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Calibanus hookeri

Verfasst: 29. Mai 2011, 14:34
von kahey
Hallo zusammen,
vor vielen Jahren einmal ausgesät, jetzt schieb er einen Blütenstand bin mal gespannt wie die Blüte aus schaut.

Re: Calibanus hookeri

Verfasst: 29. Mai 2011, 16:00
von Thomas Brand
Moin Kahey,

spannend! Ist es ein Weibchen oder Männchen? Das wird sich also erst in ein paar Wochen zeigen! Wenn Du magst, schau mal in die KuaS 4, 2007, Seite 273 ff.
Dort sind Bilder von C. hookeri-Blüten in beiden Varianten zu sehen.
Falls gewünscht, setze ich die Bilder auch hier rein.

beste Grüße
Thomas

Re: Calibanus hookeri

Verfasst: 29. Mai 2011, 16:18
von Kurt
Hallo Thomas,

ich hatte vor 6 oder 7 Jahren eine größere Pflanze von einem Standort im Jaumavetal, die ich leider wegen zu großer Größe abgeben mußte an einen Bot. Garten. Diese Pflanze hat bei mir mehrmals geblüht mit jeweils mehreren Blütenständen. Ich habe auch irgendwo Bilder davon, Dias. Es war eine männliche Pflanze mit kleinen kugelförmigen Blütchen. Leider braucht man ja zum Befruchten der Blüten zwei verschieden geschlechtliche Pflanzen. Mit meiner ersten Ehlers-Reise nach Mexico waren wir am Standort bei Lourdes in SLP. Da sind wir auf einen hohen Berg gelaufen, weil die Pflanzen nur auf der Kuppe wuchsen. Heute weiß ich, das Calibanus an mehreren Stellen vorkommt

Re: Calibanus hookeri

Verfasst: 29. Mai 2011, 16:32
von Thomas Brand
Hallo,

meine beiden großen Calibanus - beide Geschlechter vertreten - blühen regelmäßig, fast jährlich.. Letztes Jahr habe ich etwa 750 Früchte (=Samen) geerntet. Eigentlich ist Calibanus ganz einfach. Nur leider werden die meisten aus Fehleinschätzung oder Platzmangel in Hungerkultur gehalten. Vielleicht meldet sich Jordi zu dem Thema noch. Seine Schilderungen sind bestimmt interessant!

Gruß
Thomas

Re: Calibanus hookeri

Verfasst: 29. Mai 2011, 19:28
von Kurt
Hallo Thomas und die anderen,

eben fiel mir ein, daß ich ja wohl Digitalbilder vom Calibanus-Standort im Jaumavetal habe, hier habe ich sie zum Zeigen verkleinert. Alle Pflanzen die man hier sehen kann sind uralt mit Knollendurchmessern von einem Meter und mehr. Calibanus sieht aus der Entfernung aus wie große Grasbüschel. Man muß schon dicht davor stehen, um die riesige Knolle zu sehen. Jüngere oder gar Jungpflanzen sind bei dem dichten und immer dornigen Pflanzenbewuchs nicht zu finden und das ist auch gut so. Schön sind natürlich auch die Kakteen hier: zum Beispiel auch uralte Astrophytum myriostigma.

Re: Calibanus hookeri

Verfasst: 5. August 2011, 19:12
von michael
Hallo alle zusammen,

ich war diese Woche bei Specks und da kann man auch schöne Exemplare sehen.
Und eines musste ich einfach mitnehmen. ;)

Und, @Thomas, wenn mal wieder Samen anfällt, da hätte ich Interesse.

Re: Calibanus hookeri

Verfasst: 15. Dezember 2011, 20:28
von Thomas Brand
Moin,

nun will ich mal die Diskussion weiterführen. In der KuaS habe ich zweimal etwas zu Calibanus hookeri geschrieben: April 2003 und Oktober 2007. Wer sich ausführlicher informieren will, kann dort einiges finden.

Wie also pflege ich meine Calibanus?
Das Substrat ist durchlässig (TKS, Bims, Perlite, Seramis, gebrochener Blähton), aber ich denke, jedes "normale" Sukkulenten-Substrat geht.
Jetzt stehen sie gerade frostfrei im Gewächshaus unter den Tischen. Seit Ende September / Anfang Oktober gibt es kein Wasser, denn die recht großen Töpfe trocknen ja nur langsam ab. Bis in den März stehen sie dort, danach geht es raus - sobald das Wetter es zulässt. Leichter Frost wird ertragen.

Im Sommer stehen die Pflanzen draußen, ganz nach dem Motto "von allem viel" - viel Sonne, viel Wasser, viel Dünger (Blaukorn, Hakaphos rot oder grün, Dauerdünger, je nachdem ...). Dann zeigen die Pflanzen, was sie können - nämlich wachsen und gedeihen. Deshalb gehören sie in große Töpfe - Sämlinge kamen bei mir direkt in 9 cm-Vierkant-Töpfe. Dreijährige in 18er Töpfe - und die beiden großen Exemplare stehen in 40er Töpfen.

Schädlinge: Fehlanzeige. Andere Probleme: Keine - höchstens das Gewicht der Pflanzen beim Einräumen ;)

beste Grüße
Thomas Brand

Re: Calibanus hookeri

Verfasst: 15. Dezember 2011, 20:34
von davissi
Hallo zusammen,

wunderschöne Bilder! Danke fürs Zeigen und die Pflegetipps!

@ Thomas

An Samen hätte ich auch Interesse. :D

Re: Calibanus hookeri

Verfasst: 15. Dezember 2011, 22:54
von michael
Hallo Thomas,

danke für die Infos. Dann gehts also im Frühjahr raus an die Frischluft. Okay und Blaukorn ist eh da (nur für den Spargel, ich schwöre).
Hast Du eventuell noch ein paar Bilder von Deinen Pflanzen?!

Re: Calibanus hookeri

Verfasst: 16. Dezember 2011, 08:34
von kahey
Hallo zusammen,
dann werde ich im nächstem Jahr meine auch in den Garten stellen, vorallem wird sie mehr Dünger bekommen.
Vielen Dank für den Bericht
LG
Dieter

Re: Calibanus hookeri

Verfasst: 16. Dezember 2011, 11:26
von Thomas Brand
Moin,

@ kahey: Deine Pflanze hat doch geblüht, oder?! Welches Geschlecht hat "es" denn? Falls das unklar ist: unten sind Bilder von männlichen und weiblichen Blüten einegstellt.

Bilder gibt es - man glaubt es kaum - keine von meinen beiden großen Pflanzen. Das muss ich natürlich im nächsten Jahr nachholen. Ansonsten habe ich Dias, die für die angesprochenen Artikel in der KuaS verwendet wurden (eingescannt).
Junger Blütenstand, Dia gescannt
Junger Blütenstand, Dia gescannt
Männliche Blüte, Dia gescannt
Männliche Blüte, Dia gescannt
Weibliche Blüte, Dia gescannt
Weibliche Blüte, Dia gescannt
weiblicher Blütenstand, Dia gescannt
weiblicher Blütenstand, Dia gescannt
Vom Nachwuchs der beiden Pflanzen habe ich ein Bild - Alter 1,5 Jahre, 9 cm-Vierkanttopf:
Calibanus hookeri 1,5 Jahre.JPG
Calibanus hookeri 1,5 Jahre.JPG (55.83 KiB) 14152 mal betrachtet
beste Grüße
Thomas

Re: Calibanus hookeri

Verfasst: 16. Dezember 2011, 11:46
von Thomas Brand
Moin nochmal!

Etwas zur Aussaat, weil man da tricksen muss, um wirklich erfolgreich zu sein!

Das sind die Früchte, die als Samen gehandelt werden:
C. hookeri Früchte 2.JPG
Die Fruchtwand ist mit der Samenwand so weit verschmolzen, dass sie sich nicht trennen lassen. Das heißt, der Embryo sitzt quasi hinter der robusten - wirklich sehr festen - Wand und wartet auf Wasser. Wenn man diese Frucht nun einfach aussät, passiert (fast) gar nix! Anfeilen ist möglich, ich mache es so:
Die Früchte werden in lauwarmes Wasser eingelegt, wo sie über Nacht bis zu einem Tag lang aufweichen. Dann nehme ich jede einzene Frucht und knacke sie mit den Fingernägeln. Die Früchte sind dreikammerig, was man gut erkennen kann. An den Nahtstellen lösen sich die Teile leicht voneinander. Zutage kommt der Embryo, der schließlich ausgesät wird.
Ansonsten unterscheidet sich die Aussaat nicht von dem üblichen Vorgehen. Wichtig ist meiner Erfahrung nach nur hohe Feuchtigkeit für den Keimungsprozess. Bei etwa 25 °C keimen die Embryos nach 2 bis 4 Wochen. Die Keimrate bei meinem eigenen Saatgut (fast ein Jahr gelagert) lag mit dieser Methode bei über 80 %.

Gruß
Thomas

P.S.: Trockene, nicht eingeweichte Früchte kann man übrigens nicht zwischen zwei Fingern zerdrücken - wenn's dennoch klappt, ist der Samen bereits tot gewesen.