Hallo zusammen,
die Ideen und Gedanken der letzten Tage hier im Rahmen der Initiative „Neue Wege für mehr Mitglieder“ haben mich auf eine Frage gebracht, die ich hier gerne mal separat von der allgemeinen Ideensammlung betrachten möchte.
Mal angenommen es gibt den "typischen Kakteenliebhaber" bzw. das typische Mitglied der DKG oder einer Ortsgruppe und alle Mitglieder dieser Gattung "typische Kakteenliebhaber" durchlaufen in ihrer Biografie gewisse ähnliche Schritte, dann könnten wir uns doch auf die Suche machen welche Schritte wir unternehmen könnten um diese Entwicklung zu fördern.
Im Gespräch mit vielen anderen Kakteenfreunden werde ich einfach den Gedanken nicht los, dass viele Kakteenliebhaber folgendes Biografie-Muster durchlaufen:
- Erstkontakt mit Kakteen im Alter von 12 bis 18 Jahren
- Ausbildung und Studium bieten kaum Möglichkeit das Hobby auszuleben: Reduktion der Sammeltätigkeit
- Sobald Job und Familienplanung etwas mehr Zeit lassen für Hobbys, flammt das alte Hobby wieder auf - nun erfolgt der Beitritt in die DKG oder Ortsgruppe oder beides. Gespräche mit professionellen Kakteengärtnern ergaben, dass die größte Sammelleidenschaft in Phase 3 vor allem dann eintritt, wenn Krisen aufkommen: Scheidung und berufliche Probleme. So kam übrigens die Idee zustande bewusst "Singles" zu bewerben.
Wie auch immer: wenn es auch nur ansatzweise so etwas ähnliches wie das obige Dreistufen-Modell gibt, dann sehe ich eine extrem krasse Herausforderung auf uns zukommen: die eigentliche Wirkung von Werbemaßnahmen ist dann teilweise erst nach 20-30 Jahren sichtbar. Das senkt natürlich die Motivation überhaupt Werbung zu machen. Wir bräuchten also andere Ansätze um uns zu motivieren. Gestern auf unserem Aktionstag in Mühlacker (
https://www.facebook.com/Kakteenfreunde ... 5501111613) haben wir gemeinsam mit den Kakteenfreunden Pforzheim zu acht den absoluten Rekord geschafft: über 500 Aussaat-Sets haben wir verschenkt - echte Basisarbeit. Ich habe zwischendurch immer wieder Zweifel welche Wirkung diese Aktionen eigentlich haben. Doch dann sagte einer aus unsere Gruppe so etwas wie "Krass, das hätte ich nie gedacht, dass sich normale Menschen so stark für Kakteen interessieren. Das macht doch richtig Mut!" Klar kann man in so eine Aussage viel hinein interpretieren, aber eine Sache ist mir deutlich klar geworden: es macht unheimlich Spaß andere Leute mit dem Kaktusvirus anzustecken! Vielleicht ist es genau dieses was wir noch mehr lernen müssen: den Spaß daran andere für unser Hobby zu begeistern - Nicht krampfhaft und voller Angst weil unsere Ortsgruppe ausstirbt oder die Mitgliederzahlen der DKG zurückgehen irgendwelche Maßnahmen durchziehen, sondern der Spaß oder die Freude an unserem Hobby an andere weitergeben. Das bringt mich auf eine weitere Beobachtung: ich kenne viele Kakteenliebhaber, die ich eher als introvertiert einstufen würde, was das Versprühen von "Kaktusbegeisterung" nicht gerade erleichtert. Aber vielleicht müssen wir dann einfach noch mehr nach Ideen suchen wie so etwas wie "Introvertiertengerechte Versprühung von Kaktusbegeisterung" aussehen könnte.
Nun zur ursprünglichen Frage:
- Gibt es den "typischen Kakteenliebhaber"? Oder gibt es zumindestens Gruppierungen zu denen man die meisten Kakteenliebhaber zuordnen könnte?
- Wie tickt so ein typischer Kakteenliebhaber
- Gibt es typische Entwicklungsstufen eines Kakteenliebhabers? Wenn ja, welche?
- Gibt es Ansatzpunkte, wo wir diese Entwicklungsstufen dahingehend unterstützen können, dass mehr Menschen in die dritte Phase (Beitrittsstufe) kommen?
Gruß Bernhard