Argentinien - der Nordwesten
Re: Argentinien - der Nordwesten
Weiter gehts mit unserem Reisebericht - bereits beim Anstieg der Straße Richtung Ongamira entdecken wir beachtlich große Gymnocalycium valnicekianum in der Straßenböschung. Wir haben Glück, heute scheint fast alles in Blüte zu stehen.
Auf der Hochfläche begegnen uns recht häufig Gymnocalycium monvillei und Notocactus submammulosus. Wir sind erstaunt, an was für Standorten G.monvillei zu finden ist. Intensive genutzte Fettweiden, mit bester Nährstoffversorgung sind recht beliebt. Selbst gezielte Kuhfladen auf den Scheitel dieser Pflanzen werden akzeptiert und mit üppigem Wachstum belohnt.
Ganz anders sind die Verhältnisse auf den nackten Felsklippen von Ongamira. Wenn man ganz hinauf klettert wird man mit auffallend flachwüchsigen Echinopsis aurea und Trichocereus candicans belohnt, von der herrlichen Aussicht ganz zu schweigen.
Fortsetzung folgt...Re: Argentinien - der Nordwesten
Hier nun zum Abschluss dieses Reisetags noch einige interessante Gymnocalycien aud der weiteren Umgebung von Ongamira.
Relativ häufig und weit weit verbreitet findet man G.capillaense. Mit der markanten Bedornung und dem Hand zur Sprossung ganz gut zu erkennen. Eine weitere Art, die wir aber nur in wenigen Exemplaren an drei Standorten auffinden konnten halte ich für G.erinaceum paucisquamosum mit auffallender Bedornung und hübscher rosa Blüte. Auf dem Weg nach in Richtung Ischilin, am Rande eines Canyons, fanden wir eine schöne Population an Gymnos, welche ich bislang noch nicht so richtig zuordnen kann. Die Pflanzen haben viel Ähnlichkeit mit G.amerhauseri. Der Dornenfuß ist im Gegensatz zu G.capillaense dunkel und die Pflanzen wachsen solitär. Allerdings passt die Blütenfärbung irgendwie nicht so ganz - aber vielleicht hat ja jemand noch eine andere Idee? Damit endet dieser Tagesbericht und auch unser Aufenthalt in Capilla del Monte. Die Reise wird uns jetzt 400 km Richtung Norden nach Catamarca führen.
Fortsetzung folgt...
@CABAC
Relativ häufig und weit weit verbreitet findet man G.capillaense. Mit der markanten Bedornung und dem Hand zur Sprossung ganz gut zu erkennen. Eine weitere Art, die wir aber nur in wenigen Exemplaren an drei Standorten auffinden konnten halte ich für G.erinaceum paucisquamosum mit auffallender Bedornung und hübscher rosa Blüte. Auf dem Weg nach in Richtung Ischilin, am Rande eines Canyons, fanden wir eine schöne Population an Gymnos, welche ich bislang noch nicht so richtig zuordnen kann. Die Pflanzen haben viel Ähnlichkeit mit G.amerhauseri. Der Dornenfuß ist im Gegensatz zu G.capillaense dunkel und die Pflanzen wachsen solitär. Allerdings passt die Blütenfärbung irgendwie nicht so ganz - aber vielleicht hat ja jemand noch eine andere Idee? Damit endet dieser Tagesbericht und auch unser Aufenthalt in Capilla del Monte. Die Reise wird uns jetzt 400 km Richtung Norden nach Catamarca führen.
Fortsetzung folgt...
@CABAC

Re: Argentinien - der Nordwesten
Hallo Robby
schöne Bilder wieder und interessant;
ich glaube da aber eher, daß G.erinaceum paucisquamosum näher noch zu G. amerhauseri gehört als die Pflanzen, die Du nördlich von Ongamira Richtung Ischilin zeigst, für mich eher eine kleine Form noch von G. capillaense
VG
Gymnofan
schöne Bilder wieder und interessant;
ich glaube da aber eher, daß G.erinaceum paucisquamosum näher noch zu G. amerhauseri gehört als die Pflanzen, die Du nördlich von Ongamira Richtung Ischilin zeigst, für mich eher eine kleine Form noch von G. capillaense
VG
Gymnofan
Re: Argentinien - der Nordwesten
Hallo Robby
an Deinem Bild mit der Wegböschung kurz nach Ongamira sollten eigentlich schon die ersten G. bruchii v. niveum zu finden gewesen sein, kann mich an die Ecke noch gut erinnern, und war überrascht, wie viele kleine "Kiesel" dort wuchsen, die dann alles G. bruchii waren
VG
Gymnofan
an Deinem Bild mit der Wegböschung kurz nach Ongamira sollten eigentlich schon die ersten G. bruchii v. niveum zu finden gewesen sein, kann mich an die Ecke noch gut erinnern, und war überrascht, wie viele kleine "Kiesel" dort wuchsen, die dann alles G. bruchii waren
VG
Gymnofan
Re: Argentinien - der Nordwesten
tatsächlich erinnert das erste Bild von diesem Standort wegen der längeren Bedornung sehr an G.capillaense. Beim Vergrößern des Originals zeigt sich aber deutlich der dunkle Dornenfuß, den capillaense nicht hat. Anbei noch zwei andere Aufnahmen - ich denke da wird deutlich, dass dies zumindest keine G.capillaense sind. Was aber dann? Nun, wie CABAC ja schreibt, gibt es um den erinaceum/amerhauseri Komplex noch einiges zu klären...gymnofan hat geschrieben:Hallo Robby
für mich eher eine kleine Form noch von G. capillaense
Was das G.erinaceum anbelangt, denke ich passt die Beschreibung doch recht gut zu unserem Fund. In der KuaS 9/2014 (LBS) wird die Art von METZING vorgestellt. Da passt das Pflänzchen (abgesehen von der Größe) doch ganz gut dazu.
Leider war uns G. bruchii v. niveum hier nicht vergönnt - ich muss zugeben, dass dies das eigentliche Ziel unseres Abstechers Richtung Norden war. Aber dass Du diese Wegböschung wiedererkennst - da lese ich aus Deinen Worten doch eine gewisse Sehnsucht an tolle Erinnerungen heraus. Dank auch an CABAC der mit seiner netten Kommentierung diesen Bericht bereichert.
Grüße
Robert
Re: Argentinien - der Nordwesten
Hallo
also mit dieser Pflanze erwischt Du mich auf dem falschen Fuß
daß G.erinaceum paucisquamosum und G. amerhauseri zusammengehören würde ich auch bestätigen;
ja die Ecke mit den G. bruchii v. niveum löst wirklich Erinnerungen aus;
ich bin die Böschung hochgeklettert und wunderte mich über die kleinen Kiesel, die wie die Form "Rheinkiesel" aussahen, bis ich ausgerutscht bin und mit den Händen in Hunderten von winzigen G. bruchii v. niveum lag;
natürlich hatte sich das Sucherauge von den Tagen vorher auf die deutlich größeren grünen G.capillense einfokussiert und da bleiben dann so kleine G. bruchii außen vor
VG
Utahfan
also mit dieser Pflanze erwischt Du mich auf dem falschen Fuß
daß G.erinaceum paucisquamosum und G. amerhauseri zusammengehören würde ich auch bestätigen;
ja die Ecke mit den G. bruchii v. niveum löst wirklich Erinnerungen aus;
ich bin die Böschung hochgeklettert und wunderte mich über die kleinen Kiesel, die wie die Form "Rheinkiesel" aussahen, bis ich ausgerutscht bin und mit den Händen in Hunderten von winzigen G. bruchii v. niveum lag;
natürlich hatte sich das Sucherauge von den Tagen vorher auf die deutlich größeren grünen G.capillense einfokussiert und da bleiben dann so kleine G. bruchii außen vor
VG
Utahfan
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- Beiträge: 4
- Registriert: 22. November 2008, 12:11
Re: Argentinien - der Nordwesten
Hallo Robert,Robby hat geschrieben:tatsächlich erinnert das erste Bild von diesem Standort wegen der längeren Bedornung sehr an G.capillaense. Beim Vergrößern des Originals zeigt sich aber deutlich der dunkle Dornenfuß, den capillaense nicht hat. Anbei noch zwei andere Aufnahmen - ich denke da wird deutlich, dass dies zumindest keine G.capillaense sind. Was aber dann? Nun, wie CABAC ja schreibt, gibt es um den erinaceum/amerhauseri Komplex noch einiges zu klären...gymnofan hat geschrieben:Hallo Robby
für mich eher eine kleine Form noch von G. capillaense
Was das G.erinaceum anbelangt, denke ich passt die Beschreibung doch recht gut zu unserem Fund. In der KuaS 9/2014 (LBS) wird die Art von METZING vorgestellt. Da passt das Pflänzchen (abgesehen von der Größe) doch ganz gut dazu.
Leider war uns G. bruchii v. niveum hier nicht vergönnt - ich muss zugeben, dass dies das eigentliche Ziel unseres Abstechers Richtung Norden war. Aber dass Du diese Wegböschung wiedererkennst - da lese ich aus Deinen Worten doch eine gewisse Sehnsucht an tolle Erinnerungen heraus. Dank auch an CABAC der mit seiner netten Kommentierung diesen Bericht bereichert.
Grüße
Robert
diese Pflanzen werden von einigen Feldgängern als G. erinaceum bezeichnet. Ich denke, dass es
noch ein ungeklärtes Taxon ist. G. erinaceum (nach der Erstbeschreibung) findet man nur
am Typstandort in Sauce Punco (kleine Pflanzen, igelartige Bedornung)
Viele Grüße
gymnofreund
Re: Argentinien - der Nordwesten
Hallo @ Robby und Gymnofreund
diese Pflanzen knapp nördlich der Kreuzung von Ongamira Richtung Ischilin kann ich nicht mit G. amerhauseri oder G. erinaceum in Verbindung bringen;
von welchen "Feldläufern" sprichst Du in dem Zusammennhang Gymnofreund ?
ich konnte G. amerhauseri und G. erinaceum beide an Ihren Typstandorten studieren und es gab nirgends Pflanzen, die irgendwie diesen Pflanzen von Robby ähnlich kamen; mich stören vor allem die ausgeprägten rundlichen Höcker, die kurzen anliegenden Dornen und die kaum ausgeprägte Dornezweifarbigkeit; speziell die letzten beiden Punkte sind bei G. amerhauser und G. erinaceum und auch G. paucisquamosum extrem ausgeprägt: starr abstehende sher stark gefärbte Dornen und kaum ausgeprägte Rundhöcker
vielleicht doch was Neues? oder eine Abart von G. capillaense
VG
Gymnofan
diese Pflanzen knapp nördlich der Kreuzung von Ongamira Richtung Ischilin kann ich nicht mit G. amerhauseri oder G. erinaceum in Verbindung bringen;
von welchen "Feldläufern" sprichst Du in dem Zusammennhang Gymnofreund ?
ich konnte G. amerhauseri und G. erinaceum beide an Ihren Typstandorten studieren und es gab nirgends Pflanzen, die irgendwie diesen Pflanzen von Robby ähnlich kamen; mich stören vor allem die ausgeprägten rundlichen Höcker, die kurzen anliegenden Dornen und die kaum ausgeprägte Dornezweifarbigkeit; speziell die letzten beiden Punkte sind bei G. amerhauser und G. erinaceum und auch G. paucisquamosum extrem ausgeprägt: starr abstehende sher stark gefärbte Dornen und kaum ausgeprägte Rundhöcker
vielleicht doch was Neues? oder eine Abart von G. capillaense
VG
Gymnofan
Re: Argentinien - der Nordwesten
Hallo
zur Ergänzung:
Jacques Lambert bildet in seinem Buch Cactus d`Argentine auf Seite 87 Fig. 67 G.capillaense aus der Umgebung von Capilla del Monte ab, die diesen hier fraglichen Pflanzen recht nahe stehen dürften, für G.capillanese eigentlich recht kurz bedornt
VG
Gymnofan
zur Ergänzung:
Jacques Lambert bildet in seinem Buch Cactus d`Argentine auf Seite 87 Fig. 67 G.capillaense aus der Umgebung von Capilla del Monte ab, die diesen hier fraglichen Pflanzen recht nahe stehen dürften, für G.capillanese eigentlich recht kurz bedornt
VG
Gymnofan
Re: Argentinien - der Nordwesten
Hallo
um noch mehr zu Verwirrung beizutragen:
es gibt aus der Gegend Ongamira-La Higuerita eine STO Nummer 1366, die mit G. bruchii und auch mit G. amerhauseri belegt ist
VG
Gymnofan
um noch mehr zu Verwirrung beizutragen:
es gibt aus der Gegend Ongamira-La Higuerita eine STO Nummer 1366, die mit G. bruchii und auch mit G. amerhauseri belegt ist
VG
Gymnofan
Re: Argentinien - der Nordwesten
Zunächst mal freu ich mich sehr, wenn hier Diskussionen zu unseren Funden stattfinden. Dafür besten Dank!
Allerdings konntet ihr mich bislang nicht von meiner ursprünglichen Zuordnung abbringen, zumindest sehe ich noch keine akzeptablen Alternativen. Der erste Fund entspricht m.E. immer noch der G.erinaceum paucisquamosum, nunja, zumindest dem, was Piltz unter seiner P 400 zeigt. Diverse FNR aus dieser Gegend (STO390, MT204, VG339, HT1637 u.a.) wurden ebenfalls G.erinaceum (var.) zugeordnet. G.parvulum agnesiae (Ojo de Aqua) aus dieser Gegend sieht übrigens ähnlich aus, wobei ich mit diesem Namen meine Probleme habe und hier ebenfalls G.erinaceum sehe.
Die Pflanzen vom zweiten Standort haben sehr wohl eine deutliche Zweifärbung - sieht man vielleicht auf den gezeigten Bildern nicht so gut - daher hier mal ein Dornendetail. Natürlich werden wir hier nicht die ultimative Wahrheit finden - aber ich finde es doch erstaunlich, dass die Taxonomie in dieser leicht zu bereisenden Gegend immer noch so viele Fragen offen lässt und permanent neue Namen entstehen.
Aber ich denke es wird langsam Zeit, unsere Reise fortzusetzen...
Allerdings konntet ihr mich bislang nicht von meiner ursprünglichen Zuordnung abbringen, zumindest sehe ich noch keine akzeptablen Alternativen. Der erste Fund entspricht m.E. immer noch der G.erinaceum paucisquamosum, nunja, zumindest dem, was Piltz unter seiner P 400 zeigt. Diverse FNR aus dieser Gegend (STO390, MT204, VG339, HT1637 u.a.) wurden ebenfalls G.erinaceum (var.) zugeordnet. G.parvulum agnesiae (Ojo de Aqua) aus dieser Gegend sieht übrigens ähnlich aus, wobei ich mit diesem Namen meine Probleme habe und hier ebenfalls G.erinaceum sehe.
Die Pflanzen vom zweiten Standort haben sehr wohl eine deutliche Zweifärbung - sieht man vielleicht auf den gezeigten Bildern nicht so gut - daher hier mal ein Dornendetail. Natürlich werden wir hier nicht die ultimative Wahrheit finden - aber ich finde es doch erstaunlich, dass die Taxonomie in dieser leicht zu bereisenden Gegend immer noch so viele Fragen offen lässt und permanent neue Namen entstehen.
Aber ich denke es wird langsam Zeit, unsere Reise fortzusetzen...
Re: Argentinien - der Nordwesten
Tag 4: Capilla del Monte - Cruz del Eje - Dean Funes - Recreo - Ancasti - Cuesta del Portezuelo - Catamarca
Eine lange Tagestour mit ca 450 km liegt vor uns. Gerne hätten wir die Gegend um Dean Funes und Quines näher erkundet, aber dafür war einfach zu wenig Zeit - ein kleiner Abstecher zeigte uns zumindest ein Exemplar von Gymnocalycium robustum (zumindest nach unserer Ansicht).
Bei nächsten Mal begeben wir uns dann auf die Suche nach G.ragonesei in die Salinas Grandes - wahrlich ein Höllentrip...