Cleistocactus straussii als Pfropfunterlage

Antworten
o_frank_o
Beiträge: 57
Registriert: 23. November 2008, 16:16

Cleistocactus straussii als Pfropfunterlage

Beitrag von o_frank_o »

Moin zusammen,

da ich dieses jahr sehr viel Zeit hatte, Dinge auszuprobieren, hatte ich mich mal testweise an dem Thema 'Cleistocactus straussii als Pfropfunterlage' versucht. Andeutungsweise hatte ich schon davon gelesen, daß sich Cleistokakteen ganz gut als Pfropfunterlage verwenden lassen, aber einige Händler rücken ja nicht gerne mit ihren Geheimnissen der schnellen Ablegervermehrung heraus. ;) Also ist Selbstest angesagt.

Nun gut, Anfang April habe ich Standortsamen von Cereus stegonus über Alex Arzberger bekommen, die ich sofort gestreut habe. Nach dem Auflaufen habe ich einen Sämling auf Cleistocactus straussii gesetzt, ab ins Zimmergewächshaus, keine besonderes Luftfeuchtigkeit (wie bei Pereskiopsis), sondern nur gespannte Luft und die Luftfeuchtigkeit aus dem Substrat.
Beschwert hatte ich den Säling mit ausgeleierten Gummibändern, die den Sämling nicht quetschen, sondern ganz zart andrücken. Diese Gummibänder wurden nach einer Woche entfernt.

Das erste Bild zeigt den Vergleich Gepfropft - Wurzelecht am 25. August diesen Jahres, das zweite Bild zeigt den Vergleich von heute 31.12.
Pfropfung_25_08
Pfropfung_25_08
Pfropfung_31_12
Pfropfung_31_12
Ich denke, das Resultat spricht für sich.

Dazu habe ich aber noch einige Fragen:

1. gibt es einen Grund, wieso Cleistocactus straussii sich nicht als Pfropfunterlage durchsetzen kann ? Längenwachstum von über 30cm pro Jahr, eine gewisse Frosttoleranz sowie Wassertoleranz sprechen doch für sich. Ich habe mein Exemplar jahrelang in der 'Außengastronomie', vollsonnig ohne Regenschutz von Anfang April bis Ende Oktober kultiviert.
2. Cleistocactus straussi soll selbstfertil sein. Eigene Bestäubungsversuche mit Wattestäbchen sind jedoch dieses Jahr fehlgeschlagen; stimmt die Info über die Selbstfertilität nicht, oder muss ich eine andere Gattung nehmen, um eine Reizbestäubung zu erzwingen ?
Cleistocactus straussii
Cleistocactus straussii

Ich wünsche allen Teilnehmern und stillen lesern des Forums einen guten Rutsch und ein blütenreiches Jahr 2012.

LG
Frank
Constantin
Beiträge: 23
Registriert: 7. Februar 2011, 12:18

Re: Cleistocactus straussii als Pfropfunterlage

Beitrag von Constantin »

Hallo Frank!

Sehr interessant was du da gemacht hast. Zu deiner Frage warum sich C. straussii kaum als Pfropfunterlage durchgesetzt hat, möchte ich etwas aus meiner eigenen Erfahrung berichten.
Letztes Jahr habe ich verschiedene Arten Kakteen "hart" ausgesät. Im ungeheizten Zimmer, ohne Abdeckhaube, nichts. So etwa 20 Korn pro Art. Im Herbst hatte ich von Echinopsis pachanoi (2x) und Harrisia jusbertii jeweils mehr als 10 Jungpflanzen, von den C. straussii nur vier, die auch deutlich kleiner blieben. Jetzt haben auch die C. straussii noch nicht angefangen zu wachsen, die anderen aber schon. Eine Schlussfolgerung möchte ich daraus noch nicht ziehen. Ich wollte es dich nur wissen lassen.

Viele Grüße,
Constantin
Benutzeravatar
Torro
Beiträge: 3
Registriert: 25. Juli 2012, 08:29

Re: Cleistocactus straussii als Pfropfunterlage

Beitrag von Torro »

Oh Frank!

Zu Deinen Fragen:
1. gibt es einen Grund, wieso Cleistocactus straussii sich nicht als Pfropfunterlage durchsetzen kann ?

Es gibt noch ca. 2000 andere potentielle Pfropfunterlagen. ;)
Nicht jeder hat die perfekten Bedingungen für jede Pflanze. Da sollte man etwas experimentieren
und die beste(n) für sich heraussuchen.
Ich persönlich finde Cleisto auch sehr gut als Unterlage.
2. Cleistocactus straussi soll selbstfertil sein.

Cleistocactus straussi ist selbstfertil. Ein Wattestäbchen und ein leises summen, wie von
einem Kolibri sollten ausreichen. Hab dieses Jahr wieder 3 Früchte geerntet. Von einer
einzelnen blühenden Pflanze.
Eventuell gibt es bei der Selbstfertilität auch ausnahmen?
LG Torro
Meine Kaktüsse: www.teratopia.biz
Variegate etc: www.teratopia.de
Antworten

Zurück zu „Vermehrung und Aussaat“