Hallo aus Taltal,
schön, dass so viele fachkundige Liebhaber mitlesen. Das erleichtert uns zum einen die bestimmung der Pflanzen, wenn wir wieder zu Hause sind, macht uns aber auch direkt auf Fehler aufmerksam, die uns unterlaufen sind.
Ulrich hat vollkommen Recht. Die abgebildete C. leonensis ist falsch benannt. Die abgebildete Pflanze kommt zwar aus der Quebrada Leon - ein wunderschöner Ausflug von der Ruta 5 von ca. 1 bis 2 Stunden - wächst aber ein Seitental vor der C. leonensis. Diese ist auf dem Bild Copiapoa 4 zu sehen.
Nochmals Danke für Eure Hilfe!
Heute hatten wir nach den "Gewaltetappen" der beiden ersten Tage (wir wollten ja den fehlenden Tag wegen der Verspätung der Koffer aufholen) wieder etwas mehr Zeit.
Zwischen Chanaral und Pan de Azucar liegt ein Standort von C. mollicula. Die wollten wir gerne im Habitat sehen.
Hier mal das Ergebnis von heute:
Es war nicht so leicht zu den Pflanzen zu kommen, weil der gesamte Hang aus losem Schotter besteht und man aufpassen muss nicht dauernd abzurutschen. Wir haben auch nur wenige Pflanzen zu Gesicht bekommen.
Am Eingang zum Nationalpark waren hunderttausende Polster von C. cinerascens. Eines schöner als das andere.
Schön zu sehen, dass diese Pflanzen tatsächlich noch eine Zukunft haben. Vor allem, weil auch viele Jungpflanzen zu finden waren.
Im Norden des NPs wollten wir uns einen lange gehegten Wunsch erfüllen. Eine unserer Lieblingscopiapoen ist C. hypogaea. Diese wollten wir am Habitat besuchen. Zum Glück hatten wir etwas Zeit eingeplant.
Eine Fahrt mit dem Auto bis nach Las Lomitas, dem gewählten Ausgangspunkt, war nicht möglich. Wir mussten die letzten Kilometer zu Fuß gehen.
Je näher wir der Küste kamen und je später es wurde, desto dichter wurde der Nebel.
Was hier aus der Entfernung noch nett aussieht, hatte uns bald umschlungen und damit hatten wir nicht gerechnet.
Lisi überfiel eine kleine Panik, dass wir den Weg zurück nicht mehr finden könnten, da wir natürlich schon längst den gekennzeichneten Weg verlassen hatten. Wer den Film "The Fog" kennt, kann sich die Ängste ausmalen, die in dichtem Nebel entstehen können.
Vor allem waren wir davon ausgegangen, dass der Camanchaca sich mittags auflöst und nicht wie heute harmlose Touristen verschlingt.
Was soll's, als Lisis Verzweiflung am größten war, schrie sie auf einmal - " ich hab hier eine!"
So sind wir nun doch noch zu unserer C.hypogaea gekommen.
Wir haben danach noch ein paar Pflanzen entdeckt - aber dazu braucht man wirklich sehr viel Glück!
Auf der Ebene haben wir übrigens noch eine andere sukkulente Pflanze entdeckt, die wir noch nicht zuordnen können.
Hier ein Bild - vielleicht hat ja jemand eine Idee.
Nach diesem Ausflug fuhren wir "fast direkt" nach Taltal.
Unterwegs fanden wir noch zwei Fundorte einer wunderschönen Eriosyce.
Ein Fundort hatte leider nur noch tote Pflanzen. Der andere dafür um so schönerer Exemplare.
Kurz vor Taltal gehört C.cinerea zum Pflichtprogramm. Diese Pflanze ist und bleibt eine der schönsten Kakteen überhaupt.
Wer beim Anblick dieser Pflanze nicht dem Hobby verfällt - dem ist einfach nicht mehr zu helfen.
Hier mal ein recht junges Exemplar, von dem es zum Glück auch einige gibt.
Am Abend gingen wir dann noch üppig speisen. Fisch, wie es sich an der Küste gehört und bei "las Brisas", weil es in Taltal die beste Adresse für frischen Fisch ist. Danach haben wir uns glücklich und satt in unser Hotel "Mi Tampi" begeben und werden nach diesem Beitrag müde aber glücklich ins Bett plumpsen.
Herzliche Grüße
Lisi und Nobby