Ceropegia-Kultur nach Wuchsform

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a.lang
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Ceropegia-Kultur nach Wuchsform

Beitrag von a.lang »

Ich möchte mal den Vorschlag von Volker aufgreifen und erst mal mit einem Versuch beginnen, mal die verschiedenen Wuchsformen aufzuführen.

Das darf dann gern jederzeit ergänzt werden!

*********************

1. stark sukkulente Arten (z.B. C. stapeliiformis)
2. dimorphe Arten aus Madagaskar (z.B. C. dimorpha)
3. Knollenbildende Arten mit nichtsukkulenten Trieben (z.B. C. papillata)
4. Knollenbildende Arten mit sukkulenten Trieben (z.B. C. inornata)
5. Arten mit fleischigen Wurzeln (z.B. C. carnosa)
6. Arten mit normalem Wurzelwerk und sukkulenten Trieben (z.B. C. nilotica)
7. Arten mit normalem Wurzelwerk und nichtsukkulenten Trieben (z.B. C. pubescens ?)
Zuletzt geändert von a.lang am 24. Juni 2010, 20:34, insgesamt 1-mal geändert.
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a.lang
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Re: Ceropegia-Kultur nach Wuchsform

Beitrag von a.lang »

a.lang hat geschrieben: Das darf dann gern jederzeit ergänzt werden!

*********************

1. stark sukkulente Arten (z.B. C. stapeliiformis)
2. dimorphe Arten aus Madagaskar (z.B. C. dimorpha)
Bisher habe ich hiervon nur Ceropegia cimiciodora sowie die kanarischen Kandelaberarten erfolgreich (über einen Zeitraum von mehreren Jahren) halten können.

Die kanarischen Arten pflanzt man in ein sehr durchlässiges Substrat, dem man gut Lavagesteinsbröckchen beimischen kann. Diese Pflanzen haben manchmal ein erschreckend mickriges Wurzelwerk und müssen unter Umständen gut abgestützt werden.

Im Sommer, bzw. während der warmen Jahreszeiten stellt man sie nach draußen, wenn möglich. Dann nach Gewöhnung durchaus auch in die pralle Sonne.

Die kanarischen Ceropegia-Arten sind von Natur aus Winterwachse, in Kultur treiben sie aber auch manchmal außerhalb des Winters Triebe. In manchen Jahren treiben sie keinerlei Triebe, in anderen nur einen, dann wieder zahlreiche kleinere Triebe überall an den alten Trieben. Woran das liegt vermag ich nicht zu sagen. Vielleicht sind einige Klone einfach wuchsfaul.

Überwintert werden müssen diese Pflanzen am hellsten Standort, den man ihnen bieten kann, die Temperatur sollte dabei mindestens bei etwa 15°C liegen.
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a.lang
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Re: Ceropegia-Kultur nach Wuchsform

Beitrag von a.lang »

3. umfasst Arten wie Ceropegia papillata

Diese Arten verlieren einmal jährlich sämtliche oberirdischen Teile und überdauern durch ihre unterirdische Speicherknolle, es gibt sowohl aufrecht wachsende Arten, die teils nur wenige Dezimeter hoch werden, als auch kletternde Vertreter.

Triebe und Blätter sind in den allermeisten Fällen nicht sukkulent.

Diese Arten reagieren allesamt empfindlich auf zu hohe Nässe im Wurzelbereich, benötigen aber während der Wachstumsperiode relativ viel Wasser, das Substrat sollte also entsprechend gut drainiert sein.

Wenn die Pflanzen anfangen ihr Laub abzuwerfen, was unter Umständen innerhalb weniger Wochen passieren kann, ist das Gießen einzuschränken und schließlich einzustellen. Die Knollen sollten nun bei etwa 10° C überwintert werden. Man kann sie auch ausgraben und ohne Substrat lagern.

Sobald sich ein neuer Trieb ankündigt kann man die Knolle in neues Substrat eintopfen - hierbei die Knolle aber bitte nicht in die Erde drücken sondern lieber ein ausreichend großes Loch graben und die Knolle vorsichtig einpassen.

Jetzt darf man auch ganz langsam wieder mit dem Gießen beginnen.
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a.lang
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Re: Ceropegia-Kultur nach Wuchsform

Beitrag von a.lang »

4. umfasst Arten wie Ceropegia linearis, Ceropegia inornata, Ceropegia rendallii

Diese Arten sind in freier Wildbahn meist laub- und triebwerfend und überstehen mit ihren unterirdischen Speicherknollen die dort vorkommenden Trockenperioden oder aber auch z.B. Buschfeuer.

In Kultur werden diese Arten meist durchkultiviert, wobei man sie im Winter aber kühler halten und weniger gießen sollte.

Ceropegia linearis ssp. woodii bildet in Kultur meterlange Triebe, in freier Wildbahn bleiben diese nur wenige Dezimeter kurz, wachsen am Boden kriechend und sterben in den meisten Fällen immer wieder ab. Die zurückbleibenden Speicherknöllchen treiben später erneut aus. In Kultur kann man solche Arten immer wieder zurückschneiden, worauf sie sich erzweigen und kräftiger blühen.

In dieser Gruppe finden sich die, meiner Meinung nach, pflegeleichtesten Vertreter der Gattung.

Man sollte beim Überwintern darauf achten was die Pflanze selbst vorgibt, Ceropegia decidua und Ceropegia rendallii z.B. ziehen manchmal ein, manchmal nicht, man kann die Pflanzen dann aber nicht in eine Ruhezeit zwingen.
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a.lang
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Re: Ceropegia-Kultur nach Wuchsform

Beitrag von a.lang »

5. umfast Arten wie C. ampliata, C. carnosa oder C. stenantha.

Allen Arten gemein ist ihr recht einfach gehaltenes Wurzelsystem, dass aus mehr oder weniger verdickten, meist büschelweise aus der Pflanze wachsenden, Wurzeln besteht (Bei manchen Arten sieht das regelrecht aus wie ein Bund (sehr schlanker) Möhren.).

Die Pflanzen brauchen manchmal viel Platz für ihre enormen Wurzeln und können aus kleineren Töpfen auch schon einmal das Substrat herausdrücken.

Es gibt sowohl kletternde als auch nichtkletternde Arten mit solchen Wurzeln, saisonal oberirdisch absterbenede wie auch mehrjährige.

Das Substrat muss selbstverständlich einerseits viel Wasser aufnehmen können, da auch diese Arten - zumindest in der Wachstumszeit - sehr viel 'Durst' haben, andererseits ist natürlich auch hier ein guter Wasserabzug wichtig.

Was das Gießen betrifft, hierbei richtet man sich nach der Blattmenge der jeweiligen Pflanze, je mehr Blätter, desto mehr Wasser wird verbraucht, auch hier darf das Substrat zwischendurch leicht antrocknen.

Die Arten, die ihre Triebe behalten, werden im Winter entweder normal durchkultiviert und im Frühjahr etwas zurückgeschnitten, oder aber bei reduzierten Wassergaben und niedrigeren Temperaturen gehalten. Letzteres gilt grundsätzlich für die Arten, die ihre Triebe abwerfen (Soweit ich das sagen kann!).

Man kann sich auch die Mühe machen, diese Pflanzen alljährlich umzutopfen, dabei kann man sehr gut den Wurzelballen untersuchen und die abgestorbenen Wurzeln entfernen.
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a.lang
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Re: Ceropegia-Kultur nach Wuchsform

Beitrag von a.lang »

6. umfasst Arten wie C. aristolochioides oder C. haygarthii.

Es sind Arten, die humoses Substrat vertragen aber grundsätzlich immer auch einen guten Wasserabzug benötigen (... das gilt sowieso für alle Pflanzen, es sei denn es wären ausgesprochene Sumpfbewohner ...).

Im Normalfall lassen sich diese Arten durchkultivieren (C. denticulata & C. nilotica sind die Ausnahme).

Gegossen wird reichlich, besonders während des Sommers, wenn die Pflanzen in vollem Wachstum sind und blühen, sie verbrauchen auch viel Wasser, das Substrat ist recht bald wieder ziemlich trocken. Zwischen den Gießintervallen darf der Boden aber immer etwas trockener werden.

Gedüngt wird dem Wuchs entsprechend, also eher etwas mehr.

Im Winter sollte man die Pflanzen kühler halten, Zimmertemperatur oder darüber geht aber, wie schon gesagt, auch. Dann wird der Temperatur entsprechend gegeossen, also bei tieferen Temperaturen eben weniger, vielleicht so gegen einmal die Woche bei normaler Zimmertemperatur.

Ein Rückschnitt ist ebenfalls möglich, dabei abfallendes Material kann man hervorragend zur Vermehrung verwenden. Man sollte diese Arten so oder so immer mal wieder verjüngen, sprich Ableger abernten und neu heranziehen.

Die beiden Ausnahmen C. denticulata und C. nilotica sterben für gewöhnlich im Herbst zurück, treiben aber zur Vermehrung vorgesehene Seitentriebe (... gelesen habe ich von Knollen, gesehen habe ich solche aber nicht ...). Diese Seitentriebe kann man einige Wochen einfach so herumliegen lassen und nachher einfach in feuchtes Substrat stecken. Sie bewurzeln sich sehr schnell, da an ihnen schon von vornherein kleine Wurzel'knubbel' vorhanden sind.
Zuletzt geändert von a.lang am 5. November 2010, 09:04, insgesamt 1-mal geändert.
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a.lang
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Re: Ceropegia-Kultur nach Wuchsform

Beitrag von a.lang »

7. umfasst Arten wie Ceropegia cumingiana, Ceropegia sankuruensis sowie vor allem Arten, die nicht in Kultur sind

Diese Arten fallen vor allem durch einen rasanten Wuchs auf, scheinen aber nur schwer zum Blühen zu bewegen zu sein, bzw. erst ab einem bestimmten Alter/Größe zu blühen.

Das Substrat darf etwas humoser sein als bei den richtig sukkulenten Arten. Gegossen werden muss auch eindeutig häufiger wobei ein kurzzeitiges Austrocknen des Substrates für die Pflanzen offenbar kein Problem darstellt.

Die Arten werden durchkultiviert, wobei die Temperaturen im Winter etwas niedriger liegen können als im Sommer, gegeossen wird dann entsprechend den Temperaturen angepasst.

Manche der asiatischen Arten, wie Ceropegia pubescens, sind in etwas weniger kalten Gegenden sogar winterhart.
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Hoyningen
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Re: Ceropegia-Kultur nach Wuchsform

Beitrag von Hoyningen »

Hallo zusammen,

Alex hat vorgelegt und auch geordnet. Wir würden uns über weitere Beiträge allgemeiner Art freuen. Natürlich können Kulturhinweise zu den einzelnen Gattungen auch jeweils dort gegeben werden!

Gleichzeitig haben wir die Artenliste als separaten Thread aufgestellt. Bitte, wer von neuen Arten Kenntnis erhält, gebt uns Nachricht!

Sehr umfangreiche Hinweise finden sich darüber hinaus auf Alex eigener Website zum Thema:
Das Ceropegia-Lexikon http://www.ceropegia.minks-lang.de/
Schöne Grüße

Volker
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