Copiapoafund bei Chanaral
Copiapoafund bei Chanaral
Wenige Kilometer nördlich von Chanaral, am Weg zum Pan de Azucar haben wir eine wunderschöne zwergwüchsige Copiapoa gefunden, welche sich hartnäckig meinen Bestimmungsversuchen widersetzt.
Die Pflanzen sind eher flachkugelig und nicht sprossend bei maximal 5-7cm Durchmesser. Keine der mir bekannten, hier vorkommenden Arten passt. Ähnlichkeiten zu C.mollicula und C.bridgesii sensu RITTER sind zwar vorhanden, aber dummerweise von beiden etwas. Man könnte fast an Hybriden zwischen beiden Arten glauben, wenn diese nicht so einheitlich und zahlreich vorhanden gewesen wären. Hat dazu jemand eine Idee? Würde mich sehr darüber freuen.
Die Pflanzen sind eher flachkugelig und nicht sprossend bei maximal 5-7cm Durchmesser. Keine der mir bekannten, hier vorkommenden Arten passt. Ähnlichkeiten zu C.mollicula und C.bridgesii sensu RITTER sind zwar vorhanden, aber dummerweise von beiden etwas. Man könnte fast an Hybriden zwischen beiden Arten glauben, wenn diese nicht so einheitlich und zahlreich vorhanden gewesen wären. Hat dazu jemand eine Idee? Würde mich sehr darüber freuen.
Re: Copiapoafund bei Chanaral
Hallo Robby,
hm ... C. bridgesii aus dem N.P. Pan de Azucar - Ähnlichkeiten ???
Viele Grüße
Manfredo
hm ... C. bridgesii aus dem N.P. Pan de Azucar - Ähnlichkeiten ???
Viele Grüße
Manfredo
Viele Grüße
Manfredo
Manfredo
Re: Copiapoafund bei Chanaral
Hallo,
da Bestimmungsversuche nicht mein Ding sind, zeige ich hier einfach mal ein paar Bilder von Copiapoa mollicula, die wir auf unserer letzten Chile-Reise nördlich von Chanaral gemacht haben.
Hier zuerst ein Blick vom Fundort aus auf die Straße:
Im Hintergrund ist noch vernebelt Chanaral zu erahnen.
Und hier Aufnahmen der Pflanzen:
Leider waren wir früh am Morgen noch nicht bereit, weiter in den Berg zu steigen. Deshalb haben wir auch nur wenige Pflanzen gefunden.
Aber eine gewisse Ähnlichkeit mit Robbys Pflanzen haben sie schon. Oder?
Gruß Nobby
da Bestimmungsversuche nicht mein Ding sind, zeige ich hier einfach mal ein paar Bilder von Copiapoa mollicula, die wir auf unserer letzten Chile-Reise nördlich von Chanaral gemacht haben.
Hier zuerst ein Blick vom Fundort aus auf die Straße:
Im Hintergrund ist noch vernebelt Chanaral zu erahnen.
Und hier Aufnahmen der Pflanzen:
Leider waren wir früh am Morgen noch nicht bereit, weiter in den Berg zu steigen. Deshalb haben wir auch nur wenige Pflanzen gefunden.
Aber eine gewisse Ähnlichkeit mit Robbys Pflanzen haben sie schon. Oder?
Gruß Nobby
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Re: Copiapoafund bei Chanaral
Hallo zusammen,
das ist Copiapoa marginata in der Form, die Ritter als "bridgesii" beschrieben hat. Charakteristikum ist der sehr kräftige und steil nach oben ragende Mitteldorn. Die Pflanzen sind häufig kugelförmig bis kurz zylindrisch, werden in den Hochlagen N Chanaral aber bis 0,5-0,7 m hoch. Die Pflanzen sind dann sehr stark und dicht bedornt.
C. mollicula ist viel schwächer bedornt und bleibt halbkugelig bei bis ca. 7 cm.
Meiner Ansicht nach sind auch eure Bilder, Nobby und Lisi, C. marginata 'bridgesii'.
das ist Copiapoa marginata in der Form, die Ritter als "bridgesii" beschrieben hat. Charakteristikum ist der sehr kräftige und steil nach oben ragende Mitteldorn. Die Pflanzen sind häufig kugelförmig bis kurz zylindrisch, werden in den Hochlagen N Chanaral aber bis 0,5-0,7 m hoch. Die Pflanzen sind dann sehr stark und dicht bedornt.
C. mollicula ist viel schwächer bedornt und bleibt halbkugelig bei bis ca. 7 cm.
Meiner Ansicht nach sind auch eure Bilder, Nobby und Lisi, C. marginata 'bridgesii'.
Viele Grüße
Ulrich Tränkle
Ulrich Tränkle
Re: Copiapoafund bei Chanaral
Erstmal ganz herzlichen Dank für eure informativen Beiträge und dass ihr euch mit diesem Thema befasst habt.
@nobby
also dass Bestimmungsversuche nicht so Dein Ding sind kann ich so nicht stehen lassen. Diese Tage habe ich mit Hochgenuss euren Artikel über die Austrocacteen Patagoniens in der KuaS studiert. Das ist Feldforschung vom Feinsten in der Manier alter Feldläufer wie RITTER, REPPENHAGEN und Co.
Deine gezeigten Pflanzen sind identisch mit den unseren und ich bin fast sicher, ihr habt am exakt gleichen Standort angehalten (s.Foto). Bietet sich ja als erster Haltepunkt dank guter Parkgelegenheit geradezu an, wenn man den Pan de Azucar ansteuert. @Asclepidarium
ich denke Du liegst richtig mit Deiner Zuordnung zu RITTER's bridgesii. Bedornung und Rippen sind schon ziemlich markant. Ein Abgleich mit mir vorliegenden molliculas zeigt meist wenig Gemeinsamkeiten (außer Scheitelfilz und Wuchsform). Tatsächlich gibt's aber im Netz auch gelegentlich falsche Zuordnungen.
Angesichts der bevorstehenden Ausflüge im Nationalpark mussten wir leider auf die Erkundung der Hochlagen verzichten. Vermutlich ging es nobby damals ähnlich.
Tatsächlich fällt es mir aber schwer, einen Bezug zu C.marginata herzustellen. Aber laut RITTER soll die Verbreitung ja bis Caldera im Süden reichen. Vergleiche mit dazwischenliegenden Populationen wären da hilfreich. Anbei eine Aufnahme von C.marginata am Typstandort (RITTER's Neotypus) am Morro Copiapo, südlich von Caldera: @Manfredo
Deine erste Aufnahme sieht schon fast wie die klassische C.marginata aus (s.Foto oben), abgesehen vom Sprossverhalten und wäre damit ein klassischer Anwärter für die bridgesii...
Bei den beiden anderen Pflanzen hab ich mir noch kein klares Bild verschafft, werde sie aber bei meinen weiteren Auswertungen von Funden aus diesem Gebiet im Auge behalten.
Grüßle Robby
@nobby
also dass Bestimmungsversuche nicht so Dein Ding sind kann ich so nicht stehen lassen. Diese Tage habe ich mit Hochgenuss euren Artikel über die Austrocacteen Patagoniens in der KuaS studiert. Das ist Feldforschung vom Feinsten in der Manier alter Feldläufer wie RITTER, REPPENHAGEN und Co.
Deine gezeigten Pflanzen sind identisch mit den unseren und ich bin fast sicher, ihr habt am exakt gleichen Standort angehalten (s.Foto). Bietet sich ja als erster Haltepunkt dank guter Parkgelegenheit geradezu an, wenn man den Pan de Azucar ansteuert. @Asclepidarium
ich denke Du liegst richtig mit Deiner Zuordnung zu RITTER's bridgesii. Bedornung und Rippen sind schon ziemlich markant. Ein Abgleich mit mir vorliegenden molliculas zeigt meist wenig Gemeinsamkeiten (außer Scheitelfilz und Wuchsform). Tatsächlich gibt's aber im Netz auch gelegentlich falsche Zuordnungen.
Angesichts der bevorstehenden Ausflüge im Nationalpark mussten wir leider auf die Erkundung der Hochlagen verzichten. Vermutlich ging es nobby damals ähnlich.
Tatsächlich fällt es mir aber schwer, einen Bezug zu C.marginata herzustellen. Aber laut RITTER soll die Verbreitung ja bis Caldera im Süden reichen. Vergleiche mit dazwischenliegenden Populationen wären da hilfreich. Anbei eine Aufnahme von C.marginata am Typstandort (RITTER's Neotypus) am Morro Copiapo, südlich von Caldera: @Manfredo
Deine erste Aufnahme sieht schon fast wie die klassische C.marginata aus (s.Foto oben), abgesehen vom Sprossverhalten und wäre damit ein klassischer Anwärter für die bridgesii...
Bei den beiden anderen Pflanzen hab ich mir noch kein klares Bild verschafft, werde sie aber bei meinen weiteren Auswertungen von Funden aus diesem Gebiet im Auge behalten.
Grüßle Robby
Re: Copiapoafund bei Chanaral
Hallo,
tja, Robby, mit den südargentinischen Pflanzen kennen wir uns inzwischen richtig gut aus, da wage ich auch mal ein Urteil.
Aber Copiapoen haben wir einfach nur am Fundort genossen - die Literatur haben wir nur oberflächlich studiert. Da verlasse ich mich lieber auf das Urteil von Uli, der sich viel intensiver mit der Gattung Copiapoa beschäftigt hat.
So, wie es aussieht, haben wir wohl den gleichen Ort aufgesucht und deshalb auch ähnliche, oder sogar die gleichen, Pflanzen gefunden.
Beim nächsten Besuch muß ich wohl etwas mehr Zeit einplanen und deutlich höher klettern, damit ich dann hoffentlich Copiapoa mollicula "in natura" sehen kann.
Aber wann????
Herzliche Grüße und Danke für das Lob zum Artikel in der KuaS
Nobby
tja, Robby, mit den südargentinischen Pflanzen kennen wir uns inzwischen richtig gut aus, da wage ich auch mal ein Urteil.
Aber Copiapoen haben wir einfach nur am Fundort genossen - die Literatur haben wir nur oberflächlich studiert. Da verlasse ich mich lieber auf das Urteil von Uli, der sich viel intensiver mit der Gattung Copiapoa beschäftigt hat.
So, wie es aussieht, haben wir wohl den gleichen Ort aufgesucht und deshalb auch ähnliche, oder sogar die gleichen, Pflanzen gefunden.
Beim nächsten Besuch muß ich wohl etwas mehr Zeit einplanen und deutlich höher klettern, damit ich dann hoffentlich Copiapoa mollicula "in natura" sehen kann.
Aber wann????
Herzliche Grüße und Danke für das Lob zum Artikel in der KuaS
Nobby
Re: Copiapoafund bei Chanaral
Hallo Robby,
die drei Pflanzen standen alle auf ein paar Quadratmetern auf einem "Hügel" (vielleicht 3 oder 4 Meter hoch) rechts an der Piste von "El Mirador" zurück zum "Ort" im N.P. Pan de Azucar - umringt von "Columna albas".
Und wo ich das Bild von Eurer Parkmöglichkeit sehe: dort in etwa kommt auch Copiapoa serpentisulcata vor. Habt Ihr die sehen können (ich leider nicht)?
Viele Grüße
Manfredo
die drei Pflanzen standen alle auf ein paar Quadratmetern auf einem "Hügel" (vielleicht 3 oder 4 Meter hoch) rechts an der Piste von "El Mirador" zurück zum "Ort" im N.P. Pan de Azucar - umringt von "Columna albas".
Und wo ich das Bild von Eurer Parkmöglichkeit sehe: dort in etwa kommt auch Copiapoa serpentisulcata vor. Habt Ihr die sehen können (ich leider nicht)?
Viele Grüße
Manfredo
Viele Grüße
Manfredo
Manfredo
Re: Copiapoafund bei Chanaral
Hallo Manfredo,
wenn Du diese Pflanzen meinst:
die standen schon ein paar Kilometer weiter nördlich fast am Wegesrand.
Wenn ich mich recht erinnere, war es nicht so leicht in Chanaral die richtige Abfahrt zu finden, die direkt am Meer entlang zum PN Pan de Azucar führt.
Aber lohnend war die Strecke schon.
Viele Grüße
Nobby
wenn Du diese Pflanzen meinst:
die standen schon ein paar Kilometer weiter nördlich fast am Wegesrand.
Wenn ich mich recht erinnere, war es nicht so leicht in Chanaral die richtige Abfahrt zu finden, die direkt am Meer entlang zum PN Pan de Azucar führt.
Aber lohnend war die Strecke schon.
Viele Grüße
Nobby
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Re: Copiapoafund bei Chanaral
Hallo Nobby,
dein Bild zeigt eine Copiapoa cinerascens. Die Bilder unten zeigen C. serpentisulcata. Viel feinere und längere Dornen. Im Austrieb gerne fuchs- bis ornagerot/braun und kleinere Gruppen bildend.
Zu C. mollicula hat es mir leider auch noch nicht gereicht. 2010 mussten wir vielleicht 1 km vor dem angenommenen Standort wieder umdrehen, weil es schon zu spät war. Aber das werde ich irgendwann noch nachholen.
dein Bild zeigt eine Copiapoa cinerascens. Die Bilder unten zeigen C. serpentisulcata. Viel feinere und längere Dornen. Im Austrieb gerne fuchs- bis ornagerot/braun und kleinere Gruppen bildend.
Zu C. mollicula hat es mir leider auch noch nicht gereicht. 2010 mussten wir vielleicht 1 km vor dem angenommenen Standort wieder umdrehen, weil es schon zu spät war. Aber das werde ich irgendwann noch nachholen.
Viele Grüße
Ulrich Tränkle
Ulrich Tränkle
Re: Copiapoafund bei Chanaral
Hallo Manfredo,
sehr farbenprächtige Copiapoa serpentisulcata haben wir am Ende der Chanaralbucht, etwa 2 km vom ursprünglich gezeigten Sto. und kurz vor der Playa Blanca gefunden.
An der von Dir beschriebenen Stelle waren wir vermutlich auf der anderen Straßenseite. Der Anblick all dieser columna-albas ließ uns hier wohl den Blick für andere Pflanzen vergessen.
Bei den von Dir gezeigten Pflanzen ist dieser aufwärtsgerichtete Dorn sehr auffällig. Da alle drei zusammen vorkamen, liegt es nahe, dass es sich doch um eine Art unterschiedlichen Alters handelt. Zunächst dachte ich auch an junge C.cinerascens oder die var. intermedia, aber ein Vergleich des Dornenbilds schließt dies eher aus. Anbei noch ein Bild vom dem, was wir für Copiapoa cinerascens intermedia halten (Fundort südlich Barquito).
Grüße Robby
sehr farbenprächtige Copiapoa serpentisulcata haben wir am Ende der Chanaralbucht, etwa 2 km vom ursprünglich gezeigten Sto. und kurz vor der Playa Blanca gefunden.
An der von Dir beschriebenen Stelle waren wir vermutlich auf der anderen Straßenseite. Der Anblick all dieser columna-albas ließ uns hier wohl den Blick für andere Pflanzen vergessen.
Bei den von Dir gezeigten Pflanzen ist dieser aufwärtsgerichtete Dorn sehr auffällig. Da alle drei zusammen vorkamen, liegt es nahe, dass es sich doch um eine Art unterschiedlichen Alters handelt. Zunächst dachte ich auch an junge C.cinerascens oder die var. intermedia, aber ein Vergleich des Dornenbilds schließt dies eher aus. Anbei noch ein Bild vom dem, was wir für Copiapoa cinerascens intermedia halten (Fundort südlich Barquito).
Grüße Robby
Re: Copiapoafund bei Chanaral
Hallo Nobby, Robby und Ulich,
besten Dank für die Infos und die Bilder.
@Nobby: wie Ulrich ja bereits geschrieben hat, ist die von Dir gezeigte Pflanze eine C. cinerascens. Die kommen, wie du auch schon geschildert hast, in etwa um die N. P.-Grenze in großen Massen vor.
Ich nehme einmal an, dass die folgenden Pflanzen aus dem N. P. Pan de Azucar - im Gebiet nördlich des "Fischerdorfes" - keine C. serpentisulcata sind, sondern Hybriden, die genetische Einflüsse von C. serpentisulcata, columna alba, grandiflora und cinerascens beinhalten? Viele Grüße
Manfredo
besten Dank für die Infos und die Bilder.
@Nobby: wie Ulrich ja bereits geschrieben hat, ist die von Dir gezeigte Pflanze eine C. cinerascens. Die kommen, wie du auch schon geschildert hast, in etwa um die N. P.-Grenze in großen Massen vor.
Ich nehme einmal an, dass die folgenden Pflanzen aus dem N. P. Pan de Azucar - im Gebiet nördlich des "Fischerdorfes" - keine C. serpentisulcata sind, sondern Hybriden, die genetische Einflüsse von C. serpentisulcata, columna alba, grandiflora und cinerascens beinhalten? Viele Grüße
Manfredo
Viele Grüße
Manfredo
Manfredo
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Re: Copiapoafund bei Chanaral
Hallo Manfredo,
das ist ja mal ein interessanter Hybridschwarm. Ich denke, da steckt auf jeden Fall eine ganze Menge Copiapoa grandiflora mit drin. Die Pflanzen auf den Bildern 4 (1464-EOS_5493), 5 (1493-EOS_5517) und auch 6 (1569-EOS_5580) könnten auch "echte" C. grandiflora am südlichsten Rand ihres Verbreitungsgebietes sein. Ansonsten denke ich, dass v.a. C. cinerascens eingemischt ist.
das ist ja mal ein interessanter Hybridschwarm. Ich denke, da steckt auf jeden Fall eine ganze Menge Copiapoa grandiflora mit drin. Die Pflanzen auf den Bildern 4 (1464-EOS_5493), 5 (1493-EOS_5517) und auch 6 (1569-EOS_5580) könnten auch "echte" C. grandiflora am südlichsten Rand ihres Verbreitungsgebietes sein. Ansonsten denke ich, dass v.a. C. cinerascens eingemischt ist.
Viele Grüße
Ulrich Tränkle
Ulrich Tränkle