Argentinien - der Nordwesten

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Robby
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Re: Argentinien - der Nordwesten

Beitrag von Robby »

Hallo zusammen,

dieses "Osterwetter" will ich mal nutzen, euch die Fortsetzung unserer Reise zu zeigen.

Heute stehen die besagten Kieshügel westlich von Alpasinche im Mittelpunkt. Letztlich wurden wir Dank Gymnofans Hinweisen doch noch fündig. Wahrscheinlich ist G.mucidum gar nicht so selten, aber sie sind halt recht gut an ihre Umgebung angepasst und leicht zu übersehen. Aber hat man erst mal einen gefunden, gesellen sich die anderen zügig hinzu - ist wie beim Pilze sammeln... Auf dem Rückweg zum Auto waren wir doch überrascht, was wir beim Hinweg alles so übersehen hatten.
Cerro Negro, Catamarca
Cerro Negro, Catamarca
Gymnocalycium glaucum mucidum RB3244 - RN60 südl. Cerro Negro, Catamarca 950m
Gymnocalycium glaucum mucidum RB3244 - RN60 südl. Cerro Negro, Catamarca 950m
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gut getarnt
gut getarnt
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Wie Nobby geschrieben hat, sind auch wir begeistert von den Tephros. Muss ja nicht zwingend alles eine Rarität sein. Jedenfalls ist der Formenreichtum von T.articulatus faszinierend. Da die Pflanzen gerade ihre herrlichen Blüten präsentieren darf ich hier nochmals ein paar Fotos präsentieren.
Tephrocactus articulatus f.calvus RB3240 - RN60 1,5km westl. Kreuzung RN40, Catamarca 965m
Tephrocactus articulatus f.calvus RB3240 - RN60 1,5km westl. Kreuzung RN40, Catamarca 965m
Tephrocactus articulatus RB3243 - RN60 nordwestl. Cerro Negro, Catamarca 950m
Tephrocactus articulatus RB3243 - RN60 nordwestl. Cerro Negro, Catamarca 950m
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Auch die überfall zu findende Echinopis leucantha will da nicht hinten anstehen und zeigt auch am Tage ihre Blüten. Und wenn man sich die Sträucher genauer betrachtet, gibt es hier auch Cereus aethiops zu entdecken.
Echinopsis leucantha RB3239
Echinopsis leucantha RB3239
Echinopsis leucantha RB3247 - RN60 Salado, Catamarca 1018m
Echinopsis leucantha RB3247 - RN60 Salado, Catamarca 1018m
Cereus aethiops RB3245 - RN60 nordwestl. Cerro Negro, Catamarca 950m
Cereus aethiops RB3245 - RN60 nordwestl. Cerro Negro, Catamarca 950m
Beim nächsten mal verlassen wir die Kieshügellandschaft und erkunden die westlich gelegenen Bergen. Nicht uninteressant, wenn man sich für Gymnos interessiert.

LG Robert

Fortsetzung folgt...
gymnofan
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Re: Argentinien - der Nordwesten

Beitrag von gymnofan »

Hallo Robby

freut mich, daß Ihr die G. mucidum dann doch noch gefunden habt, wie gesagt gut Getarnt in den Kieshügel aber genügend davon sicher noch da
Für mich sind und bleiben das die G. mucidum, denn man kann sie nicht in die westlich davon wachsenden G. glaucum oder in die östlich davon wachsenden G. ferrarii einordnen und sie stimmen halt wirklich genau überein mit dem Bild von Oehme in der KuaS 1937
VG
Gymnofan
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nobby
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Re: Argentinien - der Nordwesten

Beitrag von nobby »

Zugegeben Gymnos sind durchaus schön - aber Tephros haben schon etwas bizarres!

Danke, Robby dass Du uns diese schönen Exemplare nicht vorenthalten hast.

In Argentinien sind sie in bestimmten Regionen mehr oder wenige allgegenwärtig - in den europäischen Sammlungen gehören aber manche Formen schon zu den Raritäten. Vielleicht auch deshalb, weil sie nicht so leicht zum Blühen zu bringen sind.

Danke für's Zeigen!

LG Nobby
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Robby
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Re: Argentinien - der Nordwesten

Beitrag von Robby »

Die Sommerferien gehen dem Ende entgegen, im Gewächshaus kehrt zunehmend Ruhe ein, das grandiose Feuerwerk der drei Männer in Mexiko ist mittlerweile ebenfalls verglüht und die neue Reisesaison hat auch noch nicht begonnen. Da bietet es sich an, nach der Sommerpause wieder ein wenig von unserer Tour zu berichten.

Nachdem wir die Kieshügellandschaft von Alpasinche, immer südlich des Cerro Negro passiert hatten, tauchen am Horizont im Westen die ersten Berge auf. Der Rio Colorado quert hier die südlichen Ausläufer der Sierra de Zapata. Die Straße folgt dem Flusslauf nach Tinogasta.
Sierra de Zapata
Sierra de Zapata
Kaum an den Felsen angekommen, beginnt die Suche nach Gymnocalycium glaucum. Die Pflanzen sind sicherlich eng mit G.mucidum verwandt, aber dennoch recht gut unterscheidbar, mal abgesehen von den völlig unterschiedlichen Habitaten. Einige Pflanzen erinneren mit ihrer Bedornung bereits an G.schmidianum.
Gymnocalycium glaucum RB3248 - RN60 12km südöstl. Copacabana, Catamarca 1063m
Gymnocalycium glaucum RB3248 - RN60 12km südöstl. Copacabana, Catamarca 1063m
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Weiter in Richtung Tinogasta finden wir die kleiner bleibenden, dafür kräftig bedornten Gymnocalycium schmidianum. Im Gegensatz zur Glaucum-Verwandschaft zeigen da einige auch ihre wenig spektakulären Blüten.
Gymnocalycium schmidianum RB3253 - RN60 zwischen Copacabana und La Puntil, Catamarca 1150m
Gymnocalycium schmidianum RB3253 - RN60 zwischen Copacabana und La Puntil, Catamarca 1150m
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Wahre Säulen der obligatorischen Echinopsis leucantha gibt es auch hier an allen aufgesuchten Standorten.
Echinopsis leucantha RB3252 - RN60 12km südöstl. Copacabana, Catamarca 1063m
Echinopsis leucantha RB3252 - RN60 12km südöstl. Copacabana, Catamarca 1063m
Echinopsis leucantha RB3254 - RN60 zwischen Copacabana und La Puntil, Catamarca 1150m
Echinopsis leucantha RB3254 - RN60 zwischen Copacabana und La Puntil, Catamarca 1150m
Die Nacht verbringen wir in einem wunderbaren musealem Hotel in Fiambala, aber davon später...

LG Robert
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Robby
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Re: Argentinien - der Nordwesten

Beitrag von Robby »

Die guten Vorsätze... - da will ich doch auch mit meinem Bericht hier weiter fortfahren.

Tag12 (23.11.2015): Fiambalá - Palo Blanco - Punta del Agua - Termas de Fiambalá
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In Fiambala hatten wir uns für 3 Nächte im Hotel Casona del Pino einquartiert. Es ist eines der ältesten Gebäude in Fiambala, so um 1850 erbaut und sehr geschmackvoll eingerichtet. Neben den vielen antiken Möbeln fallen uns die Snowboards auf. Fiambala hatten wir eigentlich nicht als Wintersportort auf dem Schirm. Der nette Hauswirt hat uns aufgeklärt, dass es sich um Sandboards handelt, welche in den nahegelegenen riesigen Sanddünen eingesetzt werden.
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Unseren ersten Tag in Fiambala begannen wir mit einem Ausflug nach Norden. Vorbei an den Sanddünen führte uns der Weg über Palo Blanco bis nach Punta del Agua.
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Wir beabsichtigten Gymnocalycium asperum, eine nördliche Form G.schmidianum am Standort zu sehen. Über die Gegend gab es in letzter Zeit schon einige Berichte, nicht zuletzt auch von CABAC und Jiri. In Ergänzung hier noch einige Fotos von unseren Entdeckungen.
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Neben den Gymnos gibt es noch Tephrocactus alexanderi f.fiambalense, Echinopsis leucantha und Echinopsis/Trichocereus strigosa zu bewundern.
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Für den Nachmittag war dann ein Besuch der Thermen bei Fiambala vorgesehen. Herrlich entspannend diese Badewannenlandschaft.
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...gleich gehts weiter
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Robby
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Re: Argentinien - der Nordwesten

Beitrag von Robby »

Beim Restaurantbesuch hatten wir Gesellschaft der farbenprächtigen Kordillerenämmerlinge.
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Nobby hatte uns kurz vorher noch den Tipp gegeben, dass in der Gegend auch Blossfeldien zu finden wären. Diese konnten wir nach quälend langer Suche auch schlussendlich finden. Aber es sieht wohl so aus, als wäre diese Population nur noch ein kläglicher Rest früherer Bestände.
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Der schöne Tag ging dann mit einem Gläschen Syrah zu Ende. Dass es im November 2015 bereits einen 2015er Wein gibt hat uns erstaunt bis wir zur Erkenntnis kamen, dass wir auf der Südhalbkugel sind, wo die Weinlese ja bereits in unserem Frühjahr stattfindet.
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Die Erlebnisse vom Paso de San Francisco gibt es dann das nächste mal...

LG Robby
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nobby
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Re: Argentinien - der Nordwesten

Beitrag von nobby »

Aber es sieht wohl so aus, als wäre diese Population nur noch ein kläglicher Rest früherer Bestände.
Ich habe es, glaube ich, bei einer anderen Gelegenheit schon mal erwähnt:

Bei Argentiniern gilt das "pflücken" einer Blossfeldia für die Liebste als Mutprobe und Liebesbeweis, wie das Pflücken eines Edelweiß bei uns in den Alpen.

Aus meiner Sicht sind beides ausgesprochen alberne Bräuche.

Ich halte es da mit Ringelnatz:
"Keine Frau, nicht mal die Braut,
siehr gerne Hände ohne Haut."

Herzliche Grüße
Nobby
Jiri Kolarik
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Re: Argentinien - der Nordwesten

Beitrag von Jiri Kolarik »

Hallo an alle...

der Standort bei den Thermas kann auch nicht (und nie) gross sein (werden)...denn die Schlucht bis zu der Quelle zu klein ist, und die Wand nicht immer von "Staub/Sandstein" (bzw. Sedimentfels) gebiltet ist, wo in Ritzen die Blossfeldias mit Vorliebe gerne mit ihren langen Wurzeln wachsen. Ein Sprichwort sagt auch, dass Blossfeldia muss das Wasser sehen... Erstaunlicher ist aber, dass auch in den Thermas im Winter Schnee fällt, und gar einige minus Grade zu vermelden sind...logisch - die Felsen halten das Mikroklima aber sicher angenehmer...
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Lisi
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Re: Argentinien - der Nordwesten

Beitrag von Lisi »

Hallo Robby,
auch ich freue mich, dass die Reise durch diese wunderbare Region weitergeht. Bei mir weckt es schöne Erinnerungen, aber ich bin auch sehr neugierig zu sehen, was andere so erlebt haben.
Jetzt bin ich mal gespannt, wie es weitergeht.
Übrigens waren wir auch vor gut einem Jahr beim Fundort von G. asperum und hatten Glück noch eine Blüte zu erwischen.
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Mir hat dieses zarte Gelb sehr gut gefallen.

Freue mich auf die Fortsetzung!
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Robby
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Re: Argentinien - der Nordwesten

Beitrag von Robby »

Erstmal besten Dank für eure informativen Kommentierungen!

Bei den Blossfeldien haben wir mit Sicherheit nichts übersehen, da wir akribisch jede Ritze (mehrfach) sondiert haben. Die einzigen noch vorhandenen Pflanzen waren in etwa 3m Höhe, also ohne Hilfsmittel nicht zu erreichen. Aber die Felsen sind hoch, gut möglich, dass in höheren Lagen weitere Pflanzen existieren. Hier am Parkplatz der Thermen sind einfach zu viele Menschen.
Grzegorz F. Matuszewski berichtet auch von Vorkommen oberhalb der Quellen (GM1706). Sicherlich verirren sich da weit weniger Besucher hin, so dass der Standort nicht zwangsläufig gefährdet sein muss. Durch die warmen Quellen existiert hier ein ganz besonderes Mikroklima, was den Blossfeldien zu behagen scheint. Bestimmt werden auch Kälteeinbrüche durch das warme Wasser hier im Tal abgemildert. Jiri hat wahrscheinlich recht, dass es sich hier um einen kleinen, isolierten Standort mit speziellem Mikroklima handelt.

Hallo Lisi - ganz lieben Dank für diese wunderschöne Aufnahme. Da könnt ihr euch glücklich schätzen, gerade zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort gewesen zu sein. Bei unserem Besuch waren erst kleine Knospen vorhanden. Die zartgelb gefärbte Blüte zeigt die enge Verwandschaft zum G.catamarcense - Komplex.

So, jetzt will ich aber doch gleich noch einen weiteren Bericht hinterherschieben.

Tag13 (24.11.2015): Fiambalá - Cortaderas (Paso San Francisco)

Es gab sehr viele Highlights auf unserer Reise und ich weiß nicht so recht, was uns am meisten beeindruckt hat. Ganz sicher aber war dieser Tag ganz vorne mit dabei. Mit einem schönen Blick auf die Dunas de Fiambala geht es auf der RN60 Richtung Paso San Francisco, der Grenze nach Chile. Es scheint, als hätte man diese perfekt ausgebaute Straße nur für uns gebaut. Den ganzen Tag haben wir so gut wie kein anderes Auto gesehen. Dafür zeigte sich der Himmel in strahlendem Blau. Schutzhütten und Schneestangen zeigen aber, dass es hier auch ganz anders kommen kann...
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Zunächst durchfährt man ein sehr breites Tal. Hier haben wir einige der Schotterflächen, welche sich aus den südlich gelegenen Hängen ergießen, näher in Augenschein genommen. Fasziniert haben uns hier die teils extrem bedornten Exemplare von E.leucantha. Die Art hat ja ein riesiges Verbreitungsgebiet und ist nicht selten. Hier am Paso haben wir aber die schönsten Exemplare gesehen.
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Wenn man wie wir zum ersten Mal hier ist, dann wird man die erste Begegnung mit Tephrocactus geometricus in bleibender Erinnerung behalten. Zu faszinierned sind diese Gewächse. Eigentlich nicht selten, aber das erste Mal ist halt immer was ganz Besonderes.
Kräftig bedornte Exemplare mischen sich mit praktisch dornenlosen Pflanzen (f.inermis) ab. Da beide Formen in allen Übergängen am gleichen Standort vorkommen, besteht sicherlich keine Berechtigung für eine taxonomische Abgrenzung.
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Farbenprächtige Felsformationen lassen uns immer wieder auf den Auslöser der Kameras drücken. Völlig unerwartet sehen wir am Straßenrand etwas völlig Unerwartetes - es sind doch tatsächlich Pilze. Diese verbindet man ja eigentlich immer mit Feuchtigkeit, aber diese Stelzenstäublinge (Battarrea phalloides) scheinen sich mit der staubtrockenen Umgebung bestens zu arrangieren. Interessant, dass die Sporenbehälter hier oben angebracht sind.
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Eher ein Zufallsfund gab es dann mit diesen Winzlingen. Es sind Pterocacteen - wahrscheinlich eine zwar längst bekannte, aber bislang unbeschrieben Art - mit Ähnlichkeit zu P.megliolii.
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Hat man erst mal eine Pflanze entdeckt, gilt es, die Frau zu überzeugen, dass es durchaus unterhaltsam sein kann, auf allen Vieren durchs Geröll zu robben...
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Etwa auf 2.600m verengt sich das Tal merklich und die Vegetation verändert sich. Von den jenseits dieser Enge gefundenen Arten (und Tieren) berichte ich das nächste mal...
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LG
Robby
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nobby
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Re: Argentinien - der Nordwesten

Beitrag von nobby »

...auf allen Vieren durchs Geröll zu robben...
Jetzt ist mir klar, woher der Name "Robby" kommt :D :mrgreen: :D

Liebe Grüße
Nobby
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Robby
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Re: Argentinien - der Nordwesten

Beitrag von Robby »

und schon robbt der Robby weiter...

Das Tal verengt sich zu einer engen kurvigen Schlucht. Auf der gegenüberliegenden Talseite erkennen wir große gelb bedornte Kakteen aus dem fahrenden Auto heraus. Leider ist es hier kaum möglich das Auto zu parken und auch eine Flussquerung erscheint problematisch. Wir beschließen, auf dem Rückweg unser Glück zu versuchen.
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Auf einer Höhe von knapp 3.000m weitet sich das Tal erneut. Wir finden wieder zahlreiche Tephrocactus geometricus. Aber anders als 1.000m tiefer sprossen die Pflanzen hier nur selten, und wenn, dann bleibt es bei wenigen Köpfen. Wir gönnen dieser Höhenform den Zusatz 'fa. minima'.
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Tunilla soehrensii erfreut uns hier mit prächtigen, orange leuchtenden Blüten. Dank ihrer kräftigen gelben Bedornung machen die Pflanzen einen recht wehrhaften Eindruck in dieser kargen Landschaft.
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Wenig später beschließen wir, den kleinen Bach zu überqueren und die fast schwarzen Felsen der gegenüberliegenden Talseite zu erkunden. Das Erste was wir finden ist ein vermeintlich neues Gymnocalycium. Kann das sein in dieser Gegend und auf dieser Höhe? Erst später kommt die Erkenntnis, dass es sich um die Jugendform von Denmoza rhodacantha handelt. Aber seht selbst, Jugend- und Altersform unterscheiden sich doch recht gewaltig.
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Tunilla soehrensii überrascht hier mit rötlicher Bedornung, zum Ausgleich sind die Blüten eher gelb als orange.
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Überraschend ist der Fund einer Lobivia hualfinensis (?), welche ich soweit südwestlich nicht erwartet hätte. Ich hatte die Pflanze hier im Forum schonmal vorgestellt. Und CABAC hatte das Glück, nördlich von Fiambala auf blühende Exemplare zu treffen.
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Beim Klettern in den Felsen finden wir schöne Polster von Maihueniopsis minuta. Nicht zu übersehen sind natürlich die gelb leuchtenden Teppiche von Cumulopuntia boliviana.
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Weiter gehts auf der RN60 Richtung Pass. Die Straße macht nun einen Bogen nach Nordwest. Im Tal haben sich einige Sümpfe und offene Wasserstellen gebildet. Hier konnten wir Chileflamigos (Phoenicopterus chilensis), die häufigste der drei in Südamerika vorkommenden Flamingo-Arten beobachten. Eine andere Art begegnete uns dann etwas später.
Wenige Kilometer weiter erreichen wir eine weite Hochebene. Der Wind hat mittlerweile mächtig an Stärke zugenommen und erreicht fast orkanstärke. Die Straße gehört immer noch uns alleine.
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Weitere Erlebnisse vom Paso San Francisco dann das nächste mal...

LG
Robby
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