Zu Besuch bei Copiapoen

Benutzeravatar
K.W.
Beiträge: 2323
Registriert: 17. September 2011, 00:29

Re: Zu Besuch bei Copiapoen

Beitrag von K.W. »

Guten Morgen Manfredo,

vielen Dank für die Fortsetzung Deines Reiseberichtes!
Und noch mehr Dank, dass Du Dich in dieses Umfeld begeben hast und davon berichtest!
Das ist ja furchtbar trostlos; hat die NASA dort 1969 die Mondlandung gefilmt?

Wie dem auch sei, die bedauernswerten Pflanzen. . . und der leidensfähige Reisende. . . 1000 Dank - á la bonne heure!!!


Herzliche Grüße

K.W.
We are all in the gutter, but some of us are looking at the stars.
und hier sind immer noch jeden Tag neue Blüten: http://www.tsdaten.de/kaktusforum/index.php
Manfredo
Beiträge: 1261
Registriert: 22. Januar 2009, 22:35
Wohnort: Oberhausen

Re: Zu Besuch bei Copiapoen

Beitrag von Manfredo »

Hallo K.W.,
Das ist ja furchtbar trostlos;
ja, für wahr - gegenüber Nordchile erscheint die Baja (California) wie eine "grüne Oase"!

Wer kein Faible für Wüstenlandschaften hat, wird es dort nicht mögen ... . ;)

Viele Grüße
Manfredo
Zuletzt geändert von Manfredo am 14. April 2019, 12:00, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
Manfredo
Benutzeravatar
nobby
Beiträge: 815
Registriert: 9. September 2008, 12:48

Re: Zu Besuch bei Copiapoen

Beitrag von nobby »

Das ist ja furchtbar trostlos;
Ist das wirklich so?

Ich muss ja erst mal eine Landschaft haben, die mich nichts erwarten läßt, damit mich später jemand oder etwas aus meiner Niedergeschlagenheit herausholen kann - mir Trost spendet!
Also ich habe in diesen Lanschaften immer wieder etwas gefunden, dass mich freudig überrascht hat - und dann sind sie ja nicht trostlos.

Hier mal drei Beispiele:
Alstroemeria
Alstroemeria
Pachylaena
Pachylaena
Chaetanthera
Chaetanthera
Solche Landschaften sind vielleicht eher spröde. Sie drängen sich nicht auf sondern wollen erobert, entdeckt werden.

Herzliche Grüße
Nobby
Benutzeravatar
Robby
Beiträge: 258
Registriert: 23. November 2008, 11:32
Wohnort: bei Stuttgart
Kontaktdaten:

Re: Zu Besuch bei Copiapoen

Beitrag von Robby »

"Trostlos" ist relativ... und wenn es dann tatsächlich keine Pflanzen mehr gibt, kann man ja immer noch Steine sammeln (z.B Kupfermineralien) und manchmal auch Kurioses entdecken.
DSCN9407.JPG
DSCN9412.JPG
DSCN9409.JPG
Interessante Ecke die Du hier vorstellst, Manfredo. Aus Zeitmangel hatten wir die Strecke von Paposo nach Antofagasta dummerweise umfahren. Würde ich heute nicht mehr machen, zumal die Landschaft nördlich von Antofagasta tatsächlich etwas trostlos ist.

Nobby - bis heute Morgen hatte ich von Chaetanthera noch nie etwas gehört und heute nun bereits zum zweiten Mal. Die Art war mir bei Inaturalist aufgefallen (dort als C.lanata benannt).

Grüßle
Robby
Benutzeravatar
nobby
Beiträge: 815
Registriert: 9. September 2008, 12:48

Re: Zu Besuch bei Copiapoen

Beitrag von nobby »

...bis heute Morgen hatte ich von Chaetanthera noch nie etwas gehört...
Hallo Robby,

die Pflanzen sind mir das erste mal ins Auge gesprungen, als wir uns die "Flora Nativa" der chilenischen Pflanzen von Paulina Riedemann et al. zugelegt haben. Die Werke - insgesamt vier - sind nicht günstig aber jeden Peso wert.
Auf dem Band "Zona Cordillera de los Andes" ist die Chaetanthera lanata als Titelbild zu sehen. Das war schon interessant - aber in "freier Wildbahn" gibt es dann noch mal einen besonderen Kick, wenn man diese Pflanzen findet! Sie sind nicht unbedingt selten - aber ohne Blüten schwer zu finden.

Die Strecke von Paposo nach El Cobre ist vor allem dann interessant, wenn man C. aremephiana, C. decorticans, C. atacamensis, C. solaris und C. tenuissima sehen will. Inzwischen ist die Straße auch recht gut ausgebaut und ein Blick auf den Küstennebel rundet die wunderschöne Eindrücke ab.
Küstennebel
Küstennebel
Viele Grüße
Nobby
Manfredo
Beiträge: 1261
Registriert: 22. Januar 2009, 22:35
Wohnort: Oberhausen

Re: Zu Besuch bei Copiapoen

Beitrag von Manfredo »

Hallo Herbert,
Um welche Art handelt es sich?
um Copiapoa marginata.

Am Morro Copiapo?
Der Berg-Zug am Süd-Ende der Bucht, gegenüber Bahia Inglesa.
IMG_8103-x.jpg
M.F.g.
Viele Grüße
Manfredo
Benutzeravatar
Robby
Beiträge: 258
Registriert: 23. November 2008, 11:32
Wohnort: bei Stuttgart
Kontaktdaten:

Re: Zu Besuch bei Copiapoen

Beitrag von Robby »

Hallo Manfredo,

auch auf die Gefahr hin, dass Dein Reisebericht zunehmend zum Allgemeingut ausartet, kann ich nicht umhin, diese herrlichen C.marginata vom Cerro El Morro ebenfalls hier einzufügen. Eigentlich bist Du ja mit Deinem Bericht noch viel weiter im Norden, aber wenn wir denn schon hier über diese Pflanzen reden...
DSCN8753.JPG
DSCN8755.JPG
DSCN8762.JPG
LG Robby
Manfredo
Beiträge: 1261
Registriert: 22. Januar 2009, 22:35
Wohnort: Oberhausen

Re: Zu Besuch bei Copiapoen

Beitrag von Manfredo »

Hallo zusammen,
Eigentlich bist Du ja mit Deinem Bericht noch viel weiter im Norden.
dann gibt es später halt Wiederholungen. ;)
Aber nun zurück in den Norden ... .

Ca. 25 km südlich der Caleta Botija (bzw. 35 km nördl. Paposo) beginnt das Verbreitungsgebiet der Copiaopoa haseltoniana ...
Cop05_001_4385-a.jpg
Cop05_010_4399-a.jpg
in langdornig
Cop05_015_4447-a.jpg
oder kurzdornig
Cop05_018_4371-b.jpg
Cop05_020_4381-a.jpg
... und erstreckt sich entlang der Küste nach Süden – bis in die Nähe von Taltal.

Nördl. Paposo
Cop05_030_4673-a.jpg
mit Kakteenliebhabern der „anderen Art“!
Cop05_035_4613-a.jpg
Massenvorkommen südlich Paposo
Cop05_040_11649-a.jpg
Cop05_045_11652-a.jpg
Wen die Pflanzen so aussehen, sind sie in keinem guten Zustand
Cop05_050_11656-a.jpg
Caleta Olivana:
Eigentlich hätte es hier ein „Spaziergang“ zu den im Hang vorkommenden Cop. olivana werden sollen. Auf Bildern im Buch COPIAPOA 2006 oder auch hier
Cop05_060_2215-a.jpg
sieht es eigentlich ganz locker aus. Leider täuschen die Bilder! :( :shock: :( Die Hänge sind gefühlt doppelt so steil ... , da haben wir lieber spontan auf das “Ersatzprogramm“ Copiapoa haseltoniana umgeschaltet ... .

Es sind stattliche Copiapoen mit weißlich-grauer Bereifung; sie sind sehr gut an der orange-braunen Scheitelwolle (im Neutrieb) zu erkennen.
Cop05_065_2191-a.jpg
Cop05_070_2229-a.jpg
Cop05_075_2174-a.jpg
Und es gibt ihn doch, den südamerikanischen Fero: „Ferocactus haseltonianus“ - 35 cm Durchmesser!
Cop05_079_2203-a.jpg
Im südlichen Verbreitungs-Gebiet gibt es hohe und wenig verzweigte Pflanzen (im Buch COPIAPOA (1996) noch „gigantea“ genannt)
Cop05_085_11375-a.jpg
Cop05_087_11387-a.jpg
Gigantisch (die Pflanze! ;) ), aber keine Cop. gigantea:
Cop05_089_11364-a.jpg
Nördlich von Taltal kann man gemeinsame Vorkommen mit Cop. cinerea var. albispina finden:
Cop05_090_2318-a.jpg
(Anmerkung: Die "anderen" Haseltoniana-Formen folgen in späteren Beiträgen.)

Viele Grüße
Manfredo
Zuletzt geändert von Manfredo am 17. April 2019, 22:55, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
Manfredo
Benutzeravatar
nobby
Beiträge: 815
Registriert: 9. September 2008, 12:48

Re: Zu Besuch bei Copiapoen

Beitrag von nobby »

Hallo Manfredo,

den Unterschied zwischen C. haseltoniana und C. gigantea haben wir auch schon öfter gesucht und nicht gefunden.

Es dürfte sich ja inzwischen rumgesprochen haben, dass wir auch eine Schwäche für Violas haben. Bei Paposa fanden wir - leider ohne Blüte - diese Pflanze, die sicherlich zur Familie der Violas gehören dürfte, deren Name uns aber noch nicht bekannt ist, (Viola taltalensis ist es auf jeden Fall schon mal nicht!)
unbekannte Viola bei Paposo
unbekannte Viola bei Paposo
Freue mich schon auf die nächsten Beiträge!
Nobby
Benutzeravatar
K.W.
Beiträge: 2323
Registriert: 17. September 2011, 00:29

Re: Zu Besuch bei Copiapoen

Beitrag von K.W. »

Guten Abend Manfredo,

1000 Dank für die beeindruckenden Pflanzenbilder!
Die Umgebung wird ja nicht besser - aber das ist ja nicht Dein "Fehler".
Diese alten und sehr großen Pflanzen sind bewundernswert, toll.


Darf ich fragen; wie war die Infrastuktur für Dich als Reisender?
Nicht jeder möchte in einem Erdloch übernachten - gibt es erreichbare Unterkünfte, Restaurants, Versorgungsmöglichkeiten?
Hast Du Bewohner der Gegend getroffen, gibt es überhaupt Bewohner in dieser Umgebung?

Gigantisch (die Pflanze! ;) ), aber keine Cop. gigantea
Hast Du eine Idee wie alt die Pflanze sein wird? (die rechts meine ich. . .)


Herzliche Grüße

K.W.
We are all in the gutter, but some of us are looking at the stars.
und hier sind immer noch jeden Tag neue Blüten: http://www.tsdaten.de/kaktusforum/index.php
Manfredo
Beiträge: 1261
Registriert: 22. Januar 2009, 22:35
Wohnort: Oberhausen

Re: Zu Besuch bei Copiapoen

Beitrag von Manfredo »

Hallo zusammen,

Copiaopoa haseltoniana “gigantea

Oberhalb von Paposo, wo die Straße nach Antofagasta bereits ins Landesinnere (Osten) abgebogen ist , ...
(hier in ca. 550 m Höhe - die Straße war 2008 noch nicht asphaltiert)
(hier in ca. 550 m Höhe - die Straße war 2008 noch nicht asphaltiert)
... findet man Ritters – oder besser: Backebergs – Copiapoa gigantea.
Cop05_203_EOS_6298.jpg
Cop05_205_EOS_6299.jpg
Cop05_225_11509.jpg
Cop05_220_IMG_11505.jpg
den Unterschied zwischen C. haseltoniana und C. gigantea haben wir auch schon öfter gesucht und nicht gefunden.
Früher eine eigene Art, wird sie heute nur noch als Form von Cop. haseltoniana anerkannt (ebenso wie die noch folgenden Gebirgsformen von Cop. haseltoniana).
@Nobby: andere wohl auch nicht! ;)
(An der Küste habe ich nicht so große und gleichförmige Gruppen gesehen.)

Im dortigen Habitat kommen ebenfalls Eulychnien, Echinopsis deserticola, Cylidrop. tunicata und Eriosyce-Arten vor.
Eriosyce huascensis (?)
Eriosyce huascensis (?)
Eriosyce paucicostata (?)
Eriosyce paucicostata (?)
Cop05_230_11517.jpg
Bis demnächst,
Manfredo
Viele Grüße
Manfredo
Manfredo
Beiträge: 1261
Registriert: 22. Januar 2009, 22:35
Wohnort: Oberhausen

Re: Zu Besuch bei Copiapoen

Beitrag von Manfredo »

Hallo K.W.,
Darf ich fragen; wie war die Infrastuktur für Dich als Reisender?
Nicht jeder möchte in einem Erdloch übernachten - gibt es erreichbare Unterkünfte, Restaurants, Versorgungsmöglichkeiten?
In den größeren Ortschaften/Städten ist das kein Problem. Ein Problem ist z. B. der Norden zwischen Taltal und Antofagasta - da gibbet nix!
In Paposo gibt es mittlerweile Restaurants (hab' sie aber nicht von innen gesehen).
Also: wir haben nicht im Zelt oder gar "oben ohne" übernachtet.

'Habe auf die Schnelle 'mal ein paar Bilder rausgesucht ... .
Taltal
Taltal
Taltal
Taltal
Copiapo
Copiapo
Taltal
Taltal
Congrio (Meeraal) mit Ensalada Chileno, wenn ich mich recht erinnere.
Congrio (Meeraal) mit Ensalada Chileno, wenn ich mich recht erinnere.
Hast Du Bewohner der Gegend getroffen, gibt es überhaupt Bewohner in dieser Umgebung?
Der Bereich z. B. zwischen Paposo und der El Cobre Mine (und weiter nach Antofagasta) ist nur sehr spärlich besiedelt. Auf der Tour von Paposo zur El Cobre Mine haben wir nur drei andere Autos gesehen. Es gibt ein paar Fischer und ein paar "Tang-Ernter".

Ansonsten findet man Menschen in der Nähe von Minen (da gibt es allerdings nicht wenige von) und natürlich in und bei Ortschaften; oft kilometerweit auch keine Menschenseele. Manchmal findet man irgendwo im Nirgendwo ein paar "Häuser" - oder besser Hütten. Wovon die Leute dort leben ist mir ein Rätsel.
Hast Du eine Idee wie alt die Pflanze sein wird?
Keine Ahnung!
In den Büchern COPAIPOA (1996) und COPIAPOA 2006 hat Rudolf Schulz vergleichende Aufnahmen im Abstand von 10 Jahren (an dentischen Stellen) gemacht. Während der 10 Jahre war so gut wie kein Wachstum an den Copiapoen zu erkennen!

Viele Grüße
Manfredo
Viele Grüße
Manfredo
Antworten

Zurück zu „Reiseberichte“