Eriosyce im weiteren Sinne
Re: Eriosyce im weiteren Sinne
Bevor wir in das verlängerte WE fahren, noch ein kleines Detail der Früchte /Samen was ich schon bei einigen Eriosyce (meistens Horridocactus) bemerkt habe.
Viviparie bei Eriosyce recondita ssp. iquiquensis (Py. residuus):
Viviparie bei Eriosyce recondita ssp. iquiquensis (Py. residuus):
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Re: Eriosyce im weiteren Sinne
Hallo scoparius,
vielen Dank für die Bilder, die einige "Probleme" der Abgrenzung diese Gattung gut verdeutlichen. Diese Viviparie ist schon ein interessantes Phänomen. Interessant wäre, ob so etwas auch am Standort beobachtet wurde. Ökologisch macht es angesichts des Klimas wahrscheinlich keinen Sinn für die Artengruppe.
Die Probleme bei der Abgrenzund der Sektionen und Untersektionen sind natürlich die gleichen wie auf Gattungsniveau, nur dass man die Zahl der Übergangsarten reduziert und die Anforderungen nicht so hoch sind, wie auf Gattungs- oder Artniveau.
vielen Dank für die Bilder, die einige "Probleme" der Abgrenzung diese Gattung gut verdeutlichen. Diese Viviparie ist schon ein interessantes Phänomen. Interessant wäre, ob so etwas auch am Standort beobachtet wurde. Ökologisch macht es angesichts des Klimas wahrscheinlich keinen Sinn für die Artengruppe.
Die Probleme bei der Abgrenzund der Sektionen und Untersektionen sind natürlich die gleichen wie auf Gattungsniveau, nur dass man die Zahl der Übergangsarten reduziert und die Anforderungen nicht so hoch sind, wie auf Gattungs- oder Artniveau.
Viele Grüße
Ulrich Tränkle
Ulrich Tränkle
Re: Eriosyce im weiteren Sinne
Schöne Samenphotos, CABAC, die Gruben bei Eriosyce s.strictu sind typisch für die Subsection Eriosyce (Katt.), bei einigen Proben von Subsektion Islaya konnten auch Gruben zwischen den Testa Zellen auf der Oberfläche der Samenkörner nachgewiesen werden. Vielleicht ein Grund weshalb beide in die Sektion Eriosyce (Kattermann) gesteckt wurden.
Eine graphische Darstellung der Kattermannschen Einteillung unserer kleinen Lieblinge: @asclepidarium: Sind die Begriffe section und subsection denn überhaupt botanisch sauber definierte Unterteilungskategorien? Ich dachte immer es wären bewußt nicht - botanische Begriffe , die vom guten Fred gewählt wurden, um sich einer Aufteilung der Gattung und Untergattungen und Unteruntergattungen zu entziehen... haha
Eine graphische Darstellung der Kattermannschen Einteillung unserer kleinen Lieblinge: @asclepidarium: Sind die Begriffe section und subsection denn überhaupt botanisch sauber definierte Unterteilungskategorien? Ich dachte immer es wären bewußt nicht - botanische Begriffe , die vom guten Fred gewählt wurden, um sich einer Aufteilung der Gattung und Untergattungen und Unteruntergattungen zu entziehen... haha
Re: Eriosyce im weiteren Sinne
Hallo CABAC. Die Grafik stellt ja die Einteilung der Arten nach Kattermann dar. Und da wurde Rimacactus laui nun mal in die subsection Chileorebutia gesteckt.
Mit digitalen Methoden verbundene Schichtaufnahmen (Image stacking) bringen bestimmt noch einiges an Tiefenschärfe.
Dieses Bild hat ein Schwede namens Christer Johansson mithilfe einer Image stacking Technik gemacht
http://www.cactus-society.org/foruma/do ... &mode=view
Mit digitalen Methoden verbundene Schichtaufnahmen (Image stacking) bringen bestimmt noch einiges an Tiefenschärfe.
Dieses Bild hat ein Schwede namens Christer Johansson mithilfe einer Image stacking Technik gemacht
http://www.cactus-society.org/foruma/do ... &mode=view
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Re: Eriosyce im weiteren Sinne
Hallo zusammen, hallo scopariusscoparius hat geschrieben:Die Beschriftung der Samenphotos ist wirklich sehr aufschlussreich. Bei der Probe von Pyrrhocactus curvispinus hätte ich ohne Beschriftung auf Grund der ausgeprägten Rippung einen Py. umadeave als Ursprung vermutet.
da liegts du gar nicht falsch. Buxbaum in KUAS 1967, S. 23 fasst P. curvispinus (Syn. P. froelichianus) tatsächlich mit den ostandinen Pyrrhocactus straussianus, P. bulbocalyx und P. umadeave zusammen und zwar auf Basis der Samenmerkmale (dicke Arrilushaut, kräftiges Perisperm, schlanker Embryo) und der Blütenmerkmale (glockig-krugförmige Blüte). Zumindest letzteres Argument kann ich nicht nachzuvollziehen.
Buxbaum geht aber noch weiter. Er fasst auch die folgenden westandinen Arten mit den ostandinen Pyrrhos zusammen: P. marksiana, E. recondita subsp. iquiquensis (Syn. P. residuus). Und wahrscheinlich sei auch P. engleri ein "echter" Pyrrhocactus. Schaut man sich die Samenbilder dieser Arten in Kattermann an, stellt man tatsächlich viele Ähnlichkeiten fest.
Womit wir wieder beim Grundproblem sind, dass die Artengruppe Eriosyce nicht vernünftig untereinander abgrenzbar zu sein scheinen. Zumindest morphologisch.
Die molekularbiologischen Ergebnisse, wie hier schon gesagt, gruppieren die ostandinen Pyrrhos sehr eng zusammen. Eine Trennung zu den anderen Eriosycen wird aber eben auch nicht unterstützt. Soviel dann auch zu Buxbaumschen Gattungsbildung.
Scoparius:
Zu deiner Frage nach den Sektionen/Untersektionen noch.
Die Einteilung einer Artengruppe kann im systematisch, wissenschaftlichen Sinn verlaufen über Gattung, Untergattung, Sektion, Serie, Art etc. Zulässig sind aber auch weitere Einteilung wie Untersektion, Unterserie etc. Es bleibt dem jeweiligen Autor überlassen, auf welchem Niveau er eine Trennung als gegeben ansieht.
Viele Grüße
Ulrich Tränkle
Ulrich Tränkle
Re: Eriosyce im weiteren Sinne
Danke für die Erklärung zu section und subsection. Also sind es botanisch zulässige Kategorien!
Die Blüten von E. curvispina nehmen wärend der Blütenentwicklung (Anthese?) tatsächlich teils glocken-/urnenförmige form an um sich dann aber trichterförmig weit zu öffnen.
Zur Illustration ein paar Bilder: Im Vergleich dazu ein ostandiner Pyrrhocactus:
Die Blüten von E. curvispina nehmen wärend der Blütenentwicklung (Anthese?) tatsächlich teils glocken-/urnenförmige form an um sich dann aber trichterförmig weit zu öffnen.
Zur Illustration ein paar Bilder: Im Vergleich dazu ein ostandiner Pyrrhocactus:
Re: Eriosyce im weiteren Sinne
Sehr schöne Bilder von Eriosyce bulbocalyx (Pyrrhocactus megliolii) CABAC.
Falls es davon bei Dir schon Nachzuchten gibt, melde Dich unbedingt per PN bei mir
Was man in der Sammlung noch ganz gut vergleichen kann ist de Blütezeitpunkt von verschiedenen Pflanzen /Pflanzenguppen und auch an der Fruchtentwicklung kann man manchmal morphologische Vergleiche anstelllen.
Bei dieser Pflanze wuste ich lange nicht wo ich sie hinstellen sollte - bis sich eine typische Thelocephala glabrescens Frucht (und Blüte ) an der Pflanze bildete.
Hier noch ein link zu einem guten Artikel (leider in Englischer Sprache) über die Phylogenese (Entstehungen von Verwandschaftsbeziehungen) von Neoporteria und Horridocactus:
http://www.academia.edu/1193869/Phyloge ... _Cactaceae_
Falls es davon bei Dir schon Nachzuchten gibt, melde Dich unbedingt per PN bei mir

Was man in der Sammlung noch ganz gut vergleichen kann ist de Blütezeitpunkt von verschiedenen Pflanzen /Pflanzenguppen und auch an der Fruchtentwicklung kann man manchmal morphologische Vergleiche anstelllen.
Bei dieser Pflanze wuste ich lange nicht wo ich sie hinstellen sollte - bis sich eine typische Thelocephala glabrescens Frucht (und Blüte ) an der Pflanze bildete.
Hier noch ein link zu einem guten Artikel (leider in Englischer Sprache) über die Phylogenese (Entstehungen von Verwandschaftsbeziehungen) von Neoporteria und Horridocactus:
http://www.academia.edu/1193869/Phyloge ... _Cactaceae_
Re: Eriosyce im weiteren Sinne
Hallo CABAC, schade dass es die heurige Aussaat dahingerafft hat. Aber die Blütenbilder lassen vermuten dass da wieder der Pinsel (oder das Wattestäbchen) geschwungen wurde um für Nachwuchs zu sorgen?!....
Ich habe die Sämlinge von E. kunzei (Katt.)/ E. eriosycoides ssp. eriosycoides (Hunt) /Pyrrhocactus eriosycoides (Ritt) immer alls sehr heikel erlebt - mit oder ohne Wurzelverletztungen gingen sie leicht ein. Ich habe vermutet dass es überschüssige Feuchtigkeit gewesen sein muss.-Oder wieder mal die Chilenen Krankheit am Scheitel.
Jungpflanzen von Gärtnerei H., sie blühten nur im ersten Jahr beide gut , nach dem ersten Winter bei mir bekam einer die Scheitelprobleme.... auch hier eine Parallele zu den Vettern auf der östlichen Andenseite.Grrrrr.
Ich habe die Sämlinge von E. kunzei (Katt.)/ E. eriosycoides ssp. eriosycoides (Hunt) /Pyrrhocactus eriosycoides (Ritt) immer alls sehr heikel erlebt - mit oder ohne Wurzelverletztungen gingen sie leicht ein. Ich habe vermutet dass es überschüssige Feuchtigkeit gewesen sein muss.-Oder wieder mal die Chilenen Krankheit am Scheitel.
Jungpflanzen von Gärtnerei H., sie blühten nur im ersten Jahr beide gut , nach dem ersten Winter bei mir bekam einer die Scheitelprobleme.... auch hier eine Parallele zu den Vettern auf der östlichen Andenseite.Grrrrr.
Re: Eriosyce im weiteren Sinne
Hallo Jens,
was genau meinst Du mit der chilenischen Scheitelkrankheit?
Ich habe bisher wohl bei etwas älteren Sämlingspflanzen beobachtet, dass sie regelrecht eintrocknen. Das habe ich aber nicht so unmittelbar im Scheitel wahrgenommen. Die Pflanzen werden dabei mehr oder weniger schwarz jedoch nicht weich. Ist es das, was Du meinst? Hatte angenommen, dass sie zu wenig Wasser erhalten haben... Wenn ich recht darüber nachdenke habe ich das bei Pyrrho. strausianus übrigens nicht gesehen.
Bin gespannt, wie Du das siehst.
Schönen Gruß
Lisi
was genau meinst Du mit der chilenischen Scheitelkrankheit?
Ich habe bisher wohl bei etwas älteren Sämlingspflanzen beobachtet, dass sie regelrecht eintrocknen. Das habe ich aber nicht so unmittelbar im Scheitel wahrgenommen. Die Pflanzen werden dabei mehr oder weniger schwarz jedoch nicht weich. Ist es das, was Du meinst? Hatte angenommen, dass sie zu wenig Wasser erhalten haben... Wenn ich recht darüber nachdenke habe ich das bei Pyrrho. strausianus übrigens nicht gesehen.
Bin gespannt, wie Du das siehst.
Schönen Gruß
Lisi
Re: Eriosyce im weiteren Sinne
Hallo Lisi,
ja genau diese Eintrocknung der Pflanzen (meistens in Scheitelnähe ) . Die in den meisten Fällen nicht tödlich (aber entstellend) für die Pflanze verläuft. Bei einem Pyrrhocactus strausianus ssp. pachacoensis und zwei Py. andreaeanus ist es auch passiert.
Jörg Piltz meinte mal es würde mit einer Schwankung (Abfall) der Nährstoffversorgung oder einer Pilzerkrankung zusammenhängen.- Etwas Besser wäre es nach Anwendung eines systemischen Pilzmittels geworden.
Hier ein paar Krankheitsfälle: Verlauf 2 von den 3 sind jetzt warscheinlich tot Nach mehreren Jahren kann der Kaktus zum blühenden Schneemann werden
ja genau diese Eintrocknung der Pflanzen (meistens in Scheitelnähe ) . Die in den meisten Fällen nicht tödlich (aber entstellend) für die Pflanze verläuft. Bei einem Pyrrhocactus strausianus ssp. pachacoensis und zwei Py. andreaeanus ist es auch passiert.
Jörg Piltz meinte mal es würde mit einer Schwankung (Abfall) der Nährstoffversorgung oder einer Pilzerkrankung zusammenhängen.- Etwas Besser wäre es nach Anwendung eines systemischen Pilzmittels geworden.
Hier ein paar Krankheitsfälle: Verlauf 2 von den 3 sind jetzt warscheinlich tot Nach mehreren Jahren kann der Kaktus zum blühenden Schneemann werden
Re: Eriosyce im weiteren Sinne
Hallo Herbert, schöner Beitrag zu einem traurigen Thema...
Mich würde interessieren ob Du etwas näher auf die Pflanzenstärkenden Substanzen eingehen könntest (die Du sicher irgendwann schon einmal ausprobiert hast).
Da habe ich Nachholbedarf.
Hier noch ein trauriger Turbinicarpus...!? Solange er so blüht, kommt er nicht in die Tonne haha
Mich würde interessieren ob Du etwas näher auf die Pflanzenstärkenden Substanzen eingehen könntest (die Du sicher irgendwann schon einmal ausprobiert hast).
Da habe ich Nachholbedarf.
Hier noch ein trauriger Turbinicarpus...!? Solange er so blüht, kommt er nicht in die Tonne haha
- Thomas Brand
- Beiträge: 639
- Registriert: 23. November 2008, 16:24
- Wohnort: Rastede
Re: Eriosyce im weiteren Sinne
Hallo,
diese Diskussion lese ich schon seit Beginn mit, habe mich bisher aber zurückgehalten. Jetzt, da es um Krankheiten geht, doch mal ein Zwischenruf:
@CABAC und ggf. alle anderen: Wenn Du Literatur oder vertrauenswürdige Links zum Thema "Chilenenkrankheit" hast, interessieren die mich sehr. Allerdings keine Forendiskussionen, die zwischen phytopathologischen Laien geführt oder in denen Unausgegorenes als Wahrheit hingestellt wird.
Schon die Bezeichnung "Chilenenkrankheit" deutet für mich darauf hin, dass keiner etwas genaues weiß. So wie "der schwarze Pilz" bei Echinopseen oder "der schwarze Tod" bei Ascleps. Dahinter stecken (vermutlich) verschiedene Auslöser. Unter der Bezeichnung wird alles subsumiert, was irgendwie an der betroffenen Pflanzengruppe auftreten könnte.
Falls es ein Virus ist (was gut sein kann), hilft keine Spritzung mit einem Fungizid. Topsin (Thiophanat-methyl) ist ein Fungizid, dass sicher keine Wirkung auf Viren hat, denn es gibt keine Heilung. Das Produkt ist in Deutschland nicht zugelassen, was allein kein Argument für gute Wirkung ist
.
Das Spritzen mit irgendwelchen Chemikalien mag die Psyche des Besitzers etwas beruhigen - schließlich hat man alles getan, was möglich war! - und jede positive Veränderung der Symptome wird auf die Spritzung zurückgeführt. Allerdings ist das in etwa so wie die Micky Mouse auf Kinderpflastern, die es gleich wieder gut werden lässt ...
Virosen haben die Eigenschaft, ihr Erscheinungsbild zu verändern und sogar ganz "zu verschwinden" - wobei nur die Symptome maskiert sind durch optimalere Bedingungen für die Pflanze. Sobald es der wieder schlechter geht (Stress durch Blüte oder Schädlingsbefall zum Beispiel), erscheint das Symptom wieder. Von daher kann eine Fungizid-Behandlung durchaus die Symptomausprägung beeinflussen. Und natürlich auch regelmäßig angewandte "Pflanzenstärkungsmittel". Nur was nutzt eine Maskierung des Krankheitsbilds langfristig?
Wäre es da nicht sinnvoller, die wenigen betroffenen Pflanzen aus hygienischen Gründen zu entsorgen?
Ich selbst habe eine Pflanze, die 2011 in etwa ein solches Schadbild zeigte. In diesem Jahr war nichts davon zu sehen, Blüte normal, Wachstum normal, keine Ausbreitung. Ich werfe die Pflanze aus beruflichem Interesse nicht weg
beste Grüße
Thomas
P.S.: Der Hexenbesen an der Fichte hat mit Sicherheit nichts, aber auch gar nichts, mit den Erscheinungen zu tun. Dann schon eher die Verschleppung innerhalb der Sammlung durch den Kakteenfreund.
diese Diskussion lese ich schon seit Beginn mit, habe mich bisher aber zurückgehalten. Jetzt, da es um Krankheiten geht, doch mal ein Zwischenruf:
@CABAC und ggf. alle anderen: Wenn Du Literatur oder vertrauenswürdige Links zum Thema "Chilenenkrankheit" hast, interessieren die mich sehr. Allerdings keine Forendiskussionen, die zwischen phytopathologischen Laien geführt oder in denen Unausgegorenes als Wahrheit hingestellt wird.
Schon die Bezeichnung "Chilenenkrankheit" deutet für mich darauf hin, dass keiner etwas genaues weiß. So wie "der schwarze Pilz" bei Echinopseen oder "der schwarze Tod" bei Ascleps. Dahinter stecken (vermutlich) verschiedene Auslöser. Unter der Bezeichnung wird alles subsumiert, was irgendwie an der betroffenen Pflanzengruppe auftreten könnte.
Falls es ein Virus ist (was gut sein kann), hilft keine Spritzung mit einem Fungizid. Topsin (Thiophanat-methyl) ist ein Fungizid, dass sicher keine Wirkung auf Viren hat, denn es gibt keine Heilung. Das Produkt ist in Deutschland nicht zugelassen, was allein kein Argument für gute Wirkung ist

Das Spritzen mit irgendwelchen Chemikalien mag die Psyche des Besitzers etwas beruhigen - schließlich hat man alles getan, was möglich war! - und jede positive Veränderung der Symptome wird auf die Spritzung zurückgeführt. Allerdings ist das in etwa so wie die Micky Mouse auf Kinderpflastern, die es gleich wieder gut werden lässt ...
Virosen haben die Eigenschaft, ihr Erscheinungsbild zu verändern und sogar ganz "zu verschwinden" - wobei nur die Symptome maskiert sind durch optimalere Bedingungen für die Pflanze. Sobald es der wieder schlechter geht (Stress durch Blüte oder Schädlingsbefall zum Beispiel), erscheint das Symptom wieder. Von daher kann eine Fungizid-Behandlung durchaus die Symptomausprägung beeinflussen. Und natürlich auch regelmäßig angewandte "Pflanzenstärkungsmittel". Nur was nutzt eine Maskierung des Krankheitsbilds langfristig?
Wäre es da nicht sinnvoller, die wenigen betroffenen Pflanzen aus hygienischen Gründen zu entsorgen?
Ich selbst habe eine Pflanze, die 2011 in etwa ein solches Schadbild zeigte. In diesem Jahr war nichts davon zu sehen, Blüte normal, Wachstum normal, keine Ausbreitung. Ich werfe die Pflanze aus beruflichem Interesse nicht weg

beste Grüße
Thomas
P.S.: Der Hexenbesen an der Fichte hat mit Sicherheit nichts, aber auch gar nichts, mit den Erscheinungen zu tun. Dann schon eher die Verschleppung innerhalb der Sammlung durch den Kakteenfreund.
Zuletzt geändert von Thomas Brand am 25. November 2012, 11:34, insgesamt 1-mal geändert.