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				Re: Eriosyce im weiteren Sinne
				Verfasst: 1. Oktober 2011, 20:45
				von scoparius
				Im  Herst scheinen  die Dornen noch einmal etwas zu  wachsen z.B.  hier in der Neoporteria- Abteilung
 
			 
			
					
				Re: Eriosyce im weiteren Sinne
				Verfasst: 2. Oktober 2011, 18:37
				von Thomas Brand
				Hallo,
ist es nicht die gesamte Pflanze, die da noch wächst? Also meine Eriosyce sehen jedenfalls so aus ...
Gruß
Thomas
			 
			
					
				Re: Eriosyce im weiteren Sinne
				Verfasst: 2. Oktober 2011, 20:01
				von scoparius
				Hallo  Thomas,
ja  es wird schon so sein  dass auch der  Pflanzenkörper  etwas   mitwächst  aber  nicht  mehr  in dem Umfang wie zur  Wachtumszeit im  Frühjahr-  dies ist   aber eine gefühlsmäßige Feststellung,  mit  der Schiebleere  war  ich  da  noch nicht unterwegs um das genauer festzustellen.
Es  könnte aber  auch an den Kulturbedingungen liegen. Ich  mache  vielleicht etwas eher Schluss  mit Gießen da bei  uns   der November schon  meistens  ziemlich ekelig  und  vor allem  dunkel ist.
Bei der Unterabteilung Horridocactus war  letzten Oktober  schon Ruhe eingekehrt.
November
 
			 
			
					
				Re: Eriosyce im weiteren Sinne
				Verfasst: 5. Oktober 2011, 21:04
				von Charles Dawkins
				Nochmal zu den faszinierenden Thelocephala napina Bildern von CABAC, 
   ich war zwar leider nie vor Ort, aber ökologisch würde ich bei der küstennah wachsenden Form darauf schließen, 
dass sie regelmäßige Feuchtigkeit z.B. in Form von nächtlichen Küstennebel erhält. 
Sie ist daher weniger abhängig von seltenen periodischen Niederschlägen, oder Nebel der weit ins Inland driftet.
Sie benötigt daher lediglich ein oberflächennahes Wurzelwerk und keine große Pfahlwurzel mit Speicherfunktion.
Die Inlandspflanze hingegen muss längere Durststrecken überleben können. 
Sie muss die Möglichkeit besitzen, aus den seltenen Gelegenheiten ausreichend Profit zu ziehen, 
und genügend Reserven einzulagern.
Außerdem profitiert sie bei andauernder Trockenheit davon, dass sie aufgrund des nachlassenden Turgors wie bei der Winterruhe im Boden 'versinkt', und bietet Wind und Sonne so weniger Angriffsfläche.   
Sie ist daher verstärkt auf die Speicherfunktion einer intakten Pfahlwurzel angewiesen. 
Das diese Unterschiede so deutlich und auch genetisch manifestiert sind zeigt, welchen großen selektiven Einfluss der Wasserhaushalt in dieser unwirtlichen Umgebung auf die Pflanzen ausübt. 
Ähnliches müsste eigendlich auch bei anderen Arten zu erkennen sein. Fallen euch da weitere Beispiele zu ein?
Viele Grüße,
Charles Dawkins
			 
			
					
				Re: Eriosyce im weiteren Sinne
				Verfasst: 6. Oktober 2011, 08:03
				von scoparius
				Hallo,
die Ausbildung  einer Rübenwurzel  mit Speicherfunktion  ist  auch von  den   Umwelt- (bzw. Kultureinflüssen abhängig).
Hier eine  Kultur Pflanze die   jahrelang in einer  reichhaltigen  Substratmischung   wuchs und   wenig  Rübenwurzelbildung zeigt.
			 
			
					
				Re: Eriosyce im weiteren Sinne
				Verfasst: 6. Oktober 2011, 12:50
				von scoparius
				haha, nein  ganz   ohne  Rübe  geht es   bei keiner  Thelocephala  ab,  egal  wie stark  sie  gedüngt wird.  Aber sie  past  sich den Umständen an.
			 
			
					
				Re: Eriosyce im weiteren Sinne
				Verfasst: 6. Oktober 2011, 18:15
				von Charles Dawkins
				Interessante Bilder, aber es sind trotzdem zwei Paar Schuhe.
Die Bilder zeigen eindrucksvoll die Adaption an unterschiedliche Standortbedingungen bzw. Pflege.
Aber mal angenommen wir kultivieren Pflanzen beider Herkünfte sowohl in humosem Substrat und in mineralischem Substrat.
Sähen wir nun die Samen beider Pflanzen in ein mineralisches Medium, so werden wahrscheinlich die Abkömmlinge der Inlandspflanzen größere Rübenwurzeln ausbilden als die Abkömmlinge der Küstenpflanzen, unabhängig davon in welcher Erde die Mutterpflanze saß. 
Fällt das Ergebnis anders aus würde es darauf hindeuten, das es sich bei den beiden Formen tatsächlich nur um verschiedene Wuchsbilder infolge unterschiedlicher Umweltparameter handelt. 
Ich habe CABAC aber so verstanden das sich die beiden Herkünfte unter ansonsten identischen Bedingungen in Kultur anders entwickeln, und das kann nur genetische Ursachen haben.
			 
			
					
				Re: Eriosyce im weiteren Sinne
				Verfasst: 7. Oktober 2011, 11:58
				von nobby
				Hallo,
mit großem Interesse habe ich die Diskussion verfolgt. Ich frage mich allerdings, ob es wirklich einen gravierenden Unterschied zwischen den "küstenfernen" und "küstennahen" Pflanzen gibt. 
Ich kenne zwei Standorte von Eriosyce/Thelocephala napina und beide werden vom Küstennebel (Camanchaca) versorgt.
Gibt es denn wirklich solche Pflanzen direkt an der Küste? Wobei in Chile ja dann auch die Höhe entscheidend ist! Wenn der Standort 150 Meter von der Küste entfernt auf 500 Metern Höhe liegt, sind diese Pflanzen nicht "küstennah". Auch solche Pflanzen werden dann nur vom typischen Küstennebel versorgt.
Bei einer Aussaat von Napinas hatten wir bei ca. 50 Pflanzen - natürlich in identischem Substrat - auch schon Unterschiede von 1,5 bis 12 cm Länge bei der Rübenwurzel. Ich kenne aber auch Pflanzen, die im TKS großgezogen wurden und eine mächtige Rübe ausgebildet hatten. Deshalb frage ich mich ob es sein kann, dass die hier diskutierten Unterschiede einfach nur Zufall sind?
Gruß Norbert
			 
			
					
				Re: Eriosyce im weiteren Sinne
				Verfasst: 7. Oktober 2011, 20:58
				von Charles Dawkins
				nobby hat geschrieben:Deshalb frage ich mich ob es sein kann, dass die hier diskutierten Unterschiede einfach nur Zufall sind?
Möglicherweise schon, zumindest solange es dazu keine Untersuchung gibt. 
Es erscheint mir allerdings bislang als eine plausible Theorie, den beträchtlichen Unterschied zu erklären.
Küstennah und Küstenfern ist tatsächlich etwas irreführend. Vielleicht sollte man sagen: Pflanzen mit zuverlässigerer/regelmäßigerer Feuchtigkeitszufuhr und Pflanzen mit periodischerer/seltener Feuchtigkeitszufuhr.
Schließlich passen sich Pflanzen nicht an die 'Kilometer bis zur nächsten Küste', sondern an die Umweltbedingungen an.
Bestimmt ist ein Großteil der Variation in der normalen Anpassungsfähigkeit der Art begründet.
Zum Teil scheinen auch genetische Ursachen vorzuliegen, insofern das z.B. in einer Form bestimmte Gene generell besonders stark oder schwach exprimiert werden. 
Wie sonst möchte man CABACS Aussage: "Aber Flachwurzler bleibt Flachwurzler und Rübenwurzler bleibt Rübenwurzler." erklären, es sei denn auch durch Zufall?
 
			 
			
					
				Re: Eriosyce im weiteren Sinne
				Verfasst: 15. Oktober 2011, 10:04
				von michael
				Hallo Ihr,
da Ihr Euch ja gerade mit Wurzelfragen beschäftigt und ich am pikieren bin, hier ein paar Bilder:
Eriosyce esmeraldana JA33 
Eriosyce villosa form “laniceps” JA65
Eriosyce subgibbosa var. nigrihorrida JA66
Etwas ausführlicher mit mehr Text und Bildern gibt es das auf meiner HP (und nicht vergessen auf den Weiterlesen Link zu klicken). 

 
			 
			
					
				Re: Eriosyce im weiteren Sinne
				Verfasst: 16. Oktober 2011, 22:42
				von lautaro
				Zu dem Aussehen der Mutterpflanzen kann ich leider keine Angaben machen, aber:
JA 33 stammt aus Esmeralda (küstennah)
JA 65 aus den Bergen östlich von Carrizal Bajo, und
JA 66 aus Totoralillo, südlich von Coquimbo (küstennah)
Ich hoffe mit diesen Angaben gedient zu haben
			 
			
					
				Re: Eriosyce im weiteren Sinne
				Verfasst: 16. Oktober 2011, 23:30
				von michael
				Hallo Lautaro,
danke für die Angaben. 
lautaro hat geschrieben:Zu dem Aussehen der Mutterpflanzen kann ich leider keine Angaben machen, aber:
JA 33 stammt aus Esmeralda (küstennah)
JA 65 aus den Bergen östlich von Carrizal Bajo, und
JA 66 aus Totoralillo, südlich von Coquimbo (küstennah)
damit dürfte sich die Diskussion erledigt haben von wegen Wurzelsystem=Herkunft.
JA33=küstennah, bei mir mit schöner Rübe
JA66=küstennah, bei mir mit Faserwurzelsystem