Kakteen und andere Sukkulenten

Hallo,

hat jemand mit Samensterilisierung mit "Ethanol" Erfahrung mit Bezug zu Sclerocactus, Pediocactus und andere Schlechtkeimer?

Werner G

Hallo,

mich würde mal grundsätzlich interessieren, ob schon mal jemand Erfahrung mit der Samen-Sterilisierung durch Alkohol gemacht hat.
Eine echte Sterilisierung müsste ja durch Hitze (dann besser nicht mit Ethanol), Bedampfung oder "Scheuern und Wischen" (geht das bei kleinen, empfindlichen Samen ?) erfolgen.
Das Schütteln und Benetzen der Samen in einem Röhrchen mit Alkohol bei normaler Raumtemperatur habe ich schon mal probiert und war mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Teilweise mehr Pilz Befall als bei den Samen, die mit heißem Wasser behandelt worden sind.
Deshalb habe ich danach auf Alkohol als Desinfektionsmittel für Samen verzichtet. Für die Desinfektion von Messern und Pinzetten, die ich ja gut und kräftig abwischen kann, benutze ich ihn aber immer noch z.B. beim Pfropfen gerne.

Herzliche Grüße
Nobby

Hallo,
eigentlich wäre eine "echte" Oberflächensterilisation doch eher unüblich. Würde ein Beizen nicht ausreichen?
Aus dem Laborbereich gibt es da durchaus möglichkeiten die man hier übernehmen könnte. Für Pflanzenteile nimmt man unter anderem gern Quecksilberchlorid. Da dies doch recht unschön ist (in der eigenen Küche) könnte man alternativ hierzu auch Natriumhypochlorid nehmen. Zu finden ist dies zum Beispiel in Dan Chlorix. Entsprechende Anleitungen findet man dafür im Netz. Je nach Organismus müßte man für sich selbst herausfinden welche Konzentration gut wäre. 20%ig wäre evtl. schon einmal ein Anfang. Natriumhypochlorid ist auch mit Vorsicht zu genießen. Man sollte vegetytive Pflanzenteile nicht zu lange in der Lösung belassen, da sie sonst auch Schaden nehmen können. (Deswegen nimmt man unter Laborbedingungen gern das Quecksilberchlorid.)
Viele Grüße
Cay

Hallo Cay,
bei meinen Aussaaten beize ich die Samen in einem Filmdöschen mit einer Messerspitze Aatiram, gut durchgeschüttelt, und hatte bisher damit immer Erfolge. Ausgesät wird dann auf in der Microwelle sterilisiertes Substrat nach dem Abkühlen in 360-ml-Gemüsegläser aus dem Supermarkt. Angegossen wird vor der Aussaat mit leicht mit Wuxal aufgedüngtem abgekochten Regenwasser. In ca 95% der Gläser habe ich keinerlei Pilze oder Algen.

Hallo Kurt,
die Erfolge sprechen ja für sich
Ich denke aber das eine Mikrowelle nur bedingt für eine Sterilisation tauglich ist. Noch bessere Erfolge wird man wohl mit einem Dampftopf machen. Bei ca. 15 - 20 Min in dem heißen Wasserdampf sollten dann auch die letzten Sporen den Geist aufgegeben haben.
Dennoch..."never change a winning team"
95% sind schon bald so gut wie unsere Kulturen aus dem Labor.
Viele Grüße
Cay

Hallo Cay,
ich denke, heiß ist heiß, mir genügt das. Denn die vorher feuchte Erde kommt ja in dem mit dem Blechdeckel fast verschlossenen Glas auf Kochtemperatur, wenn ich das Glas 10 Minuten drin lasse. Der Deckel ist nur fast verschlossen, da ich durch ein mehrfach gefaltetes Stück Küchenpapier einen Spalt offen halte, damit sich der Deckel beim Abkühlen nicht festsaugt. Anschließend ist das Substrat fast trocken

Hallo Kurt,
dies ist mit Sicherheit ausreichend.
Mir fällt dazu nur noch ein Satz von einem bekannten Medizintechniker ein: "Sterilität ist sowieso eine Illusion."
Viele Grüße und einen schönen Abend
Cay

Hallo,

ja,ja "der Teufel hat den Schnaps gemacht..."

Aber hat denn nun schon jemand Erfahrungen mit Alkohol zur Sterilisierung gemacht?

@Kurt: Zur Vorbereitung der Aussaaterde benutze ich auch die Mikrowelle. Einfacher als ein Dampfbad und nahezu gleiche Ergebnisse. Was will man mehr.

Aber neben der Erde soll ja auch der Samen gereinigt werden. Aatiram wird nicht mehr verkauft und darf ja auch nicht mehr eingesetzt werden und "Seedpro" und andere Bakterienkulturen sind ja nur bedingt Ersatz.
Ich kenne als Alternativen nur heißes Wasser, das gute alte Chinosol, Kaliumpermanganat und Wasserstoffperoxid.

Habt Ihr da noch Alternativen oder schon Erfahrungen mit diesen Verfahren?

Gruß Norbert

Hallo,

eine Frage.
Wie lange lasst ihr euer AUssaatsubstrat in der Mikrowelle "schmoren"?

Gruß Blossfeldia

Bei mir sind das 3 mal 5 Minuten.
Zu Beginn ist das Substrat feucht und wird dann 2 mal "gemischt".

Gruß nobby

Ok. Danke Nobby. Für mich mal als zeitlichen Anhaltspunkt zum nachmachen.

Grüße Blossfeldia

Hallo Nobby,Blossfeldia,
Blossfeldia, ich lasse die Gläser mit meinem normalen Pflanzsubstrat, nur durch ein 4-mm-Sieb von ganz groben Bestandteilen getrennt, 10 Minuten mit 360 Watt in der MW schmoren. Danach ist es fast trocken und ich feuchte es dann an wie weiter oben beschrieben.