Fünf Wochen Zentralmexiko im Herbst 2018
Verfasst: 26. Januar 2019, 23:43
Vorgeplänkel, Planung und Tag 1 (=Anreise)
Hallo allerseits,
nach der tollen Baja-Reise 2017 – wir (meine beiden Reisegefährten und ich) berichteten an dieser Stelle – stand für mich fest, dass ich 2018 eine Reise nach Zentralmexiko unternehmen würde. Über diese Reise möchte ich an dieser Stelle traditionsgemäß berichten. Mit dem Format des letzten Berichts mit drei Berichterstattern kann ich diesmal allerdings nicht dienen: Ihr müsst mit mir vorlieb nehmen.
Die Suche nach Reisepartnern gestaltete sich schwierig. Meine bewährten Reisegefährten von 2017 standen 2018 nicht zur Verfügung und die mir bekannten Vielreisenden hatten 2018 andere Ziele als Mexiko auf dem Plan. Also schaltete ich eine Kleinanzeige in der KuaS – und in der Tat fand ich auf diesem Wege einen Reisegefährten. Er reist seit 14 Jahren nach Mexiko, seit seiner Pensionierung verbringt er jedes Jahr drei bis vier Monate in Mexiko und hat dort sogar ein eigenes Auto. Paradiesisch! Natürlich stand erstmal ein persönliches Kennenlernen auf dem Plan, das die gegenseitige Reisekompatibilität bestätigte.
Dann ging es an die Planung. Da das Jahr schon weit fortgeschritten war, gab es zwei Optionen: Eine Frühjahrsreise in 2019 oder eine Herbstreise 2018. Aus verschiedenen Gründen entschied ich mich für den Herbst. Im Herbst blüht zwar viel weniger als im Frühjahr, aber einige Herbstblüher gibt es schon, auch innerhalb meiner Lieblingsgattung, den Ferokakteen. Auch die Ariocacrpen sind typische Herbstblüher. Zudem wollte ich 2018 nicht ungenutzt lassen.
Ich wollte u. a. unbedingt Ferocactus haematacanthus (bitte nicht mit F. hamatacanthus verwechseln) und F. robustus sehen, ein Abstecher in den Südosten musste also eingeplant werden. Aber der Schwerpunkt der Reise lag doch eher weiter nördlich, wo die Kakteenvielfalt größer ist. Mein Reisegefährte übernahm die Detailplanung. Am Ende war eine fünfwöchige Tour ausgearbeitet, mit einer kleinen Verschnaufpause nach etwa dreieinhalb Wochen.
Vorab hier schonmal im Groben die im Verlauf der Reise zurückgelegte Route:

Der Hinflug wurde für den 30.10., der Rückflug für den 04.12. (Ankunft in Deutschland am 05.12.) gebucht. Mit Lufthansa, Bremen – Frankfurt – Mexiko Stadt. Ich war so verschwenderisch, dass ich mir für den gut 12-stündigen Flug zwischen Frankfurt und Mexiko Stadt diesmal „Premium Economy“ leistete. Die Mehrleistung sind etwa 50 % mehr Raum um den Sitzplatz, verteilt auf vorne/hinten und zu den Seiten. Die Kniefreiheit war einfach toll:

Nicht vergleichbar mit der „Käfighaltung“ bei Economy. Ich habe es genossen! Man kann bei Premium Economy auch noch einen zweiten Koffer von 23 kg mitnehmen, was ich aber nicht gebraucht habe. Zudem war im Auto (in Mexiko) nur Platz für einen großen Koffer. Mein Reisegepäck wog etwa 21 kg und enthielt (fast) alles, was ich brauchte. Auch die Verpflegung war recht ordentlich:

Am 30.10. hatte ich den Wecker auf 04:00 Uhr gestellt, aber die Vorfreude ließ mich nicht gut schlafen, sodass ich den Schlafversuch um 03:00 Uhr abbrach. Der Flug Frankfurt – Mexiko Stadt in einer Boeing 747-8 dauert 12 Stunden und 20 Minuten:

Nach der Ankunft stand zunächst die „Immigration“ an. Es war zeitgleich ein großes Flugzeug aus Amsterdam angekommen. Die Schlage vor mir war sehr lang und bewegte sich im Schneckentempo weiter. Ich erwartete eine längere Wartezeit, aber plötzlich tat sich in der Trassierung eine Lücke auf und ich wurde zu den Immigrationsautomaten weitergeschleust. Dort wird der Reisepass eingescant, und biometrische Daten (Fingerabdrücke, Foto) genommen. Zuletzt schaut sich ein Beamter die Papiere nochmal kurz an, und schon ist man in Mexiko. Es ging also viel schneller als befürchtet. Allerdings war dafür die Wartezeit am Gepäckband etwas länger. Nach geschätzt einer Stunde war ich dann mit Gepäck in Mexiko.
Mein Reisepartner war schon ein paar Tage früher nach Mexiko geflogen. Er holte mich am Flughafen ab und bildete quasi das „Empfangskomitee“
Nach dem Umtausch meines Reisebudgets in Peso (ich hatte zunächst 2.000, EUR für die Reisekasse eingeplant), war die erste zu nehmende Hürde, bei Nacht aus Mexiko Stadt herauszukommen. Die ersten 20 bis 30 km waren durchgehend Stau oder Stop & Go. Später ging es dann etwas zügiger. Nachts auf mexikanischen Straßen zu fahren ist ein Abenteuer, das man, wenn möglich, vermeiden sollte. Es fehlt meist eine Fahrbahnmarkierung, oder Leuchtpunkte am Fahrbahnrand. Auch große Straßen (MEX) haben oft große und tiefe Schlaglöcher. Fahrräder haben in Mexiko grundsätzlich keine Beleuchtung, auch Autos fehlt oft das ein oder andere Licht. Aber nicht immer lässt sich eine Fahrt bei Dunkelheit vermeiden.
Die erste Übernachtung war in Zapotlan (HGO), der Ausgangspunkt für die bevorstehende Reise. Mit drei Ausnahmen wurden Hotel nie im Voraus gebucht, so auch hier nicht. Gegen 23:00 Uhr falle ich in die Koje. Seit dem Aufstehen in Sande sind 27 Stunden vergangen.
So, jetzt ist die Vorgeschichte erzählt. Ab dem nächsten Bericht geht’s um Kakteen, Landschaften, andere Sukkulenten, und ein wenig auch um Land und Menschen.
Gruß,
Hardy
Hallo allerseits,
nach der tollen Baja-Reise 2017 – wir (meine beiden Reisegefährten und ich) berichteten an dieser Stelle – stand für mich fest, dass ich 2018 eine Reise nach Zentralmexiko unternehmen würde. Über diese Reise möchte ich an dieser Stelle traditionsgemäß berichten. Mit dem Format des letzten Berichts mit drei Berichterstattern kann ich diesmal allerdings nicht dienen: Ihr müsst mit mir vorlieb nehmen.
Die Suche nach Reisepartnern gestaltete sich schwierig. Meine bewährten Reisegefährten von 2017 standen 2018 nicht zur Verfügung und die mir bekannten Vielreisenden hatten 2018 andere Ziele als Mexiko auf dem Plan. Also schaltete ich eine Kleinanzeige in der KuaS – und in der Tat fand ich auf diesem Wege einen Reisegefährten. Er reist seit 14 Jahren nach Mexiko, seit seiner Pensionierung verbringt er jedes Jahr drei bis vier Monate in Mexiko und hat dort sogar ein eigenes Auto. Paradiesisch! Natürlich stand erstmal ein persönliches Kennenlernen auf dem Plan, das die gegenseitige Reisekompatibilität bestätigte.
Dann ging es an die Planung. Da das Jahr schon weit fortgeschritten war, gab es zwei Optionen: Eine Frühjahrsreise in 2019 oder eine Herbstreise 2018. Aus verschiedenen Gründen entschied ich mich für den Herbst. Im Herbst blüht zwar viel weniger als im Frühjahr, aber einige Herbstblüher gibt es schon, auch innerhalb meiner Lieblingsgattung, den Ferokakteen. Auch die Ariocacrpen sind typische Herbstblüher. Zudem wollte ich 2018 nicht ungenutzt lassen.
Ich wollte u. a. unbedingt Ferocactus haematacanthus (bitte nicht mit F. hamatacanthus verwechseln) und F. robustus sehen, ein Abstecher in den Südosten musste also eingeplant werden. Aber der Schwerpunkt der Reise lag doch eher weiter nördlich, wo die Kakteenvielfalt größer ist. Mein Reisegefährte übernahm die Detailplanung. Am Ende war eine fünfwöchige Tour ausgearbeitet, mit einer kleinen Verschnaufpause nach etwa dreieinhalb Wochen.
Vorab hier schonmal im Groben die im Verlauf der Reise zurückgelegte Route:

Der Hinflug wurde für den 30.10., der Rückflug für den 04.12. (Ankunft in Deutschland am 05.12.) gebucht. Mit Lufthansa, Bremen – Frankfurt – Mexiko Stadt. Ich war so verschwenderisch, dass ich mir für den gut 12-stündigen Flug zwischen Frankfurt und Mexiko Stadt diesmal „Premium Economy“ leistete. Die Mehrleistung sind etwa 50 % mehr Raum um den Sitzplatz, verteilt auf vorne/hinten und zu den Seiten. Die Kniefreiheit war einfach toll:

Nicht vergleichbar mit der „Käfighaltung“ bei Economy. Ich habe es genossen! Man kann bei Premium Economy auch noch einen zweiten Koffer von 23 kg mitnehmen, was ich aber nicht gebraucht habe. Zudem war im Auto (in Mexiko) nur Platz für einen großen Koffer. Mein Reisegepäck wog etwa 21 kg und enthielt (fast) alles, was ich brauchte. Auch die Verpflegung war recht ordentlich:

Am 30.10. hatte ich den Wecker auf 04:00 Uhr gestellt, aber die Vorfreude ließ mich nicht gut schlafen, sodass ich den Schlafversuch um 03:00 Uhr abbrach. Der Flug Frankfurt – Mexiko Stadt in einer Boeing 747-8 dauert 12 Stunden und 20 Minuten:

Nach der Ankunft stand zunächst die „Immigration“ an. Es war zeitgleich ein großes Flugzeug aus Amsterdam angekommen. Die Schlage vor mir war sehr lang und bewegte sich im Schneckentempo weiter. Ich erwartete eine längere Wartezeit, aber plötzlich tat sich in der Trassierung eine Lücke auf und ich wurde zu den Immigrationsautomaten weitergeschleust. Dort wird der Reisepass eingescant, und biometrische Daten (Fingerabdrücke, Foto) genommen. Zuletzt schaut sich ein Beamter die Papiere nochmal kurz an, und schon ist man in Mexiko. Es ging also viel schneller als befürchtet. Allerdings war dafür die Wartezeit am Gepäckband etwas länger. Nach geschätzt einer Stunde war ich dann mit Gepäck in Mexiko.
Mein Reisepartner war schon ein paar Tage früher nach Mexiko geflogen. Er holte mich am Flughafen ab und bildete quasi das „Empfangskomitee“

Nach dem Umtausch meines Reisebudgets in Peso (ich hatte zunächst 2.000, EUR für die Reisekasse eingeplant), war die erste zu nehmende Hürde, bei Nacht aus Mexiko Stadt herauszukommen. Die ersten 20 bis 30 km waren durchgehend Stau oder Stop & Go. Später ging es dann etwas zügiger. Nachts auf mexikanischen Straßen zu fahren ist ein Abenteuer, das man, wenn möglich, vermeiden sollte. Es fehlt meist eine Fahrbahnmarkierung, oder Leuchtpunkte am Fahrbahnrand. Auch große Straßen (MEX) haben oft große und tiefe Schlaglöcher. Fahrräder haben in Mexiko grundsätzlich keine Beleuchtung, auch Autos fehlt oft das ein oder andere Licht. Aber nicht immer lässt sich eine Fahrt bei Dunkelheit vermeiden.
Die erste Übernachtung war in Zapotlan (HGO), der Ausgangspunkt für die bevorstehende Reise. Mit drei Ausnahmen wurden Hotel nie im Voraus gebucht, so auch hier nicht. Gegen 23:00 Uhr falle ich in die Koje. Seit dem Aufstehen in Sande sind 27 Stunden vergangen.
So, jetzt ist die Vorgeschichte erzählt. Ab dem nächsten Bericht geht’s um Kakteen, Landschaften, andere Sukkulenten, und ein wenig auch um Land und Menschen.
Gruß,
Hardy
