Digitalisierung von Dias

perez-suares
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Digitalisierung von Dias

Beitrag von perez-suares »

Seit über ca. 40 Jahren sammelten sich bei mir viele tausend Dias an. Wer aber schaut sich noch die alten Dias an ?
Ich habe auch noch eine Sammlung von Werner Reppenhagen von 1953, die erste Reise in Mexiko, aber auch von Lau, ca. 30
Jahre alt. Ich nehme an, vielen geht es ähnlich mit den alten Bilder. Ich habe zwar noch einen alten Diascanner, aber da muß
man mühselig Bild für Bild scannen. Ich suchte 2010 im Internet und fand eine Firma in Bielefeld, mache keine Werbung, nur
als Beispiel. Seit 2010 habe ich nach und nach so ein paar 1000 Dias hingeschickt und erhielt dann DVDs mit meinen Bildern. So kann ich jetzt einen kleinen Teil meiner alten Dias archivieren. Die Bilder haben aber nur Notebookqualität, für ein Beamer muß man dann Bilder mit mehr Bildpunkten nehmen, was dann den Preis leicht verdoppeln kann. Wer hat eine Idee wie man preisgünstig und gut Bilder digitalisieren
kann, man könnte sich auch zusammentun, um bei größeren Mengen einen besseren Preis zu erhalten ?
perez-suares
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Re: Digitalisierung von Dias

Beitrag von perez-suares »

Hallo CABAC,
danke für die schnelle Antwort. Ich habe mich im Internet umgesehen, die Auswahl an Scannern ist groß mit sehr unterschiedlichen Preisen. Es gibt sogar billige Geräte, die ich auf meine Digitalkamera setzen könnte, auch kann man man Scanner leihen.
Kannst Du einen Scanner empfehlen ( oder darf das hier nicht sein, dann bitte an meine Emailadresse)?
Kann man die "Uraltdias" auch noch scannen und sinnvoll bearbeiten ?
Nur wenn ich meine Dias gescannt habe, brauche ich den Scanner nicht mehr.
Mit herzlichen Grüßen
perez-suares
Ramarro
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Re: Digitalisierung von Dias

Beitrag von Ramarro »

Wenn man die alten Dias nicht gerade für bestimmte Zwecke braucht, ist es doch eigentlich egal, wo sie nutzlos herumliegen, ob nun in Diakästen oder auf DVD oder Festplatte. Wobei sie in Diakästen ja noch am sichersten aufgehoben/archiviert sind. Oft ist es doch so, dass man sie sich nur noch einmal anschaut - was bei der Menge ja sowieso auch mit entsprechendem Zeitaufwand verbunden ist - und das war's dann. Wozu also der Aufwand? Zumal die Bilder durch das Scannen ja nicht gerade an Qualität gewinnen und zumindest bei höheren Ansprüchen als für Monitorbetrachtung ist Scannen auch nicht unbedingt trivial. Wenn Leinwand und Projektor noch vorhanden sind, wäre es also zu überlegen, ob man sich nicht doch einfach noch mal die Qualität projizierter Dias gönnen sollte, denn die aktuellen Beamer reichen da ja noch längst nicht ran. Besonders gute oder wichtige Bilder kann man ja dann zusätzlich immer noch scannen lassen.

Grüße,
Rolf
detmet
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Re: Digitalisierung von Dias

Beitrag von detmet »

Wenn man eine größere Anzahl von Dias in guter Qualität selbst digitalisieren will, sind weder die billigen Diascanner noch die höherwertigen Flachbettscanner des Consumer-Marktes wirklich geeignet (vgl. http://www.filmscanner.info/FilmscannerRangliste.html). Beide liefern eine mäßige Qualität und brauchen viel Zeit und Geduld, weil die Dias einzeln ein- bzw. aufgelegt werden müssen -- bei Tausenden von Dias keine Freude.
Hier gibt es zwei Alternativen, wenn man nicht die teuersten Profigeräte von Hasselblad oder Nikon kaufen will oder kann:

a) Anschaffung eines Diamagazin-Scanners (z. B. Reflecta Diascanner DigitDia 6000 oder Braun Multimag SlideScan 6000). Die Geräte haben den Vorteil, dass sie ein komplettes Dia-Magazin aufnehmen und in einem Rutsch durchscannen. Nachteil: So ein Rutsch dauert schon, je nach Voreinstellung bis fünf oder sechs Stunden (bei einem 50er Magazin). Man muss aber nicht dabeisitzen und kann andere Dinge erledigen. Probleme gibt es allenfalls, wenn man sehr verschieden dicke Diarahmen, evtl. sogar mit Umklebungen etc., digitaliseren will. Da kann das Gerät schon mal haken (wie jeder Diaprojektor auch). Billige Diamagazine haken auch gelegentlich, das kann man aber vermeiden, wenn man ein gutes funktionierendes wählt und immer wieder zum Scannen benutzt (die Dias von einem Magazin ins andere kippen, ist Sekundensache).
Ich habe mit so einem Gerät Tausende von Dias gescannt, die digitalen Bilder sind dabei dann durchaus auch für den Druck (wie z. B. in der KuaS) geeignet.
Billig sind die Geräte nicht (1000 bis 1500 €), je nach Lieferumfang. Aber man kann Sie meist für einen sehr guten Preis wieder gebraucht verkaufen - oder sich ein Gerät tageweise ausleihen.

b) Abfotografieren mit einer Digitalkamera. Hierfür gibt es viele Bastellösungen im Internet, aber auch professionelle Lösungen wie Slidesnap Pro. Wer nicht selbst die Gerätschaft basteln oder kaufen will, der kann sich fertige Systeme mit Kamera, Laptop, Software und Diaprojektor auch tageweise vergleichsweise günstig leihen (z. B. über Mikrovision).
Der große Vorteil der Digitalisierung über die Kamera ist die Geschwindigkeit. So schnell der Projektor die Dias durchziehen kann, so schnell wird digitalisiert. Da kann man an einem Tag schon Tausende Dias digitalisieren, muss aber dann dabeisitzen (zum Wechseln der Magazine). Deshalb muss eine Mietdauer auch nicht sehr lang sein.

Was dann aber bei beiden Alternativen ggf. sehr viel Zeit kostet, ist, wenn man die digitalen Fotos dann beschriften/umbenennen will ... Das ist so aufwändig wie Diarähmchen beschreiben.
Auch wenn man die Einstellungen optimal vornimmt, wird -- abhängig vom eigenen Qualitätsanspruch -- bei Serienscans in vielen Fällen auch eine Nachbearbeitung mit einem Bildverarbeitungsprogramm notwendig sein. Aber das kann auch warten, bis man wirklich mal ein Bild für den Druck einreichen will.

Auf jeden Fall besteht so die Möglichkeit, seine Dia-Schätzchen digital über die Zeit zu retten, denn die Dias werden mit der Zeit nicht besser. Datensicherung muss dann aber auch eine Selbstverständlichkeit sein.
perez-suares
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Re: Digitalisierung von Dias

Beitrag von perez-suares »

Ich danke Euch für die Informationen.
Hier mein mein Fazit: Bei der Auflösung von 2000 dpi zahle ich bei 1000 Dias 0,15 €, die Qualität reicht für mein
Notebook.
Bei Ebay kann ich für 5 Tage einen Diasscanner für 99 € mieten, Reflecta DigitaDia 5000- damit sollte man ein paar
tausend Dias scannen können. Neupreis des Sanners ist so um 1.100 €.
Beschriften und einsortieren in Dateien muß man natürlich die Bilder danach, aber man muß nicht viele Diakästen durchsehen,
um ein Bild zu finden.
Kann man aber uralte Dias (60 Jahre alt) mit verblassten Farben noch digitalisieren und sinnvoll bearbeiten ?
detmet
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Re: Digitalisierung von Dias

Beitrag von detmet »

Mit dem Reflecta Digitdia 5000 kann das Scannen von 50 Dias (bei bester Qualität, Auflösung, automatischer Staub- und Kratzerkorrektur ) schon bis zu fünf oder sechs Stunden dauern. Da kann man ausrechnen, dass man für einige Tausend Dias etliche Tage braucht. Zur Scangeschwindigkiet siehe http://www.filmscanner.info/ReflectaDigitDia5000.html.
Da ist zu überlegen, wenn man die Mietmöglichkeit bevorzugt, nicht Angebote wie von Mikrovision nutzt.
Professionelle Diascan-Anbieter berechnen für hoch aufgelöste Scans (über 4000 dpi) Preise von 10 Cent (oder weniger) pro Dia. Man muss eben rechnen, wieviel Dias man hat und was man selbst an Zeit inverstieren will.
Wenn man schon mal digitalisiert, würde ich mit 2000 dpi nicht zufrieden geben. Für Laptop und Beamer reicht das, aber vielleicht möchte man auch mal eine Ausschnittsvergrößerung machen? (Das Dia muss die Qualität natürlich auch hergeben).

Genau, dass man icht viele Diakästen nach einem bestimmten Bild durchsuchen muss, ist ein weiterer Vorteil der Digitalisierung. Mit einem Bildbetrachter-Programm hat man schnell die Übersicht auf dem Monitor.

Ja, man kann auch uralte verblichene Dias scannen. Mit guten Bildbearbeitungsprogrammen kann man aus den Scans noch eine ganze Menge rausholen, indem man Farbstiche korrigiert, die Sättigung erhöht u. a. Die Originalqualität eines neuen Dias oder Digitalfotos darf man natürlich nicht erwarten. Gerade wenn es unwiederholbare Aufnahmen sind (z. B. von früheren Reisen), lohnt sich das.
Ramarro
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Re: Digitalisierung von Dias

Beitrag von Ramarro »

Ach ja, Kodachrome ... - in der Rückwand meiner F2 steckt auch heute immer noch ein Packungsabriß vom Kodachrome II (das war m.W. der erste Diafilm von Kodak), und der bleibt da auch drin, auch wenn da jetzt Fujis durch müssen.

Grüße,
Rolf
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Cay
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Re: Digitalisierung von Dias

Beitrag von Cay »

Hallo alle zusammen,
vielleicht ist es auch hilfreich einmal regional nach Dienstleistern zu schauen. Bei uns hier oben im Norden gibt es Firmen die solche teuren, qualitativ sehr hochwertigen Scanner besitzen und gegen einige Taler das Scannen anbieten. Für einmal einscannen ist es mir auch zu teuer solch ein Gerät selbst anzuschaffen.
Viele rüße
Cay
detmet
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Re: Digitalisierung von Dias

Beitrag von detmet »

Geanu das meinte ich, als ich schrieb: "Professionelle Diascan-Anbieter berechnen für hoch aufgelöste Scans (über 4000 dpi) Preise von 10 Cent (oder weniger) pro Dia. Man muss eben rechnen, wieviel Dias man hat und was man selbst an Zeit investieren will. "
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WoBo
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Re: Digitalisierung von Dias

Beitrag von WoBo »

Guten Abend!

Detlev hatte schon die Möglichkeit erwähnt, die Dias nicht zu scannen, sondern abzufotografieren. Hier ein Link zu einer entsprechenden Bastelanleitung http://foto.beitinger.de/dias_digitalisieren/index.html.
Ich habe es noch nicht ausprobiert, aber die Beschreibung macht auf mich einen ziemlich fundierten Eindruck, vor allem aufgrund der ausführlichen Hintergrundinformationen (sehr systematische Darstellung der verschiedenen zu beachtenden Fehlermöglichkeiten).

Falls Du es ausprobierst, berichte doch bitte mal über Deine Erfahrungen - ich habe da auch noch so einen Wandschrank ...

Bis neulich
Wolfgang
perez-suares
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Re: Digitalisierung von Dias

Beitrag von perez-suares »

Im letzten August fragte ich mal an wegen des Digitalisierens von alten Dias, ich bin dabei geblieben und verschicke
nach und nach meine alten Dias. Von Herrn Reppenhagen erhielt ich vor vielen Jahren ein Kiste mit Dias seiner ersten
Mexikoreisen, Dias im Glasrahmen und schon sehr verblasst.
Jetzt ließ ich einige Bilder zur Probe aus ca. 1954 digitalisieren, die Bilder bearbeitete ich noch nach, hier das Ergebnis:
Dateianhänge
Pico de Orizaba (800x549).jpg
Monte Alban (800x538).jpg
3_010 (800x549).jpg
3_005 (800x530).jpg
Reppenhagen in Mexiko, 1954 (546x800).jpg
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WoBo
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Re: Digitalisierung von Dias

Beitrag von WoBo »

Die grundsätzliche Qualität der Scans ist für uns natürlich nur schwer zu beurteilen, weil wir den Zustand der Dias nicht kennen. Aber dass die gezeigten Scans schon bearbeitet sind, sieht man ihnen wirklich nicht so direkt an ... Da ist in der Tat noch einiges herauszuholen, v.a. bei den verschiedenen Farbstichen und Kontrast, unabhängig davon, ob diese Fehler beim Scannen oder durchs Altern der Dias verursacht wurden. CABAC hat gut gezeigt, was da "mal eben" noch möglich ist.
Auch noch zu beachten: Bei der Bearbeitung möglichst einen kalibrierten Bildschirm benutzen! Was z.B. am (meist nicht kalibrierbaren) Laptop gut aussieht, kann an einem anderen Gerät oder über Beamer völlig daneben sein.

Bevor ich letztes Jahr begonnen habe, einige meiner Dias scannen zu lassen, habe ich mal verschiedene Labors getestet (selber scannen kommt für mich aus Zeitgründen nicht in Frage). Gewisse Unterschiede hatte ich ja erwartet, aber dass die sooo heftig ausfallen können, hat mich dann doch sehr überrascht: Farbstich und -sättigung variieren fröhlich vor sich hin, Auflösung / Schärfe / Bildrauschen / automatische Schmutzbeseitigung mal so, mal so, Bildbeschnitt bemerkenswert variabel, und in einem Fall sogar seitenverkehrter Scan ...
Die Preise lagen zwischen 12 Cent und 2,- € je Scan; die teuersten waren übrigens die schlechtesten.

Hier mal ein paar Beispiele (ohne weitere Nachbearbeitung, außer natürlich Verkleinern fürs Forum):

Ermita San Telmo in Puerto de la Cruz
19901110-2025.jpg
19901110-2025a1.jpg
19901110-2025a2.jpg
19901110-2025a3.jpg
Mesembryanthemum nodiflorum
20020306-1625.jpg
20020306-1625a1.jpg
20020306-1625a2.jpg
20020306-1625a3.jpg
Euphorbia atropurpurea
20060526-1208.jpg
20060526-1208a1.jpg
20060526-1208a2.jpg
20060526-1208a3.jpg
Tajinaste rojo (Echium wildpretii)
20060529-1633.jpg
20060529-1633a1.jpg
20060529-1633a2.jpg
20060529-1633a3.jpg
Nach dem Scannen bleibt also auch bei hochpreisigen Scans mit schon ziemlich guter Qualität noch ein bisschen was zu tun übrig.

Bis neulich
Wolfgang
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