Standortwahl von Kakteen
Verfasst: 15. Dezember 2011, 20:03
Im Ascleps-Forum hat Friederike eine tolle Diskussion zum Thema Pflegebedingungen geführt http://kuas-forum.de/viewtopic.php?f=76&t=1985. Hauptsächlich geht es darum, dass die Bedingungen an den natürlichen Wuchsorten nur selten den jeweiligen "Wunschbedingungen" entsprechen, sondern sich diese Standorte eher aus der "Leidensfähigkeit" konkurrenzschwacher Pflanzen ergeben, die sich unter weniger extremen Bedingungen nicht durchsetzen können.
Dieses Prinzip gilt nicht nur für Ascleps, sondern für die meisten anderen Sukkulenten inkl. Kakteen. Und das scheint man auch schon vor längerer Zeit gewusst bzw. geahnt zu haben. Jedenfalls habe ich zufälliger Weise eine ältere Literaturstelle entdeckt ("Das Kakteenbüchlein" von Matthias Turb, vermutlich 50er Jahre), in dem eine angebliche Inka-Legende erzählt wird, die genau das beschreibt. In Kurzfassung liest sich das so:
"Und als schon alle Pflanzen, Bäume und Sträucher ihren Platz gefunden hatten - die alte Weide am Rande des Baches, der Mais auf fruchtbaren Äckern, die Steinnelke zwischen Felsgeröll, und der Kiefernbaum in der sandigen Heide - da war zum Schluss nur noch ein unscheinbares Pflänzchen übrig geblieben, ein dünnes, bescheidenes Ding mit kleinen Stacheln und weißen Blüten. Und weil diese Blüten flehentlich um ein Heimatplätzchen für ihre Mutterpflanze baten, sah sich Atahentsic um, wo noch ein kleines Fleckchen Erde frei wäre. Aber alles Umschauen blieb vergebens. Da brach die inka-Königin ein Zweiglein ab und schob es in einen Felsspalt, einen zweiten Zweig steckte sie in die Rinde eines großen Baumes, und der dritte Zweig kam neben den Kiefernbaum in den trockenen Sand; für das vierte Ästlein musste der Mais ein wenig zusammenrücken, und für den fünften war üebrhaupt kein Plätzchen mehr frei außer an der lehmigen Mauer des Hauses selbst.
Die Pflanze aber war ein Laubkaktus, und jedes Ästlein entwickelte sich zu einer anderen Kakteenart."
Wozu beschäftigungstherapeutisches Bücherkramen während einer Grippe gut sein kann ...
Bis neulich
Wolfgang
Dieses Prinzip gilt nicht nur für Ascleps, sondern für die meisten anderen Sukkulenten inkl. Kakteen. Und das scheint man auch schon vor längerer Zeit gewusst bzw. geahnt zu haben. Jedenfalls habe ich zufälliger Weise eine ältere Literaturstelle entdeckt ("Das Kakteenbüchlein" von Matthias Turb, vermutlich 50er Jahre), in dem eine angebliche Inka-Legende erzählt wird, die genau das beschreibt. In Kurzfassung liest sich das so:
"Und als schon alle Pflanzen, Bäume und Sträucher ihren Platz gefunden hatten - die alte Weide am Rande des Baches, der Mais auf fruchtbaren Äckern, die Steinnelke zwischen Felsgeröll, und der Kiefernbaum in der sandigen Heide - da war zum Schluss nur noch ein unscheinbares Pflänzchen übrig geblieben, ein dünnes, bescheidenes Ding mit kleinen Stacheln und weißen Blüten. Und weil diese Blüten flehentlich um ein Heimatplätzchen für ihre Mutterpflanze baten, sah sich Atahentsic um, wo noch ein kleines Fleckchen Erde frei wäre. Aber alles Umschauen blieb vergebens. Da brach die inka-Königin ein Zweiglein ab und schob es in einen Felsspalt, einen zweiten Zweig steckte sie in die Rinde eines großen Baumes, und der dritte Zweig kam neben den Kiefernbaum in den trockenen Sand; für das vierte Ästlein musste der Mais ein wenig zusammenrücken, und für den fünften war üebrhaupt kein Plätzchen mehr frei außer an der lehmigen Mauer des Hauses selbst.
Die Pflanze aber war ein Laubkaktus, und jedes Ästlein entwickelte sich zu einer anderen Kakteenart."
Wozu beschäftigungstherapeutisches Bücherkramen während einer Grippe gut sein kann ...
Bis neulich
Wolfgang