiteren Sinne
Wow, das sind erstklassig komprimierte Argumente für/gegen eine Erhebung der argentinischen Pyrrhocactus in den Rang einer eigenen Gattung. Vielen Dank Ullrich.
Woher hast Du die Maße zum Vergleich der Samen und Testazellen genommen?
Im britischen Forum war übrigens neulich zu lesen dass die IOS einen Teil der Argentinischen Pyrrhocactus jetzt eher in der Nähe der Gattung Austrocactus sieht. Ich werde den link noch einmal raussuchen sobald das BCSS forum wieder betriebsbereit ist. (Der Name des Beitrages war The spitters return von Autor DaveW).
Woher hast Du die Maße zum Vergleich der Samen und Testazellen genommen?
Im britischen Forum war übrigens neulich zu lesen dass die IOS einen Teil der Argentinischen Pyrrhocactus jetzt eher in der Nähe der Gattung Austrocactus sieht. Ich werde den link noch einmal raussuchen sobald das BCSS forum wieder betriebsbereit ist. (Der Name des Beitrages war The spitters return von Autor DaveW).