Hallo zusammen,
ich gestehe, dass ich mich hier schon länger nicht mehr habe blicken lassen. Aber das Thema interessiert mich sowohl als DKG-Mitglied, als OG-Vorsitzende und ganz einfach als Kakteenverrückte. Da sind ja gleich zu Anfang von Bernhard eine Menge Vorschläge gekommen und ich finde es toll, dass sich jemand so viel hat einfallen lassen.
Was mich irritiert, ist der extreme Fokus auf die "Jugend". Wir haben in unserer Kakteengruppe in den letzten Jahren einige neue Mitglieder hinzubekommen, von denen auch (inzwischen) in der DKG sind. Davon waren aber nur zwei, die zu dieser Altersgruppe zählen. Die anderen sind schon 50 plus. Entscheidend ist aus meiner Sicht ihre Begeisterung für die Pflanzen und wie sie sich engagieren.
Alle unsere Neumitglieder sind ausgesprochene Aktivposten! Bei mir ist fast der Eindruck entstanden, dass solche Leute weniger willkommen sind.
Der Vorschlag von MarcoP klingt für mich sehr gut - die neuen Medien, Fratzenbuch und Co., nutzen ja im Übrigen auch nicht nur die Jugendlichen....Hab heute in der Zeitung gelesen, dass Max Schautzer (75) nun auch dort vertreten ist und die Jugendlichen sich dort abwenden. Kann ich aber nicht beurteilen.
Markus fragt nach, wie es denn bei SKG und GÖK aussieht: beide Gesellschaften plagen sich mit der gleichen Entwicklung, und als gelegentliche Gäste bei unseren Nachbar-Kakteenfreunden in Zuidlimburg (NL) und Venlo (NL) können wir dort das gleiche beobachten. Es handelt sich also nicht um ein deutsches Problem.
Ich habe mal ganz weit in die Vergangenheit der DKG geschaut und das hat mich nachdenklich gemacht: das Kakteen- und Sukkulentenhobby war etwas Exklusives. Das konnten sich nur wohlhabende Leute leisten. Natürlich freuen wir uns, dass es heute nicht mehr so ist. Aber es wäre, glaube ich, gar nicht so verkehrt, das
Außergewöhnliche an unserem Hobby herauszustellen. Das heißt aber nicht, dass wir uns als skurrile Spinner präsentieren!!! Deswegen kann ich mich auch nicht so sehr für den "Volkskaktus" begeistern. Ein "völkischer" Kaktus neben dem Begriff "Ortsgruppe" könnte ungewollt ungute Assoziationen wecken...
Mir gefallen alle Vorschläge, die sich unmittelbar mit den Pflanzen beschäftigen -wie z.B. die "workshops". Das Schwierigste ist sicher die Ansprache der interessierter Personen.
Zur Samenverteilung: für mich ist das eine Sache von Mitgliedern für Mitglieder. Die Ortgruppen und auch Einzelmitglieder haben schon jetzt die Möglichkeit, kostenlose Samenmischungen für Interessenten von der Samenverteilung zu erhalten. Wer mehr möchte, muss eben Mifglied werden oder sich an die Händler wenden.
Wo wir gerade bei den Händlern sind: diese sind eine ganz wichtige erste Anlaufstelle für neue Liebhaber. Über diese Schnittstelle hat man bestimmt einen guten Zugang. Außerdem bekommt man hier sicherlich Unterstützung - schließlich gewinnen hier beide Seiten.
Herzliche Grüße aus Deutschlands westlichster Kakteengruppe,
Lisi