Hallo,
diese Diskussion lese ich schon seit Beginn mit, habe mich bisher aber zurückgehalten. Jetzt, da es um Krankheiten geht, doch mal ein Zwischenruf:
@CABAC und ggf. alle anderen: Wenn Du Literatur oder vertrauenswürdige Links zum Thema "Chilenenkrankheit" hast, interessieren die mich sehr. Allerdings keine Forendiskussionen, die zwischen phytopathologischen Laien geführt oder in denen Unausgegorenes als Wahrheit hingestellt wird.
Schon die Bezeichnung "Chilenenkrankheit" deutet für mich darauf hin, dass keiner etwas genaues weiß. So wie "der schwarze Pilz" bei Echinopseen oder "der schwarze Tod" bei Ascleps. Dahinter stecken (vermutlich) verschiedene Auslöser. Unter der Bezeichnung wird alles subsumiert, was irgendwie an der betroffenen Pflanzengruppe auftreten könnte.
Falls es ein Virus ist (was gut sein kann), hilft keine Spritzung mit einem Fungizid. Topsin (Thiophanat-methyl) ist ein Fungizid, dass sicher keine Wirkung auf Viren hat, denn es gibt keine Heilung. Das Produkt ist in Deutschland nicht zugelassen, was allein kein Argument für gute Wirkung ist

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Das Spritzen mit irgendwelchen Chemikalien mag die Psyche des Besitzers etwas beruhigen - schließlich hat man alles getan, was möglich war! - und jede positive Veränderung der Symptome wird auf die Spritzung zurückgeführt. Allerdings ist das in etwa so wie die Micky Mouse auf Kinderpflastern, die es gleich wieder gut werden lässt ...
Virosen haben die Eigenschaft, ihr Erscheinungsbild zu verändern und sogar ganz "zu verschwinden" - wobei nur die Symptome maskiert sind durch optimalere Bedingungen für die Pflanze. Sobald es der wieder schlechter geht (Stress durch Blüte oder Schädlingsbefall zum Beispiel), erscheint das Symptom wieder. Von daher kann eine Fungizid-Behandlung durchaus die Symptomausprägung beeinflussen. Und natürlich auch regelmäßig angewandte "Pflanzenstärkungsmittel". Nur was nutzt eine Maskierung des Krankheitsbilds langfristig?
Wäre es da nicht sinnvoller, die wenigen betroffenen Pflanzen aus hygienischen Gründen zu entsorgen?
Ich selbst habe eine Pflanze, die 2011 in etwa ein solches Schadbild zeigte. In diesem Jahr war nichts davon zu sehen, Blüte normal, Wachstum normal, keine Ausbreitung. Ich werfe die Pflanze aus beruflichem Interesse nicht weg
beste Grüße
Thomas
P.S.: Der Hexenbesen an der Fichte hat mit Sicherheit nichts, aber auch gar nichts, mit den Erscheinungen zu tun. Dann schon eher die Verschleppung innerhalb der Sammlung durch den Kakteenfreund.