Bewurzelung: Welche Bedingungen ideal?

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ascleptomaniac
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Bewurzelung: Welche Bedingungen ideal?

Beitrag von ascleptomaniac »

die vegetative vermehrung (also über stecklinge) dürfte ja die meist angewandte sein - durch sie vergrößern sich unsere sammlungen. aber für viele ist es eine der ganz wichtigen fragen, welche bedingungen ideal sind, damit die steckies schnell und gut bewurzeln. ich bin mir sogar sicher, dass hier nicht nur anfänger unsicher sind (ich zum beispiel).
ich bitte euch profis und anderen erfolgreichen stecklingsbewurzler, mal euer wissen und eure erkenntnisse weiterzugeben.

zeitpunkt:
- am besten im frühling / sommer, noch eingeschränkt im herbst, aber nur im äußersten notfall im winter?
- unmittelbar nach dem (sterilen) schnitt (skalpell, rasierklinge) abtupfen und mit holzkohlestaub bestreuen und (je nach größe der schnittfläche) 1 - 2 wochen antrocknen lassen?

substrat:
- das übliche mineralische gemisch ist vermutlich zu grob, aber wie sieht es mit sand aus?
- leicht angewinkelt aufs substrat legen und mit einem stein beschweren? oder gleich aufrecht einsetzen?

wasser:
- unbewurzelte nur ansprühen, damit sie nicht so austrocknen? oder anstauen, um die wurzelbildung "herauszulocken"?
- nach den ersten wurzelchen erst noch anstauen, oder schon gießen?

licht:
- pralle sonne dürfte wegen der vertrocknungsgefahr gift sein, aber ist licht nicht völlig unnötig, solange noch nicht das erste bisschen wachstum beginnt?
- ist vielleicht sogar komplett dunkel auch okay? oder steht licht mit der wurzelbildung irgendwie in zusammenhang?

wärme:
- wie die bewurzelten pflanzen auch? oder kühler, um die vertrocknungsgefahr zu reduzieren?

dauer:
- bis die ersten wurzeln gekommen sind? oder braucht's schon etwas mehr, bis sie in richtiges substrat gehören? was tun, wenn trotz guter bewurzelung monatelang kein neuwuchs zu erkennen ist? (ich hab hier sogar ein paar kandidaten, die schon über 1 jahr fest, bewurzelt, aber völlig regungslos rumdümpeln).
gruß, pit
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Hoyningen
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Re: Bewurzelung: Welche Bedingungen ideal?

Beitrag von Hoyningen »

Hallo Pit,

danke für die schöne Vorstrukturierung. Hier sind meine Erfahrungen:
ascleptomaniac hat geschrieben:zeitpunkt:
- am besten im frühling / sommer, noch eingeschränkt im herbst, aber nur im äußersten notfall im winter?
- unmittelbar nach dem (sterilen) schnitt (skalpell, rasierklinge) abtupfen und mit holzkohlestaub bestreuen und (je nach größe der schnittfläche) 1 - 2 wochen antrocknen lassen?
Ich sags mal umgekehrt: Immer wenn ich im Spätsommer/Herbst/Winter Ableger gemacht habe, war das mit Schwierigkeiten verbunden. In der Regel setzte die Bewurzelung erst im Frühjahr ein. Frühjahr und Sommer sind sicher die besten Zeiten.
Das mit dem sterilen Schnitt möchte ich betonen, Messer oder Skalpell in Spiritus tauchen und abflammen (Spiritusflasche vorher schließen und wegstellen! :twisted: ). Ich habe etwas gemörserte Holzkohle in einem Glas und tauche die Schnittfläche da hinein.

Eine aus Nachlässigkeit gewonnene Erfahrung: Läßt man die abgeschnittenen Triebe im Halbdunkel zwischen den Töpfen auf der Fensterbank liegen, ohne sie zu bewegen, so entwickeln sich nach einigen Wochen an der Unterseite "Noppen", welche Wurzelansätze darstellen. Solchermaßen "vorbehandelte" Triebe wurzeln sehr schön.
ascleptomaniac hat geschrieben: substrat:
- das übliche mineralische gemisch ist vermutlich zu grob, aber wie sieht es mit sand aus?
- leicht angewinkelt aufs substrat legen und mit einem stein beschweren? oder gleich aufrecht einsetzen?
Mein Lieblingssubstrat ist definitiv Sand, und zwar so genannter "scharfer" Bausand, dieses gelbbraune Zeug, das auf Baustellen verwendet wird, in der Regel wohl Fluß- oder Grubensand. Ich habe eine Schale, da ist unten eine Schicht Blähton drin, drüber eine dünne Schicht Standardsubstrat mit ein bißchen (5%) fein gesiebter Blumenerde drin, dann 3-4 cm rein mineralisches Standardsubstrat und drüber 2 cm von dem Sand.
Wenn die Triebe es zulassen, bevorzuge ich die "Bananen-"anordnung, die Triebe sind ja in der Regel wie eine Banane gekrümmt und werden mit dem Krümmungsbauch halb ins Substrat gedrückt, so dass die Schnittstelle heraus schaut, später kein Wasser abkriegt und deshalb nicht fault.
Ich würde nie die Schnittstelle ins Substrat stecken, sondern den Ableger immer auf die Seite legen, auch wenn es häßlich oder ungewohnt aussieht. Wenn in der Natur eine Hoodia oder große Caralluma abbricht, kommt auch niemand vorbei und stopft sie in den Boden. Die liegt dann auf der Seite, wurzelt so und treibt neu aus.
Bei dünneren Trieben ist ein Stein immer hilfreich, nicht wegen des Gewichtes, sondern weil es unter Steinen einfach besser wurzelt. Bevorzugt in den Schatten hinein wachsende Arten lieben Steine!
ascleptomaniac hat geschrieben:wasser:
- unbewurzelte nur ansprühen, damit sie nicht so austrocknen? oder anstauen, um die wurzelbildung "herauszulocken"?
- nach den ersten wurzelchen erst noch anstauen, oder schon gießen?
Ich sprüh die nicht. Ich habe oft den Eindruck, dass die erst mal ein bißchen schrumpfen müssen, um Lust auf Wurzeln zu bekommen. Ich gieße die Schale von unten oder am Rand, das macht keinen Unterschied, weil das Wasser eh gleich wegsackt. Nur die Stecklinge mache ich nicht direkt nass.
ascleptomaniac hat geschrieben:licht:
- pralle sonne dürfte wegen der vertrocknungsgefahr gift sein, aber ist licht nicht völlig unnötig, solange noch nicht das erste bisschen wachstum beginnt?
- ist vielleicht sogar komplett dunkel auch okay? oder steht licht mit der wurzelbildung irgendwie in zusammenhang?
Du brauchst sicher ein wenig Licht für die Photosynthese, mit ganz dunkel habe ich keine Erfahrung. Aus dem Bauch heraus bin ich dagegen. Es müsste es halt mal jemand austesten! Möglicherweise bilden sich aber Wurzeln an lichtabgewandten oder ganz dunklen Stellen (siehe Thema Steine!). Ich bevorzuge eine absonnige Fensterbank.
ascleptomaniac hat geschrieben:wärme:
- wie die bewurzelten pflanzen auch? oder kühler, um die vertrocknungsgefahr zu reduzieren?
Wärme ist sicher ein wesentlicher Faktor. Auf der herbstlich kühlen Fensterbank tut sich nicht mehr viel. Ich habe leider kein Erdheizkabel, sonst hätte ich das schon mal ausprobiert.
ascleptomaniac hat geschrieben:dauer:
- bis die ersten wurzeln gekommen sind? oder braucht's schon etwas mehr, bis sie in richtiges substrat gehören? was tun, wenn trotz guter bewurzelung monatelang kein neuwuchs zu erkennen ist? (ich hab hier sogar ein paar kandidaten, die schon über 1 jahr fest, bewurzelt, aber völlig regungslos rumdümpeln).
Aus meiner Schale wollen die gar nicht mehr raus. Und haben solche Wurzelbärte, da wird Dir beim Umtopfen Angst und Bange, dass die beschädigt werden könnten. Also besser gleich an Ort und Stelle bewurzeln. So mache ich es.
Was Deine "Kandidaten" angeht, ist mir das zu unkonkret, die müßte man individuell diskutieren. Immerhin sind sie bewurzelt! Dann kommen die auch irgendwann in Gang.
Schöne Grüße

Volker
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carallümchen
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Re: Bewurzelung: Welche Bedingungen ideal?

Beitrag von carallümchen »

Hallo Pit,
also ich habe jetzt mal Deine Struktur kopiert und werde meine Eindrücke schildern:

Auf jeden Fall gilt bei uns (Uli und mir) - immer schön feucht halten - nie austrocknen lassen!
zeitpunkt:
- am besten im frühling / sommer, noch eingeschränkt im herbst, aber nur im äußersten notfall im winter?
find ich gut so - wenn im Winter, dann im warmen Zimmer am sonnigen Fenster bewurzeln
- unmittelbar nach dem (sterilen) schnitt (skalpell, rasierklinge) abtupfen und mit holzkohlestaub bestreuen und (je nach größe der schnittfläche) 1 - 2 wochen antrocknen lassen?
Die meisten Ableger fallen einem schon fast in die Hand - hier schneide ich nie. Diese Ableger werden auch sofort in das Substrat gesetzt. Schneiden ist vor allem bei Fäulnis notwendig. Hier abschneiden und sofort Holzkohlestaub benutzen. Nur manchmal lasse ich die Ableger liegen, wenn ich nicht weiß, wie weit die Infektion schon vorgedrungen ist. Meist setzte ich die Ableger sofort oder nach 1-2 Tagen in das Substrat.
substrat:
- das übliche mineralische gemisch ist vermutlich zu grob, aber wie sieht es mit sand aus?
Gut geht reines Perlit für Hoyas und anderes zweigige Zeug, auch Ceropegien, an sonsten nehmen wir unser normales Substrat (rein mineralisch, viel Bims und Holzkohle und andere Lockerstoffe) - dann muss ich schon nicht umtopfen und es funktioniert gut
- leicht angewinkelt aufs substrat legen und mit einem stein beschweren? oder gleich aufrecht einsetzen?
Kommt auf die Art an - Stapeliopsis z.B. besser auflegen, in den Schatten stellen - das mit dem Stein funktioniert gut. Die meisten Arten nur etwas einbuddeln - bei den meisten Huernien neige ich zu 2/3 im Substrat 1/3 darüber. Das klingt zwar furchtbar, funktioniert aber gut - vielleicht weil die Pflänzchen so weniger Wasser verlieren.
wasser:
- unbewurzelte nur ansprühen, damit sie nicht so austrocknen? oder anstauen, um die wurzelbildung "herauszulocken"?
- nach den ersten wurzelchen erst noch anstauen, oder schon gießen?
Wir gießen hemmungslos - aber wir haben auch ein rein mineralische Substrat, was recht schnell austrocknet.

licht:
- pralle sonne dürfte wegen der vertrocknungsgefahr gift sein, aber ist licht nicht völlig unnötig, solange noch nicht das erste bisschen wachstum beginnt?
- ist vielleicht sogar komplett dunkel auch okay? oder steht licht mit der wurzelbildung irgendwie in zusammenhang?
Die Stecklinge gehen gut im Sommer im Gewächshaus, aber komplett im Schatten unter den Tischen. Hier hatten wir die besten Erfahrungen.

wärme:
- wie die bewurzelten pflanzen auch? oder kühler, um die vertrocknungsgefahr zu reduzieren?
s.o.
dauer:
- bis die ersten wurzeln gekommen sind? oder braucht's schon etwas mehr, bis sie in richtiges substrat gehören? was tun, wenn trotz guter bewurzelung monatelang kein neuwuchs zu erkennen ist? (ich hab hier sogar ein paar kandidaten, die schon über 1 jahr fest, bewurzelt, aber völlig regungslos rumdümpeln).
Wie schon gesagt - wir nehmen von Anfang an unser Substrat und gießen die Pflänzchen normal mit - auch die Düngung erfolgt schon früh. Wärme (nicht sonnige Hitze) begünstigt das Wachstum enorm.

Soweit meine Erfahrunsgmeldungen
Ich denke, es kommt viel auf Substrat und Wärme an - mit Unterwärme im Schatten haben andere gute Erfahrungen gemacht.


Grüße Carallümchen
Was du nicht weitergibst, ist verloren (Rabindranath Thakur)
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ascleptomaniac
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Re: Bewurzelung: Welche Bedingungen ideal?

Beitrag von ascleptomaniac »

dann schildere ich mal meine bisherige vorgehensweise / erfahrungen:

zeitpunkt:
- am besten im frühling / sommer, noch eingeschränkt im herbst, aber nur im äußersten notfall im winter
- unmittelbar nach dem (sterilen) schnitt (skalpell, rasierklinge) abtupfen und mit holzkohlestaub bestreuen und (je nach verfassung des stecklings und größe der schnittfläche) 1 - 2 wochen antrocknen lassen

substrat:
- leicht angewinkelt auf sand legen und mit einem stein beschweren

wasser:
- unbewurzelte nur ansprühen, damit sie nicht so austrocknen
- nach den ersten wurzelchen anstauen, zwischendurch immer wieder besprühen
unbewurzelte ansprühen oder anstauen, um die wurzelbildung "herauszulocken"
kann das sein? begünstigt feuchtigkeit die wurzelbildung (also henne oder ei ;) )

licht:
- halbschattig am hellen fenster

wärme:
- wie die bewurzelten pflanzen auch

dauer:
- bis mehrere cm wurzeln gekommen sind

und hier noch eine weitere möglichkeit der bewurzelung:
ein stecki von h. zebrina, der schon ca. 1/2 jahr in der bewurzelungsschale steckt, hatte lediglich ein paar kurze wurzelansätze gebildet, aber war mittlerweile kraft- und saftlos, fast ausgetrocknet. den hab ich in einen wassergefüllten schraubverschluss gestellt, und jetzt ist er wieder prall und kräftig. klasse, was eine gute wundabtrocknung doch wert ist. das gleiche hatte ich mit erfolg schon bei einer h. loeseneriana gemacht.
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gruß, pit
jan
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Re: Bewurzelung: Welche Bedingungen ideal?

Beitrag von jan »

zeitpunkt: hm.... ich denke im sommer ist es optimal aber manchmal bekommt man auch stecklinge im frühjahr, herbst oder sogar winter, dann stelle ich sie über eine heizung, ich denke, bodenwärme ist wichtig.

substrat: fast alle meine pflanzen stehen in seramis, also auch die stecklinge. ich habe damit gute erfahrungen gemacht. mit dem stein auf den pflanzen habe ich sehr gute erfahrungen gemacht. mittlerweile habe ich mir einige "steine" in der keramikwerkstatt (bin lehrer und musste im kunstunterricht vertreten). die "steine" haben auf der unterseite eine einbuchtung für die stecklinge gemacht. wenn interesse besteht, kann ich morgen mal ein foto davon machen.

wasser: wenn ich sie gesteckt habe, bekommen sie einmalig wasser und dann erst wieder wenn die ersten wurzeln sichtbar sind. ich setze die stecklinge in kleine durchsichtige plastikbecher. ich denke, die sind eigentlich für kurze und schnäpse auf volkfesten gemacht. bei ratio gibt es 100 stück für 1,99 euro oder so. so kann man so sehr schön die bewurzelung verfolgen. wenn ihr mögt, kann ich davon auch ein foto machen. die pflanzen lasse ich gewöhnlich in dem plastebecher durchwurzeln und dann werden sie im frühjahr richtig eingetopft. meine stecker stehen am südwestfenster, sind aber durch die steine stark schattiert.

ach ja, und dann gibt es noch die unkrautartigen stinker, z.b. orbea variegata. wenn da mal etwas abbricht, einfach ins substrat und gut ist.

lg
jan
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Hoyningen
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Re: Bewurzelung: Welche Bedingungen ideal?

Beitrag von Hoyningen »

Zeig mal Deine Steine und Plastikbecher! Sowas ist immer interessant, wir lernen alle noch!
jan hat geschrieben:die unkrautartigen stinker, z.b. orbea variegata
Das ist aber ziemlich unfair, bloß weil die mit zu den früh kultivierten Arten gehören und die jeder hat! Ich finde, die haben zusammen mit anderen großblütigen Orbeas (pulchella, verrucosa etc) ganz spektakuläre Blüten.
Schöne Grüße

Volker
jan
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Re: Bewurzelung: Welche Bedingungen ideal?

Beitrag von jan »

huhu volker,

ich meinte unkrautartig im sinne von kaum-kaputtbar zu bekommen. schnell wurzelnd und gut wachsend.

die bilder mache ich morgen und stelle sie dann hier rein.

lg
jan
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Re: Bewurzelung: Welche Bedingungen ideal?

Beitrag von Hoyningen »

auch huhu,
war nicht gar zu ernst gemeint! :mrgreen:
Schöne Grüße

Volker
jan
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Re: Bewurzelung: Welche Bedingungen ideal?

Beitrag von jan »

hier die versprochenen bilder, ich habe leider kein händchen zum fotografieren *seufz*
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pflanze mit stein :-)
pflanze mit stein :-)
hier die pflanze ohne stein
hier die pflanze ohne stein
hier kann man die einbuchtung genau sehen
hier kann man die einbuchtung genau sehen
hier ein wenig ungenauer aber die wurzeln ein wenig größer
hier ein wenig ungenauer aber die wurzeln ein wenig größer
ich hoffe, dass ihr die wurzeln sehen könnt.
ich hoffe, dass ihr die wurzeln sehen könnt.
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ascleptomaniac
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Re: Bewurzelung: Welche Bedingungen ideal?

Beitrag von ascleptomaniac »

hallo jan,
deine erkenntnisse aus der transparenten kunststoffrecyclingkultur sind mir gar nicht fremd :)
die vorteile sind nicht nur die sichtbarkeit von bewurzelungserfolgen, sondern auch die kontrolle der feuchtigkeit.
DSCF2351_klein.jpg
gruß, pit
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Kurt
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Re: Bewurzelung: Welche Bedingungen ideal?

Beitrag von Kurt »

Hallo zusammen,
eine Frage: was tut Ihr (Ascleps-Freunde) gegen die Algenbildung in diesen transparenten Gefäßen? Ich pikiere zum Beispiel in kleine schwarze Rechteckschalen, wie sie im Supermarkt (z. B. Aldi) im abgepackten Fleischverkauf Verwendung finden, meine Kakteensämlinge. Wenn die Algenbildung nicht wäre, könnte ich auch die durchsichtigen hierfür verwenden. Sie (die schwarzen) zeichnen sich durch Langlebigkeit aus, man kann sie lange Zeit immer wieder verwenden und sind für die kleinen Liebhabermengen an Sämlingen ideal.
Grüsse Kurt
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Hoyningen
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Re: Bewurzelung: Welche Bedingungen ideal?

Beitrag von Hoyningen »

Ich habe in einem anderen Bereich (Conophytum-Aussaat) auf Empfehlung aus dem Forum mit gutem Erfolg folgendes angewendet:

Zur Bekämpfung der Algen wurden einmalig 0,05 Gramm Kupfersulfat-Pentahydrat (= Kupfervitriol) auf der Apothekerwaage abgewogen, in 200 ccm Wasser gelöst und auf der Oberfläche der Aussaatschale (20 x 20 cm) verteilt. Dies stoppte die Algenentwicklung, allerdings habe ich damals auch gebangt, weil ich im Kupfer schon ein Risiko sah. Es hat aber keinen negativen Einfluss auf die Pflanzen gehabt.

Das sollte mit anderen Sachen, wie Kakteen und Ascleps auch gehen.

Die obige Lösung entspricht 0,25 g Kupfervitriol pro Liter, falls man mehr davon braucht. Ich bin bei meiner Anwendung davon ausgegangen, dass sich das Kupfervirtriol in der oberen Schicht des Substrates ansammelt, weil es von aufsteigender und verdunstender Feuchtigkeit dort hintransportiert wird und so eine dauerhafte Giftwirkung auf die Algen ausübt.

Der Effekt war nicht sofort erkennbar, aber die Algen bauten über 2-3 Wochen langsam ab und kamen nicht wieder. Das baut dann auch Trauermückenbefall vor, weil deren Maden sich ja wohl primär von den Algen ernähren.
Schöne Grüße

Volker
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