Re: Fünf Wochen Zentralmexiko im Herbst 2018
Verfasst: 16. Februar 2019, 00:03
Tag 4: Cardonal (HGO) – San Juan del Rio (QRO)
Hallo allerseits,
es freut mich, dass ich den ein oder anderen Sonntag verschönen konnte! Hoffentlich gelingt das auch diesmal, selbst wenn das Wetter, so wie hier, vermutlich zur Gartenarbeit oder zu Arbeiten im Gewächshaus einlädt.
@ Robby: Danke für deine Bestimmungshilfen!
@ KW: Danke für das Foto. Wer ist dieser attraktive Mann darauf?
Ich fange erst einmal mit einer Korrektur des letzten Berichts an: Dort steht als Überschrift "Tag 2". Es war natürlich der 3. Tag. Und hier folgt entsprechend Tag Nr. 4, der 02.11.2018, der uns von Cardonal (Hidalgo) nach San Juan del Rio (Querétaro) führt:

Diese Übersichtskarten lassen sich übrigens prima mit Google Earth erstellen. Meine Kamera zeichnet die Route auf, die wir zurücklegen (also nicht nur die GPS-Daten der einzelnen Fotos, sondern auch zwischendrin, selbst wenn die Kamera ausgeschaltet ist). Diese Route lässt sich in Google Earth importieren. Allerdings ist dort der Track hellblau und viel zu dünn. Also speichere ich das Bild mit Track ab und ziehe die Route mit einem Fotobearbeitungsprogramm (Photoshop) in Rot und dicker händisch nach.
Wer sich von Mexiko Sonne und Wärme erwartet, der sollte sich um Spätherbst herum auch auf anderes Wetter einstellen: Am heutigen Tag liegt die Temperatur bei 10 °C, teils von Nieselregen und wolkenverhangenem Himmel begleitet. Brrrr …
Die Strecke von Pachuca bis Ixmiquilpan (dem Zungenbrecherortsnamen) kennen wir ja schon vom Vortag, fahren also durch und machen erst nach etwas zwei Stunden Autofahrt, kurz hinter Orizabita, erstmals Halt. Die erste auffällige Pflanze ist ein Polster, das ich zunächst für eine Coryphantha halte:

Aber nein, es ist Thelocactus leucanthus:

Und auch die ersten Exemplare von Opuntia microdasys stehen hier:

Dazu Myrtillocactus geometrizans, zusammen mit Tillandsia recurvata:

Ich hatte ganz vergessen, das Ferocactus-Taxameter anzustellen. Wir resümieren: Ferocactus latispinus (1), F. glaucescens (2), F. echidne (3). Und nun also die 4. Art, wenngleich an diesem Fundort nur ein einziges Exemplar von Fericactus histrix:

Ansonsten hat dieser erste Stopp nicht allzuviel zu bieten. Weiter geht’s also. Gut 40 Minuten später halten wir kurz hinter Banxhú. Dort steht Mammillaria compressa in den Hängen, begleitet von Opuntien und Myrtillocactus geometrizans:


An diesem Foto kann man die herrschende Witterung erahnen:

Und als zweite Mammillaria-Art dort M. polythele:

Irgendwelche Insekten, haben diese Bauten unter den Felsvorsprüngen platziert:

In diesen Felsen gäbe es sicher auch die ein oder andere Art zu entdecken, aber das ist eher was für Bergsteiger:

Südlich von Rinconada treffen wir auf alte Bekannte - Ferocactus latipsinus:

Nur etwas später, hinter Cruz Pintada, die erste Ansammlung größerer Echinocactus platyacanthus:

In der Scheitelwolle verbergen sich die Früchte:

Zwischen den Echinokakteen stehen auch ein paar Ferocactus histrix:

Und auch dort Ferocactus latispinus, diesmal zusammen mit Echinocereus cinerascens:

Kurz vor Las Piletas stehen diese kapitalen Polster von Mamiilaria compressa entlang der Straße, im Hintergrund Ferocactus histrix:


Das nächste Ziel ist die Zimapan-Talsperre (Presa de Zimapan). Die Gegend war mal der Fundort von Echinocactus grusonii, der aber durch die Flutung des Tals vernichtet wurde. Allerdings fand man dort später doch noch ein paar vereinzelte Exemplare in höheren Lagen.

Auch wir wollen einen Blick auf die Art erhaschen. Allerdings sind sie nur weit oben in den Hängen zu erahnen und tarnen sich geschickt zwischen Echinocactus platyacanthus und Ferocactus glaucescens. Aber sehr vereinzelt können wir doch das ein oder andere Exemplar ausmachen:

Mammillaria elongata ist im Erscheingsbild recht variabel, sowohl was die Form der Bedornung angeht, also auch dessen Farbe. Hier ein Exemplar mit goldgelben, recht langen Mitteldornen mit leicht rötlicher Spitze:

Die Mexikaner sind sehr gläubig. Kleine Kapellen oder solch kleine Gedenkstätten findet man überall:

Der nächste Halt hinter Mesa de León stellt den Höhepunkt des Tages dar. So sieht der Fundort ja noch recht "normal" aus:

Und jetzt bitte etwas genauer hinsehen:

Und noch etwas näher:

Jetzt kann man es wohl erahnen, es ist Ariocarpus kotschoubeyanus var. elephantidens:

Und zwar in rauhen Mengen.

Zwar hat sich das Wetter im Laufe des Tages etwas gebessert, aber am späten Nachmittag gehen die Blüten wohl nicht weiter auf.
Ein Fundort mit "WOW-Effekt"! Man kann sich gut vorstellen, dass man die Pflanzen ohne Blüte leicht übersieht. Aber wir kommen zur rechten Zeit.
Das war der letzte Fundort des Tages. Ich hoffe, das hat einen ungefähren Eindruck über Tag 4 gegeben, auch wenn ich die ein oder andere Art unterschlagen habe.
In San Juan del Rio ist das präferierte Hotel "Victoria Inn" ausgebucht, wir kehren im "O'Puente" ein (500,- Peso pro Person), das auch über ein Restaurant für Abendessen und Frühstück verfügt. So können wir den Abend bei einem kühlen Bier und mexikanischen Essen ausklingen lassen.
Macht's gut!
Hardy
Hallo allerseits,
es freut mich, dass ich den ein oder anderen Sonntag verschönen konnte! Hoffentlich gelingt das auch diesmal, selbst wenn das Wetter, so wie hier, vermutlich zur Gartenarbeit oder zu Arbeiten im Gewächshaus einlädt.
@ Robby: Danke für deine Bestimmungshilfen!
@ KW: Danke für das Foto. Wer ist dieser attraktive Mann darauf?

Ich fange erst einmal mit einer Korrektur des letzten Berichts an: Dort steht als Überschrift "Tag 2". Es war natürlich der 3. Tag. Und hier folgt entsprechend Tag Nr. 4, der 02.11.2018, der uns von Cardonal (Hidalgo) nach San Juan del Rio (Querétaro) führt:

Diese Übersichtskarten lassen sich übrigens prima mit Google Earth erstellen. Meine Kamera zeichnet die Route auf, die wir zurücklegen (also nicht nur die GPS-Daten der einzelnen Fotos, sondern auch zwischendrin, selbst wenn die Kamera ausgeschaltet ist). Diese Route lässt sich in Google Earth importieren. Allerdings ist dort der Track hellblau und viel zu dünn. Also speichere ich das Bild mit Track ab und ziehe die Route mit einem Fotobearbeitungsprogramm (Photoshop) in Rot und dicker händisch nach.
Wer sich von Mexiko Sonne und Wärme erwartet, der sollte sich um Spätherbst herum auch auf anderes Wetter einstellen: Am heutigen Tag liegt die Temperatur bei 10 °C, teils von Nieselregen und wolkenverhangenem Himmel begleitet. Brrrr …
Die Strecke von Pachuca bis Ixmiquilpan (dem Zungenbrecherortsnamen) kennen wir ja schon vom Vortag, fahren also durch und machen erst nach etwas zwei Stunden Autofahrt, kurz hinter Orizabita, erstmals Halt. Die erste auffällige Pflanze ist ein Polster, das ich zunächst für eine Coryphantha halte:

Aber nein, es ist Thelocactus leucanthus:

Und auch die ersten Exemplare von Opuntia microdasys stehen hier:

Dazu Myrtillocactus geometrizans, zusammen mit Tillandsia recurvata:

Ich hatte ganz vergessen, das Ferocactus-Taxameter anzustellen. Wir resümieren: Ferocactus latispinus (1), F. glaucescens (2), F. echidne (3). Und nun also die 4. Art, wenngleich an diesem Fundort nur ein einziges Exemplar von Fericactus histrix:

Ansonsten hat dieser erste Stopp nicht allzuviel zu bieten. Weiter geht’s also. Gut 40 Minuten später halten wir kurz hinter Banxhú. Dort steht Mammillaria compressa in den Hängen, begleitet von Opuntien und Myrtillocactus geometrizans:


An diesem Foto kann man die herrschende Witterung erahnen:

Und als zweite Mammillaria-Art dort M. polythele:

Irgendwelche Insekten, haben diese Bauten unter den Felsvorsprüngen platziert:

In diesen Felsen gäbe es sicher auch die ein oder andere Art zu entdecken, aber das ist eher was für Bergsteiger:

Südlich von Rinconada treffen wir auf alte Bekannte - Ferocactus latipsinus:

Nur etwas später, hinter Cruz Pintada, die erste Ansammlung größerer Echinocactus platyacanthus:

In der Scheitelwolle verbergen sich die Früchte:

Zwischen den Echinokakteen stehen auch ein paar Ferocactus histrix:

Und auch dort Ferocactus latispinus, diesmal zusammen mit Echinocereus cinerascens:

Kurz vor Las Piletas stehen diese kapitalen Polster von Mamiilaria compressa entlang der Straße, im Hintergrund Ferocactus histrix:


Das nächste Ziel ist die Zimapan-Talsperre (Presa de Zimapan). Die Gegend war mal der Fundort von Echinocactus grusonii, der aber durch die Flutung des Tals vernichtet wurde. Allerdings fand man dort später doch noch ein paar vereinzelte Exemplare in höheren Lagen.

Auch wir wollen einen Blick auf die Art erhaschen. Allerdings sind sie nur weit oben in den Hängen zu erahnen und tarnen sich geschickt zwischen Echinocactus platyacanthus und Ferocactus glaucescens. Aber sehr vereinzelt können wir doch das ein oder andere Exemplar ausmachen:

Mammillaria elongata ist im Erscheingsbild recht variabel, sowohl was die Form der Bedornung angeht, also auch dessen Farbe. Hier ein Exemplar mit goldgelben, recht langen Mitteldornen mit leicht rötlicher Spitze:

Die Mexikaner sind sehr gläubig. Kleine Kapellen oder solch kleine Gedenkstätten findet man überall:

Der nächste Halt hinter Mesa de León stellt den Höhepunkt des Tages dar. So sieht der Fundort ja noch recht "normal" aus:

Und jetzt bitte etwas genauer hinsehen:

Und noch etwas näher:

Jetzt kann man es wohl erahnen, es ist Ariocarpus kotschoubeyanus var. elephantidens:

Und zwar in rauhen Mengen.

Zwar hat sich das Wetter im Laufe des Tages etwas gebessert, aber am späten Nachmittag gehen die Blüten wohl nicht weiter auf.
Ein Fundort mit "WOW-Effekt"! Man kann sich gut vorstellen, dass man die Pflanzen ohne Blüte leicht übersieht. Aber wir kommen zur rechten Zeit.
Das war der letzte Fundort des Tages. Ich hoffe, das hat einen ungefähren Eindruck über Tag 4 gegeben, auch wenn ich die ein oder andere Art unterschlagen habe.
In San Juan del Rio ist das präferierte Hotel "Victoria Inn" ausgebucht, wir kehren im "O'Puente" ein (500,- Peso pro Person), das auch über ein Restaurant für Abendessen und Frühstück verfügt. So können wir den Abend bei einem kühlen Bier und mexikanischen Essen ausklingen lassen.
Macht's gut!
Hardy
