Moin,
@Chris, vielen Dank für die Ergänzungen. So tief wollte ich selber nicht in die Materie einsteigen........ aber das hast Du jetzt ja übernommen
Daran sieht man aber, daß auch der Liebhaber mit in die Gedankengänge der "selbstherrlichen" (nicht meine Meinung!) Botaniker mit einbezogen werden. Sie werden nicht unbedingt übergangen! Das ist auch auch ein Grund, daß man die Portulacaceae in verschiedene Familien aufgetrennt hat, man wollte die Cactaceae erhalten, die bei einer monophyletischen Familie Portulacaceae darin aufgegangen wäre. Oder die stammsukkulenten stapelioiden Apocynaceae (incl. Ceropegia), die, so weit ich gelesen habe, ebenfalls monophyletisch sein sollen und alle Stapelia heissen könnten.
So viel ich weiß, versuchen die Botaniker, nachdem sie die phylogenetischen Stammbäume erstellt haben oder auch währenddessen, diesen insoweit zu interpretieren, daß die daraus resultierenden Einheiten morphologisch abgrenzbar sind ("Synapomorphien", leider oft im mikrostrukturellen Bereich). Auch versuchen sie, so wenige Namenumkombinationen wie möglich durchführen zu müssen. Es ist z.B. einfacher, die "paar" Haworthia- und Aloe-Namen in neue Gattungen zu stellen, als alle anderen Gattungen zu Aloe umzukombinieren. Bei Gasteria vielleicht kein Problem, da hatten einige schon mal einen Namen unter Aloe, aber Haworthia........ ich glaube da hatten nur ein paar sehr alte Taxa mal einen Aloe-Namen.
Da ist sicher noch viel Forschung nötig, aber derartige Veränderungen fanden eigentlich schon immer statt.
Betonen will ich auch, daß ein Name, wenn er gültig veröffentlicht wurde und nicht ein erwiesenes Synonym oder jüngeres Homonym (gleicher Name) ist, benutzt werden darf! Wer also der Meinung ist, Haworthia ist der Name der Wahl für die abgetrennten Gattungen, DANN DARF ER DAS! Es ist NICHT vorgeschrieben, die neuesten Forschungsergebnisse zu übernehmen. Man sollte aber auch nicht die "beleidigte Leberwurst" spielen und sich ereifern, wenn es andere tun (was man ja leider öfter mitbekommt; "Es gibt nicht ernsthafteres als das Hobby"
).
So viel dazu.
........ and now for something completely different
: Aloe broomii.
Man könnte sie fast als DIE Gartencenter-Aloe bezeichnen, wenn da nicht noch Aloe vera/officinalis wäre. Fast in jeder Mix-Palette steht sie drin. Sie ist aber auch schön! Ob sie bei mir jemals blühen wird......... es wird sich zeigen. Trotzdem eine kleine Warnung, sie ist echt garstig mit ihren braunen Zähnchen. Da kann sich so mancher Kaktus hinter verstecken.
Als Bewohnerin der trockenen Hochlagen (1000 - 2000 m) des nördlichen Südafrika, braucht sie nicht besonders viel Wasser. Nur von August bis September kann die Gießkanne ein mal mehr geschwungen werden. Von Dezember bis März ist der Wasserbedarf sogar sehr gering.
Im Winter könnte sie sogar in ein Gewächshaus mit anderen kälteverträglichen Pflanzen gestellt werden. Nachttemperaturen im einstelligen Minusbereich sind kein Problem. Im Sommer liebt sie dann eine Aufstellung im Freien, wenn das Substrat sehr gut durchlässig ist (s.o.). Bei mir steht sie zusätzlich noch in einem Tontopf.