Argentinien - der Nordwesten

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Robby
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Re: Argentinien - der Nordwesten

Beitrag von Robby »

Weiter gehts mit unserem Reisebericht - bereits beim Anstieg der Straße Richtung Ongamira entdecken wir beachtlich große Gymnocalycium valnicekianum in der Straßenböschung. Wir haben Glück, heute scheint fast alles in Blüte zu stehen.
Gymnocalycium valnicekianum RB3065 - RP17, 7 km östl. Abzw. von RN38, 1120m
Gymnocalycium valnicekianum RB3065 - RP17, 7 km östl. Abzw. von RN38, 1120m
Auf der Hochfläche begegnen uns recht häufig Gymnocalycium monvillei und Notocactus submammulosus. Wir sind erstaunt, an was für Standorten G.monvillei zu finden ist. Intensive genutzte Fettweiden, mit bester Nährstoffversorgung sind recht beliebt. Selbst gezielte Kuhfladen auf den Scheitel dieser Pflanzen werden akzeptiert und mit üppigem Wachstum belohnt.
Gymnocalycium monvillei RB3054 - RP17, 1,5 km östl. Ongamira, Cordoba 1195m
Gymnocalycium monvillei RB3054 - RP17, 1,5 km östl. Ongamira, Cordoba 1195m
Gymnocalycium monvillei - div. Standorte
Gymnocalycium monvillei - div. Standorte
Notocactus submammulosus RB3052 - RP17, 1 km westl. Ongamira, 1212m
Notocactus submammulosus RB3052 - RP17, 1 km westl. Ongamira, 1212m
Ganz anders sind die Verhältnisse auf den nackten Felsklippen von Ongamira. Wenn man ganz hinauf klettert wird man mit auffallend flachwüchsigen Echinopsis aurea und Trichocereus candicans belohnt, von der herrlichen Aussicht ganz zu schweigen.
Grutas de Ongamira
Grutas de Ongamira
Echinopsis aurea RB3055 - Ongamira, Felsgipfel, Cordoba 1195m
Echinopsis aurea RB3055 - Ongamira, Felsgipfel, Cordoba 1195m
Echinopsis aurea RB3055 - Ongamira, Felsgipfel, Cordoba 1195m
Echinopsis aurea RB3055 - Ongamira, Felsgipfel, Cordoba 1195m
Trichocereus candicans RB3056 - Ongamira, Felsgipfel, Cordoba 1195m
Trichocereus candicans RB3056 - Ongamira, Felsgipfel, Cordoba 1195m
Fortsetzung folgt...
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Robby
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Re: Argentinien - der Nordwesten

Beitrag von Robby »

Hier nun zum Abschluss dieses Reisetags noch einige interessante Gymnocalycien aud der weiteren Umgebung von Ongamira.
Relativ häufig und weit weit verbreitet findet man G.capillaense. Mit der markanten Bedornung und dem Hand zur Sprossung ganz gut zu erkennen.
Gymnocalycium capillaense RB3048 - RP17 -  2 km westl. Ongamira, Cordoba 1252m
Gymnocalycium capillaense RB3048 - RP17 - 2 km westl. Ongamira, Cordoba 1252m
Eine weitere Art, die wir aber nur in wenigen Exemplaren an drei Standorten auffinden konnten halte ich für G.erinaceum paucisquamosum mit auffallender Bedornung und hübscher rosa Blüte.
Wegböschung 2 km nach Ongamiraabzweig Richtung Ischilin, Cordoba 1195m
Wegböschung 2 km nach Ongamiraabzweig Richtung Ischilin, Cordoba 1195m
Gymnocalycium erinaceum paucisquamosum RB3060 - 2 km nach Ongamiraabzweig Richtung Ischilin, Cordoba 1195m
Gymnocalycium erinaceum paucisquamosum RB3060 - 2 km nach Ongamiraabzweig Richtung Ischilin, Cordoba 1195m
Gymnocalycium erinaceum paucisquamosum RB3050 - RP17, 2 km westl. Ongamira, Cordoba 1252m
Gymnocalycium erinaceum paucisquamosum RB3050 - RP17, 2 km westl. Ongamira, Cordoba 1252m
Auf dem Weg nach in Richtung Ischilin, am Rande eines Canyons, fanden wir eine schöne Population an Gymnos, welche ich bislang noch nicht so richtig zuordnen kann. Die Pflanzen haben viel Ähnlichkeit mit G.amerhauseri. Der Dornenfuß ist im Gegensatz zu G.capillaense dunkel und die Pflanzen wachsen solitär. Allerdings passt die Blütenfärbung irgendwie nicht so ganz - aber vielleicht hat ja jemand noch eine andere Idee?
Canyon nördlich Ongamira
Canyon nördlich Ongamira
Gymnocalycium amerhauseri RB3064 - 2,5 km nach Ongamiraabzweig Richtung Ischilin, Cordoba 1170m
Gymnocalycium amerhauseri RB3064 - 2,5 km nach Ongamiraabzweig Richtung Ischilin, Cordoba 1170m
Gymnocalycium amerhauseri RB3064 - 2,5 km nach Ongamiraabzweig Richtung Ischilin, Cordoba 1170m
Gymnocalycium amerhauseri RB3064 - 2,5 km nach Ongamiraabzweig Richtung Ischilin, Cordoba 1170m
Gymnocalycium amerhauseri RB3064 - 2,5 km nach Ongamiraabzweig Richtung Ischilin, Cordoba 1170m
Gymnocalycium amerhauseri RB3064 - 2,5 km nach Ongamiraabzweig Richtung Ischilin, Cordoba 1170m
Damit endet dieser Tagesbericht und auch unser Aufenthalt in Capilla del Monte. Die Reise wird uns jetzt 400 km Richtung Norden nach Catamarca führen.

Fortsetzung folgt...

@CABAC ;)
gymnofan
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Re: Argentinien - der Nordwesten

Beitrag von gymnofan »

Hallo Robby
schöne Bilder wieder und interessant;
ich glaube da aber eher, daß G.erinaceum paucisquamosum näher noch zu G. amerhauseri gehört als die Pflanzen, die Du nördlich von Ongamira Richtung Ischilin zeigst, für mich eher eine kleine Form noch von G. capillaense

VG
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Re: Argentinien - der Nordwesten

Beitrag von gymnofan »

Hallo Robby

an Deinem Bild mit der Wegböschung kurz nach Ongamira sollten eigentlich schon die ersten G. bruchii v. niveum zu finden gewesen sein, kann mich an die Ecke noch gut erinnern, und war überrascht, wie viele kleine "Kiesel" dort wuchsen, die dann alles G. bruchii waren

VG
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Robby
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Re: Argentinien - der Nordwesten

Beitrag von Robby »

gymnofan hat geschrieben:Hallo Robby
für mich eher eine kleine Form noch von G. capillaense
tatsächlich erinnert das erste Bild von diesem Standort wegen der längeren Bedornung sehr an G.capillaense. Beim Vergrößern des Originals zeigt sich aber deutlich der dunkle Dornenfuß, den capillaense nicht hat. Anbei noch zwei andere Aufnahmen - ich denke da wird deutlich, dass dies zumindest keine G.capillaense sind. Was aber dann? Nun, wie CABAC ja schreibt, gibt es um den erinaceum/amerhauseri Komplex noch einiges zu klären...

Was das G.erinaceum anbelangt, denke ich passt die Beschreibung doch recht gut zu unserem Fund. In der KuaS 9/2014 (LBS) wird die Art von METZING vorgestellt. Da passt das Pflänzchen (abgesehen von der Größe) doch ganz gut dazu.

Leider war uns G. bruchii v. niveum hier nicht vergönnt - ich muss zugeben, dass dies das eigentliche Ziel unseres Abstechers Richtung Norden war. Aber dass Du diese Wegböschung wiedererkennst - da lese ich aus Deinen Worten doch eine gewisse Sehnsucht an tolle Erinnerungen heraus.
Gymnocalycium amerhauseri RB3064 - 2,5 km nach Ongamiraabzweig Richtung Ischilin, Cordoba 1170m
Gymnocalycium amerhauseri RB3064 - 2,5 km nach Ongamiraabzweig Richtung Ischilin, Cordoba 1170m
Gymnocalycium amerhauseri RB3064 - 2,5 km nach Ongamiraabzweig Richtung Ischilin, Cordoba 1170m
Gymnocalycium amerhauseri RB3064 - 2,5 km nach Ongamiraabzweig Richtung Ischilin, Cordoba 1170m
Dank auch an CABAC der mit seiner netten Kommentierung diesen Bericht bereichert.

Grüße
Robert
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Re: Argentinien - der Nordwesten

Beitrag von gymnofan »

Hallo
also mit dieser Pflanze erwischt Du mich auf dem falschen Fuß
daß G.erinaceum paucisquamosum und G. amerhauseri zusammengehören würde ich auch bestätigen;

ja die Ecke mit den G. bruchii v. niveum löst wirklich Erinnerungen aus;
ich bin die Böschung hochgeklettert und wunderte mich über die kleinen Kiesel, die wie die Form "Rheinkiesel" aussahen, bis ich ausgerutscht bin und mit den Händen in Hunderten von winzigen G. bruchii v. niveum lag;
natürlich hatte sich das Sucherauge von den Tagen vorher auf die deutlich größeren grünen G.capillense einfokussiert und da bleiben dann so kleine G. bruchii außen vor

VG
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Re: Argentinien - der Nordwesten

Beitrag von gymnofreund »

Robby hat geschrieben:
gymnofan hat geschrieben:Hallo Robby
für mich eher eine kleine Form noch von G. capillaense
tatsächlich erinnert das erste Bild von diesem Standort wegen der längeren Bedornung sehr an G.capillaense. Beim Vergrößern des Originals zeigt sich aber deutlich der dunkle Dornenfuß, den capillaense nicht hat. Anbei noch zwei andere Aufnahmen - ich denke da wird deutlich, dass dies zumindest keine G.capillaense sind. Was aber dann? Nun, wie CABAC ja schreibt, gibt es um den erinaceum/amerhauseri Komplex noch einiges zu klären...

Was das G.erinaceum anbelangt, denke ich passt die Beschreibung doch recht gut zu unserem Fund. In der KuaS 9/2014 (LBS) wird die Art von METZING vorgestellt. Da passt das Pflänzchen (abgesehen von der Größe) doch ganz gut dazu.

Leider war uns G. bruchii v. niveum hier nicht vergönnt - ich muss zugeben, dass dies das eigentliche Ziel unseres Abstechers Richtung Norden war. Aber dass Du diese Wegböschung wiedererkennst - da lese ich aus Deinen Worten doch eine gewisse Sehnsucht an tolle Erinnerungen heraus.
DSC02872.JPG
DSCN1153.JPG
Dank auch an CABAC der mit seiner netten Kommentierung diesen Bericht bereichert.

Grüße
Robert
Hallo Robert,

diese Pflanzen werden von einigen Feldgängern als G. erinaceum bezeichnet. Ich denke, dass es
noch ein ungeklärtes Taxon ist. G. erinaceum (nach der Erstbeschreibung) findet man nur
am Typstandort in Sauce Punco (kleine Pflanzen, igelartige Bedornung)

Viele Grüße
gymnofreund
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Re: Argentinien - der Nordwesten

Beitrag von gymnofan »

Hallo @ Robby und Gymnofreund

diese Pflanzen knapp nördlich der Kreuzung von Ongamira Richtung Ischilin kann ich nicht mit G. amerhauseri oder G. erinaceum in Verbindung bringen;
von welchen "Feldläufern" sprichst Du in dem Zusammennhang Gymnofreund ?
ich konnte G. amerhauseri und G. erinaceum beide an Ihren Typstandorten studieren und es gab nirgends Pflanzen, die irgendwie diesen Pflanzen von Robby ähnlich kamen; mich stören vor allem die ausgeprägten rundlichen Höcker, die kurzen anliegenden Dornen und die kaum ausgeprägte Dornezweifarbigkeit; speziell die letzten beiden Punkte sind bei G. amerhauser und G. erinaceum und auch G. paucisquamosum extrem ausgeprägt: starr abstehende sher stark gefärbte Dornen und kaum ausgeprägte Rundhöcker
vielleicht doch was Neues? oder eine Abart von G. capillaense
VG
Gymnofan
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Re: Argentinien - der Nordwesten

Beitrag von gymnofan »

Hallo
zur Ergänzung:
Jacques Lambert bildet in seinem Buch Cactus d`Argentine auf Seite 87 Fig. 67 G.capillaense aus der Umgebung von Capilla del Monte ab, die diesen hier fraglichen Pflanzen recht nahe stehen dürften, für G.capillanese eigentlich recht kurz bedornt

VG
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Re: Argentinien - der Nordwesten

Beitrag von gymnofan »

Hallo

um noch mehr zu Verwirrung beizutragen:
es gibt aus der Gegend Ongamira-La Higuerita eine STO Nummer 1366, die mit G. bruchii und auch mit G. amerhauseri belegt ist

VG
Gymnofan
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Robby
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Re: Argentinien - der Nordwesten

Beitrag von Robby »

Zunächst mal freu ich mich sehr, wenn hier Diskussionen zu unseren Funden stattfinden. Dafür besten Dank!

Allerdings konntet ihr mich bislang nicht von meiner ursprünglichen Zuordnung abbringen, zumindest sehe ich noch keine akzeptablen Alternativen. Der erste Fund entspricht m.E. immer noch der G.erinaceum paucisquamosum, nunja, zumindest dem, was Piltz unter seiner P 400 zeigt. Diverse FNR aus dieser Gegend (STO390, MT204, VG339, HT1637 u.a.) wurden ebenfalls G.erinaceum (var.) zugeordnet. G.parvulum agnesiae (Ojo de Aqua) aus dieser Gegend sieht übrigens ähnlich aus, wobei ich mit diesem Namen meine Probleme habe und hier ebenfalls G.erinaceum sehe.

Die Pflanzen vom zweiten Standort haben sehr wohl eine deutliche Zweifärbung - sieht man vielleicht auf den gezeigten Bildern nicht so gut - daher hier mal ein Dornendetail.
Dornendetail
Dornendetail
Natürlich werden wir hier nicht die ultimative Wahrheit finden - aber ich finde es doch erstaunlich, dass die Taxonomie in dieser leicht zu bereisenden Gegend immer noch so viele Fragen offen lässt und permanent neue Namen entstehen.

Aber ich denke es wird langsam Zeit, unsere Reise fortzusetzen...
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Robby
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Re: Argentinien - der Nordwesten

Beitrag von Robby »

Tag 4: Capilla del Monte - Cruz del Eje - Dean Funes - Recreo - Ancasti - Cuesta del Portezuelo - Catamarca
Karte Tag 4
Karte Tag 4
Eine lange Tagestour mit ca 450 km liegt vor uns. Gerne hätten wir die Gegend um Dean Funes und Quines näher erkundet, aber dafür war einfach zu wenig Zeit - ein kleiner Abstecher zeigte uns zumindest ein Exemplar von Gymnocalycium robustum (zumindest nach unserer Ansicht).
Stetsonia coryne RB3070 - 2 km südl. Quilino, Cordoba 435m
Stetsonia coryne RB3070 - 2 km südl. Quilino, Cordoba 435m
Gymnocalycium robustum RB3069 - 2 km südl. Quilino, Cordoba 435m
Gymnocalycium robustum RB3069 - 2 km südl. Quilino, Cordoba 435m
Bei nächsten Mal begeben wir uns dann auf die Suche nach G.ragonesei in die Salinas Grandes - wahrlich ein Höllentrip...
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