Vitanal aus den Neujahrsgrüßen von Ctenoides

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Kurt
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Vitanal aus den Neujahrsgrüßen von Ctenoides

Beitrag von Kurt »

Hallo Ctenoides,
das liest sich ja ganz toll, die Anwendung von Vitanal. Ohne jetzt schon wieder als Oberlehrer hingestellt zu werden, der Rest Deines Beitrages gehört ja eigentlich hier hin. Schreib doch bitte mal etwas mehr darüber. Ist das sowas wie Baldrianextrakt, dem wird ja auch eine enorme Wirkung beim Gebrauch zugesprochen. Ich persönlich habe Baldrian noch nicht bei der Pflanzenpflege probiert, würde aber durchaus mal einen Test machen, auch wenn ohne Hilfsmittel jetzt schon die nächste Wilcoxia ( waldeisii ) mit der Knospenbildung beginnt.
Du kannst mir auch gerne eine Privatmail schicken, aber ich denke, daß das hier an der Stelle viele interessiert.
Viel Erfolg im neuen Jahr
Kurt
Grüsse Kurt
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Ctenoides
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Re: Vitanal aus den Neujahrsgrüßen von Ctenoides

Beitrag von Ctenoides »

Hallo Kurt.
Also soll ein "Oberlehrer" auch noch was lernen.
Also Vitanal hat mehrere Funktionen. Es verbessert die Wurzelbildung,gleichmäßiges Wachstum
ohne Verformung durch Wachstumsstillstand,verhindert bei gleichmäßiger Anwendung das
versalzen des Substrates.Das beste ist natürlich,das es rein biologisch ist.
Sowie auch Baldrianblütenextrakt.Dieses macht die Pflanzen zu ersten wiederstandafähiger
gegen Kälte und Krankheiten und sie bekommen auch mehr Blüten.
Beides zusammen in der richtigen Dosierung angewendet und dazu noch regelmäßig wirkt fast
Wunder.
PS : Nimm den Einstiegssatz bitte als Scherz auf :lol:
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Grüsse
Ctenoides
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Gilbert
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Re: Vitanal aus den Neujahrsgrüßen von Ctenoides

Beitrag von Gilbert »

Hallo Ctenoides,

ich nehme deine Infos mal aus meiner Sicht auseinander - gern zur weiteren Diskussion.

Als Erstes bin ich der Meinung, dass man keine Hilfsmittel braucht, wenn die Kulturbedingungen stimmen.
Stimmen die Kulturbedingungen, dann stimmt das Wachstum und die Blüte und dann kann man kaum oder braucht man nichts verbessern.
Und stimmen die Kulturbedingungen nicht, so dass Wachstum und Blüte besser sein könnten, sollte man vielleicht an den Kulturbedingungen arbeiten statt der kränkelnden Sammlung eine Fördermittel-Medizin zu verabreichen.

Als zweites:
Es verbessert die Wurzelbildung
Da ist doch dann die Frage, ob normale unverbesserte Wurzelbildung nicht auch ok ist.
Weitere Frage ist, ob die Wurzelmasse wirklich signifikant zunimmt und wenn, ob dies der Pflanze eigentlich nützt.
Es verbessert gleichmäßiges Wachstum ohne Verformung durch Wachstumsstillstand
Bei wem sind denn die Kakteen ohne Vitanal verformt? Bei mir kommt das (habe seit 1995 Kakteen) so äußerst selten vor, dass der Mittelaufwand, man denke auch mal an die Mittelkosten, nicht die Sache wert wäre.
verhindert bei gleichmäßiger Anwendung das versalzen des Substrates
Das Versalzen des Substrats verhindert man durch gelegentliches Durchgießen, so dass Salze unten ausschwemmen können und Umtopfen. Umtopfen alle 3-5 Jahre ist dabei oft genug. Außer, wenn man zuviel düngt vielleicht.
Das beste ist natürlich,das es rein biologisch ist.
...was natürlich kein Grund zur Verwendung ist.
Sowie auch Baldrianblütenextrakt.Dieses macht die Pflanzen zu ersten wiederstandsfähiger
gegen Kälte und Krankheiten und sie bekommen auch mehr Blüten.
Wie oben schon erwähnt, macht man das durch Kulturführung, nicht durch Zusatzmittel. Wobei dazu gar nicht viel nötig ist.
Es geht nicht darum, viele Dinge zu tun und zu machen, sondern mehr darum, Fehler zu vermeiden.
Wenn ich die Pflanzen an Kälte gewöhne, sind sie dagegen widerstandsfähig. Ohne Mittel.
Wenn Standort, Licht, Temperatur, Substrat und Wässerung stimmen und gelegentlich mal eine Anti-Laus-Behandlung bei Bedarf,
dann sollten nur wenig Krankheiten auch ohne Mittel da sein.
Stimmen Standort, Licht, Temperatur, Substrat und Wässerung, dann gibt es genügend Blüten. Ob es dann 7 statt 5 sind , mir zumindest wär's dann auch egal. ;)
Beides zusammen in der richtigen Dosierung angewendet und dazu noch regelmäßig wirkt fast
Wunder.
Dann hoffe ich mal, dass nie durch eine versehentliche Fehldosierung Schaden angerichtet wird und dann auch noch der Mittel-Kaufpreis als Verlustposten verbucht werden muss :D

Meine obige Argumentation soll für Halter mit Gewächshaus gelten.
Ich gebe zu, dass solche Zusatzmittel wohl nützen können, wenn man eben keinen optimalen Standplatz hat und dann das Unoptimale per Mittel aufpeppen kann.
Nicht jeder hat ja die Möglichkeit, ein sonnig stehendes Gewächshaus im Garten haben zu können.

Gruß Michael
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Ctenoides
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Re: Vitanal aus den Neujahrsgrüßen von Ctenoides

Beitrag von Ctenoides »

Hallo Michael !
Ich habe zwar kein GW.dafür aber einen nach Süden hin ausgerichteten Balkon,den ich teilweise
überdacht habe.Also 1/2 GW.Bedingungen.Meine Pflanzen,durchweg Echinocereen gedeihen
hier prächtig.Nun zu Deinen Antworten,die ich doch da und dort doch etwas anders sehe.
Zb.mit der Überdüngung,die gibt es bei Vitanal nicht,da 1 Verschlußkappe auf 10Liter Wasser
völlig ausreichend sind.Da sollte wohl keiner einen Fehler machen können.Zur Verformung der
Pflanzen kommt es oft,wenn sie unregelmäßig gedüngt und gegossen werden.Meine werden
wie bei vielen anderen Kakteenfreunden auch mit diesen Mitteln angestaut.Hat man nun genügend
Wurzeln im Topf so ist eine gleichmäßige Aufnahme des Wassers über die Wurzeln möglich.
Du wirst sehen,das es da noch bestimmt viele andere Meinungen zu geben wird.
Deine Aussagen dazu find ich recht kritisch aber nicht verkehrt!! :shock:
Jedenfalls bekommt es meinen Pflanzen,die ich auch so alle 2- 3 Jahre umtopfe.Mit Kakteen
bin ich seit meinen 20. Lebensjahr beschäftigt,also fast 33 Jahre.Und Vitanal & Baldrian kommen
bei mir seit 5 Jahren zum Einsatz mit großen Erfolg,wie oben schon erwähnt. :P
Grüsse
Ctenoides
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tephrofan
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Re: Vitanal aus den Neujahrsgrüßen von Ctenoides

Beitrag von tephrofan »

Hallo Michael!

Ich gebe zu, dass ich Ursprung allen "Übels" bin. Sowhl der Baldrian als auch das Vitanal
stammen aus meiner Empfehlung. Das nicht, weil ich das dicke Geschäft damit machen
möchte, sondern weil es ehrliche und sehr hilfreiche Mittel sind.
Du kannst mir glauben, ich habe alles mögliche/unmögliche ausprobiert und dabei außer
einer Menge Geld wenig Erfolg verzeichnen können. Den Baldrian verwende ich schon sicher
15 Jahre, anfangs ebenfalls sehr skeptisch, aber meine Blüherfolge bei den Tephros &Co. für
die ich immer wieder beneidet werde sprechen Bände.
Beim Vitanal sieht das etwas anders aus. Vielleicht solltest Du Dich erst einmal ausführlich
informieren, was das überhaupt für ein Mittel ist. Ich hasse es, wenn jemand alles schlecht
redet, ohne fundierte Rückhand. Ich konnte sowohl mit Baldrian als auch Vitanal selbst ein-
gefleischte Skeptiker überzeugen- und es kam keine(!!!) einzige negative Rückmeldung.
Alleine die Kakteenfreunde aus dem Oberland benötigen für ihren Verein alleine jährlich mind.
140 Liter (Aussage Herr Baudrexl).
Wenn es nicht wirken würde, könnte ich mir selber viele hundert Euro sparen, denn ich verwende
es nach wie vor für meinen Betrieb. Da ich das mittlerweile über viele Jahre beobachten konnte,
denke ich qualifiziert genug zu sein, um solche Aussagen treffen zu dürfen.
Vitanal ist ja nicht nur in der Kakteenkultur hoch geschätzt, sondern generell für Kulturen, die
lange Zeit im selben Substrat verweilen müssen, und von der Gefahr der Bodenmüdigkeit schnell
Krankheitsanfällig werden können, dazu zählen neben Kakteen, Bonsai, Rosen und generell Baum-
schulpflanzen, die oft viele Jahre im selben Topf ausharren müssen. Vitanal hat den maßgeblichen
Effekt- und dafür verwende ich es auch- Salze im Boden zu lösen und diese der Pflanze besser
verfügbar zu machen. Besonders in der (leider) bei Kakteenkulturen oftmal angewendeten Ebbe-
Flutbewässerung, die ich auf lange Sicht für diese Kultur als außerordentlich schädlich ansehe,
ist Vitanal ein absolutes Hilfsmittel.
Es würde mich freuen, wenn hier auch andere ihre Erfahrungen abgeben würden, damit endlich
mal die Ober-Skeptiker von ihrem hohen Ross runter kommen.....
Hier noch ein paar Bilder von Stecklingen, die ich 4 Wochen nach dem Stecken und behandeln
mit Vitanal bereits am Schopf packen konnte;
Dateianhänge
ich stecke in der regel nur gut ausgereifte<br /> meist mehrtriebige Stecklinge
ich stecke in der regel nur gut ausgereifte
meist mehrtriebige Stecklinge
auch hier habe ich einen 3köpfigen <br />Steckling gesteckt. Nach 4 Wochen....
auch hier habe ich einen 3köpfigen
Steckling gesteckt. Nach 4 Wochen....
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Ctenoides
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Re: Vitanal aus den Neujahrsgrüßen von Ctenoides

Beitrag von Ctenoides »

Wie Gesagt!!!( Gilbert)
Da sind etliche Rückfragen.Und die erste hat mir recht getan.Probier es halt mal und es wird
Deinen Kakteen und anderen Pflanzen noch besser gehen.
Probieren geht über Studieren. Kennst du "Tephrofan" ??? :?
Ich ja ,und er ist wie ich ein vielwissender Kakteenfreund,der diese Mittel zum Einsatz bringt.Mit großen Erfolg auch noch dazu!! Deine AW `s . Überdenken,obwohl sie nicht unberchtig waren für Nichtwisser dieses Forums !!! ??
Grüsse
Ctenoides
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Cay
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Re: Vitanal aus den Neujahrsgrüßen von Ctenoides

Beitrag von Cay »

Hallo alle miteinander,
vorab erst einmal ein kleiner Vorschlag um einer größeren Auseinandersetzung vorzubeugen:
wie wäre es mit einem Versuchsaufbau der zu einer Aufklärung der Funktionsweise bzw. Wirkungsweise all dieser Wundermittel beiträgt. Selbstverständlich bräuchte man genügend Pflanzen und entsprechende Kontrollgruppen die alle unter protokollierten gleichen Bedingungen anwachsen.
Nun bräuchte man noch ausreichend Freiwillige für die Durchführung. Als Versuchspflanzen würde ich identische Klone vorschlagen.
Zu klären wäre natürlich noch welches Hausmittel man testen möchte. Vitanal oder Baldrian, oder beides?
Da sowohl Skeptiker als auch erfolgreiche Anwender von ihren Standpunkten überzeugt sind, sollte eigentlich keiner etwas gegen die Wahrheitsfindung haben.
Das Ergebnis würde mich übrigens auch einmal interessieren :D ...mit Bildern und schön viel Text ;)
viele Grüße
Samosa
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Gilbert
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Re: Vitanal aus den Neujahrsgrüßen von Ctenoides

Beitrag von Gilbert »

Hallo,
ich hatte hierzu eine längere Antwort geschrieben und als sie fertig war, sollte ich mich neu einloggen.
Ich habe mich neu eingeloggt und meine lange Antwort war weg.
Nebenbei gesagt ein unmöglicher Mangel bei einem so teuren Internetauftritt.
Nun ist die Welt leider um einen bedeutenden Geschichte machenden Beitrag ärmer. :evil: ;)

Daher nur nochmal in Kurzform:

Hallo Tephrofan,

ich habe deine Mittel nicht schlecht gemacht sondern nur die Meinung vertreten,
man brauche sie nicht unbedingt, wenn man eine Liebhaberpflanzenansammlung betreibt.
Es ging mir ums "brauchen", nicht ums "schlecht sein".
Auch Dinge, die gut sind, braucht man nicht unbedingt alle. Aber das entscheidet ja jeder für isch.
Man kann sehr gute Erfolge auch ohne Zusatzmittel haben und das lässt sich einfach nicht leugnen.
Ich werde wie du ebenfalls wegen meiner Blüten bewundert, hunderte Fotos, die das über Jahre dokumentieren,
gibt es im Internet an anderer Stelle. Und das bei null Litern. Es ist kein Angriff auf die von dir
favorisierten Mittel, wenn man sagt, man kann auch ohne Zusatzmittel Erfolge haben
und man kann genügend Erfolg über "normale übliche" Kulturmaßnahmen erreichen.

Vielleicht geht es aber auch ums Ziel? Vielleicht wird "Erfolg" unterschiedlich definiert?
Sollte es bei den genannten Oberländern z. B. eventuell und vielleicht um
einen insgeheimen Leisungswettbewerb um Anerkennung gehen, wer die meisten und schönsten
Blüten und die längste Blütezeit hat (was ja vorkommen soll), dann brauchen sie natürlich unbedingt diese Mittel.
Zuletzt geändert von Gilbert am 28. Januar 2009, 10:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Kurt
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Re: Vitanal aus den Neujahrsgrüßen von Ctenoides

Beitrag von Kurt »

Hallo,
da hab ich wohl in ein stark summendes und brummendes Wespennest gestochen. Es kommt Diskussion auf, das ist erfreulich und das vermisse ich im Forum allgemein bei vielen Kakteenthemen. Es sind mittlerweile an die 130 Teilnehmer, aber kaum einer schreibt mal etwas oder antwortet auf Themen. Es sind nur wenige und auch immer dieselben.
Nun zum Thema. Ich persönlich plädiere auch für eine Kultur unter normalen Verhältnissen ohne Hilfsmittel. Ich schließe mich da der Meinung von Gilbert an, auch wenn ich in meinem Anfangsbeitrag geschrieben habe, daß ich durchaus bereit sei , einen Versuch zu wagen. Ich behaupte, daß man die Hilfsmittel alle nicht braucht. Wichtig allein ist die richtige Bodenzusammensetzung und Struktur. Auch eine Düngung muß selbstverständlich sein, die aber nicht zu stark sein sollte. Denn hierdurch und durch die Verwendung von salzhaltigem Leitungswasser erfolgt eine Versalzung des Bodens. Auch sollte man regelmäßig die Pflanzen umtopfen. In meiner Kakteensammlung wird so verfahren und ich kann mich über zu wenig Blüten und schlechtes Wachstum nicht beklagen. Nun bin ich allerdings auch glücklicher Besitzer eines Gewächshauses, das leider nicht völlig frei steht, sondern durch Bäume von Nachbarn etwas beschattet wird.
Grüsse Kurt
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Steffen
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Re: Vitanal aus den Neujahrsgrüßen von Ctenoides

Beitrag von Steffen »

Hallo Gilbert,

das liegt nicht am teuren Internet-Auftritt, sondern an der kostenlosen Forumssoftware. :)
Oder besser gesagt an mir. Ich habe die Sitzungslänge auf 60 Minuten begrenzt.
Sind diese vorbei fliegt man automatisch raus.
Ich hab die Sitzunglänge jetzt auf 2 Stunden hochgesetzt, das müsste aus meiner Sicht reichen, ansonsten kann nur empfehlen einen Texteditor bei längeren Beiträgen zu verwenden, weil auch irgendwann der Browser die Sizung automatisch beendet.
Viele Grüße
Steffen
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Ctenoides
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Re: Vitanal aus den Neujahrsgrüßen von Ctenoides

Beitrag von Ctenoides »

Probiert ES aus,Und IHR werdet sehen.
Mehr sage ich nicht.nur eins noch dazu" EINFACH GEIL " :mrgreen:
Grüsse
Ctenoides
R. Schade
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Re: Vitanal aus den Neujahrsgrüßen von Ctenoides

Beitrag von R. Schade »

Hallo allerseits,

durch Zufall bin ich am 26. 01. auf dieses Thema gestoßen und wollte auch gleich meinen "Senf" dazugeben. Aber wie das manchmal so ist, es kam etwas Wichtiges dazwischen ....

Viele, die die KuaS lesen, kennen ja tephrofans Artikel im Heft 8 von 2004. Auch ich beschaffte mir noch im gleichen Jahr ein Fläschchen mit Baldrianblütenextrakt über Leopold Baudrexl im Tausch gegen eine Sulcorebutia, um das Wundermittel im nächsten Jahr auszuprobieren. Am 18.07.05 hielt tephrofan bei uns in der OG München einen tollen Dia-Vortrag. Wir alle waren von der Blütenpracht - besonders bei den Tephros & Co. - hell begeistert, gelten sie doch bei vielen Kakteenfreunden als blühfaul. Immer wieder erwähnte er den Baldrianextrakt, aber warum auch nicht, er ist ja schließlich Geschäftsmann. Ich fragte ihn am Schluß des Vortrags, wie lange man das Mittel anwenden müsse, bis sich solch eine Blütenfülle einstellt. Er nannte 3 Jahre.

Im Frühjahr 2005 begann ich n u r meine blühfaulen Kakteen mit nach Vorschrift verdünntem Baldrianextrakt zu besprühen und zu gießen, denn hinsichtlich Blütenfülle kann ich mich z. B. bei Rebutien und Sulcorebutien u.a. überhaupt nicht beklagen (s. Galerie in meiner Homepage).

Ich wählte eine Anzahl Einzelpflanzen (u.a. auch Tephrocactus strobiliformis und Echinopsis-Hybriden(!)), einige Geschwisterpflanzen von Aussaaten und einige Pflanzen vom gleichem Klon (Sprossen von einer Mutterpflanze) aus. Jeder Topf, deren Pflanze mit Baldrian behandelt wurde, erhielt einen Zahnstocher als Kennzeichen eingesteckt. Die Vergleichspflanzen wurden in gleicher Weise kultiviert, bekamen aber kein Baldrian. Beide, Vergleichspflanzen und die behandelten Pflanzen, standen im Gewächshaus nebeneinander.

2008, nach 4 Jahren, lagen nun die Ergebnisse vor. Ich greife hier einem noch zu schreibenden, ausführlichen Bericht (mit Angabe der Testpflanzen und Größen) vor und teile Euch mit: Ich konnte k e i n e Wirksamkeit bei den getesteten Kakteen feststellen. Einige Pflanzen blühten zwar mit Baldrian, die meisten aber nicht! Umgekehrt blühten einige Vergleichspflanzen, die behandelten aber nicht! Man kann also daraus schließen, dass die Blüherfolge rein zufällig waren. Vielleicht können andere Kakteenfreunde auch solch einen halbwegs wissenschaftlichen Test durchführen.

Wie lässt sich nun die Begeisterung der (großen) Baldrian-Fangemeinde erklären? M. E. sind viele einer Placebo-Effekt ähnlichen Täuschung aufgesessen: sie hören und lesen von den Blüherfolgen und glauben nicht, dass sie durch optimale Kultur zum gleichen Ergebnis kommen würden! Und tephrofan versteht es hervorragend, dass seine Pflanzen, besonders die Oputioideen, eine optimale Pflege erhalten. Das muss jeder Kakteenfreund anerkennen! Aber Baldrian - er würde es für seine Pflanzen gar nicht brauchen!

Viele Grüße
Reinhart
Antworten

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