Ein Gewächshaus entsteht - ein Fortsetzungsroman (Teil 1)
Verfasst: 1. Juni 2013, 10:35
Hallo allerseits!
Ich will euch im Folgenden an meinem Gewächshausbau teilhaben lassen. Ist zwar nicht „live“ - dazu hätten mir in der Bauphase Zeit und Kraft gefehlt - aber so eine Rückschau ist hoffentlich auch hinreichend interessant. Jeden Tag geht’s ein kleines bisschen weiter. Hier folgt Teil 1 des Berichts.
Um den Spannungsbogen aufrecht zu halten, verrate ich noch nicht, ob die Geschichte auch ein Happy End hat
Teil 1: Planung und Vorbereitende Maßnahmen
Ich war lange Zeit Balkon- & Fensterbank-Gärtner. Für einen Hobby-Botaniker wie mich auf Dauer ein unhaltbarer Zustand. Mitte vorigen Jahres waren die Umstände günstig, so dass ich den Wechsel von Wohnung zu Häuschen vollziehen konnte. Primäres Kriterium für den Hauskauf war natürlich: Das Haus muss über einen nicht zu kleinen Garten mit Platz für ein Gewächshaus verfügen. Und glücklicherweise habe ich sowas gefunden - was zufälligerweise auch noch den Ansprüchen der Hausbewohner gerecht wird
Hier der Blick in den Garten:
Der Blick geht Richtung Süden. Hinter dem Haus ist ein kleiner Graben, dahinter eine tiefer gelegene, feuchte Grünfläche. Unverbaubar.
Nach dem Einzug im Oktober kann die Planungsphase beginnen: Welches Gewächshaus (Hersteller, Größe/Modell, Verglasung)? Wo aufstellen? Wie heizen? Baudurchführung? Zunächst hatte ich vor, relativ rasch ein kleines Gewächshaus aufzustellen und nach ein, zwei Jahren dann etwas größeres dazu zu stellen. Es ist spannend, wie sich die Ideen im Laufe der Zeit ändern. Nach Durchdeklinieren aller Faktoren war der Plan am Ende, doch gleich das Haupt-Gewächshaus in Angriff zu nehmen.
Es wurden Kataloge gewälzt und Preise kalkuliert. Mehrfach bin ich bei HOKLARTHERM - in nur 50km Entfernung - vorbei gefahren, um mir in der Muster-Gewächshaus-Austellung Ideen zu holen. Ich hatte mich fast schon für ein Beckmann-GWH (Allplanta ALP3, Grundfläche 5,08 x 2,70m, 13,7m², 16mm Stegdoppelplatten "Longlife Plus") entschieden, aber letztendlich wurde es etwas Größeres von einem anderen Hersteller.
HOKLARTHERM ist gerade dabei, seine Modellreihe zu überarbeiten und bietet die neuen Bio-Top III (jetzt unter dem Namenszusatz „Orchidee“) standardmäßig mit Alltopverglasung und Farbbeschichtung und weiteren geänderten Details an. Der günstige Preis in Verbindung mit einem wertigen Eindruck und der Nähe des Herstellers hat letztendlich den Ausschlag gegeben.
Es wird nun also von HOKLARTHERM das Modell „Bio-Top III Orchidee - Sockelausführung“ in den Maßen 7,1 x 3,0m. Die Seitenwandhöhe beträgt 1,80m, Firsthöhe ist 2,79m. Das GWH ist dafür ausgelegt, auf einen gemauerten Sockel (ca. 34cm hoch, d.h. vier Reihen Klinker im Normalformat NF) gestellt zu werden. Das entsprechende Sockelprofil aus Metall gehört zum Lieferumfang. Der Sockel selbst hat die Außenmaße 7,23 x 3,30m. Der Sockel erhöht das Volumen, die Seitenwandhöhe beträgt mit Sockel nun ca. 2,10m, die Firsthöhe etwa 3,10m. Viel Platz also auch in die Höhe. Zudem gibt der Sockel dem GWH ein knuffigeres Aussehen.
Das Modell hat 4 Dachfenster (mit autom. Öffner) als Standard. Mir war das zu wenig. Ich bestellte zwei zusätzliche Dachfenster, zwei Seitenfenster und ein Giebelfenster (für den Rückwandgiebel) dazu. Als Verglasung wählte ich eine Mischverglasung aus 16mm ALLTOP (seitlich) und 16mm Stegdreifachplatten (für das Dach), in der Hoffnung, so hagelfester zu sein. Die Profile sind standardmäßig in tannengrün (RAL 6009) lackiert.
Ausstattung wie Tische (direkt am GWH montiert) und Bords bestellte ich gleich mit (ebenfalls in „tannengrün“), so dass alles aus einem Guss ist.
Nachdem die Wahl gefallen ist, gilt es, die Position auf dem Grundstück festzulegen. Die ersten Gedankenspiele werden mit Pflöckchen im Garten markiert:
Damit man’s erkennt, habe ich die Grenzen mal markiert: weiß die Lage des Gewächshauses (also Ost-West-Ausrichtung), rot der Außenbereich, den ich noch pflastern will, um dort Pflanzen auch draußen aufzustellen und für eine kleine Sitzecke am Gewächshaus. Im Hintergrund erkennt man schwarzen Kabelsalat. Der Vorbesitzer hatte für eine angedachte Aufstellung eines Gartenhäuschens in weiser Voraussicht schon Wasser und Elektrik verlegt. Die kann ich nun für das GWH ideal nutzen.
Gewächshäuser sind in Niedersachsen seit Anfang 2012 bis 40m³ Raumvolumen genehmigungsfrei (zuvor lag die Grenze bei 30m³). Da ich mit dem Modell auf knapp 60m³ komme, musste ein Bauantrag gestellt werden. Ein Normalsterblicher darf dies jedoch nicht; man muss „vorlageberechtigt“ sein. HOKLARTHERM beschäftigt hierfür eine Architektin, deren Dienste ich in Anspruch nehme.
Am 24.01. wird der Bauantrag gestellt, am 27.02. erhalte ich die Baugenehmigung. Einzige Auflage: „Es ist ein Bauschild aufzustellen.“
Eigentlich wollte ich schon Ende Februar anfangen, damit die Kakteen so ab Anfang April einziehen könnten. Wir haben hier im Norden oft schon kurze und zudem milde Winter. Aber leider spielte das Wetter dieses Jahr nicht mit. Insofern wurde die Startphase sukzessiv nach hinten verlegt. Am 08.04. sollte es dann endgültig losgehen.
Zuvor habe ich das Schnurgerüst aufgebaut. Dabei kommt es darauf an, die Latten sauber horizontal auszurichten. Hierfür kommt eine Schlauchwaage zum Einsatz. Da die Regenrinnen fest am GWH befestigt sind, habe ich die hintere Giebelseite, wo das Wasser abfließen soll, ca. 1,5cm tiefer gesetzt als die vordere Giebelseite. Das Gewächshaus hat also in Längsrichtung auf der Gesamtlänge 1,5cm Gefälle. Dann werden die Schnüre so positioniert, dass Länge/Breite stimmen und der rechte Winkel eingehalten ist. Ich habe das gefühlt ca. 100-mal nachgemessen und kontrolliert. Am Ende bin ich hinreichend zuversichtlich, dass alles stimmt.
Als letzte vorbereitende Maßnahme vor dem Baggereinsatz wurden die vom Vorbesitzer schon verlegte Wasserleitung und Stromkabel aus dem Gefahrenbereich geräumt.
Da die Schnüre des Schnurgerüsts naturgemäß beim Baggern stören, habe ich die Maße mit Sand auf dem Rasen markiert und zudem die Ränder mit den Spaten angestochen, damit die Grassoden sich mit dem Bagger sauber ausheben lassen.
Fast hätte ich’s vergessen: Das Baustellenschild ist noch aufzustellen. Das war noch die leichteste Übung.
So, jetzt kann die aktive Bauphase beginnen. Davon berichte ich morgen in Teil 2.
Gruß,
Hardy
Ich will euch im Folgenden an meinem Gewächshausbau teilhaben lassen. Ist zwar nicht „live“ - dazu hätten mir in der Bauphase Zeit und Kraft gefehlt - aber so eine Rückschau ist hoffentlich auch hinreichend interessant. Jeden Tag geht’s ein kleines bisschen weiter. Hier folgt Teil 1 des Berichts.
Um den Spannungsbogen aufrecht zu halten, verrate ich noch nicht, ob die Geschichte auch ein Happy End hat
Teil 1: Planung und Vorbereitende Maßnahmen
Ich war lange Zeit Balkon- & Fensterbank-Gärtner. Für einen Hobby-Botaniker wie mich auf Dauer ein unhaltbarer Zustand. Mitte vorigen Jahres waren die Umstände günstig, so dass ich den Wechsel von Wohnung zu Häuschen vollziehen konnte. Primäres Kriterium für den Hauskauf war natürlich: Das Haus muss über einen nicht zu kleinen Garten mit Platz für ein Gewächshaus verfügen. Und glücklicherweise habe ich sowas gefunden - was zufälligerweise auch noch den Ansprüchen der Hausbewohner gerecht wird
Hier der Blick in den Garten:
Der Blick geht Richtung Süden. Hinter dem Haus ist ein kleiner Graben, dahinter eine tiefer gelegene, feuchte Grünfläche. Unverbaubar.
Nach dem Einzug im Oktober kann die Planungsphase beginnen: Welches Gewächshaus (Hersteller, Größe/Modell, Verglasung)? Wo aufstellen? Wie heizen? Baudurchführung? Zunächst hatte ich vor, relativ rasch ein kleines Gewächshaus aufzustellen und nach ein, zwei Jahren dann etwas größeres dazu zu stellen. Es ist spannend, wie sich die Ideen im Laufe der Zeit ändern. Nach Durchdeklinieren aller Faktoren war der Plan am Ende, doch gleich das Haupt-Gewächshaus in Angriff zu nehmen.
Es wurden Kataloge gewälzt und Preise kalkuliert. Mehrfach bin ich bei HOKLARTHERM - in nur 50km Entfernung - vorbei gefahren, um mir in der Muster-Gewächshaus-Austellung Ideen zu holen. Ich hatte mich fast schon für ein Beckmann-GWH (Allplanta ALP3, Grundfläche 5,08 x 2,70m, 13,7m², 16mm Stegdoppelplatten "Longlife Plus") entschieden, aber letztendlich wurde es etwas Größeres von einem anderen Hersteller.
HOKLARTHERM ist gerade dabei, seine Modellreihe zu überarbeiten und bietet die neuen Bio-Top III (jetzt unter dem Namenszusatz „Orchidee“) standardmäßig mit Alltopverglasung und Farbbeschichtung und weiteren geänderten Details an. Der günstige Preis in Verbindung mit einem wertigen Eindruck und der Nähe des Herstellers hat letztendlich den Ausschlag gegeben.
Es wird nun also von HOKLARTHERM das Modell „Bio-Top III Orchidee - Sockelausführung“ in den Maßen 7,1 x 3,0m. Die Seitenwandhöhe beträgt 1,80m, Firsthöhe ist 2,79m. Das GWH ist dafür ausgelegt, auf einen gemauerten Sockel (ca. 34cm hoch, d.h. vier Reihen Klinker im Normalformat NF) gestellt zu werden. Das entsprechende Sockelprofil aus Metall gehört zum Lieferumfang. Der Sockel selbst hat die Außenmaße 7,23 x 3,30m. Der Sockel erhöht das Volumen, die Seitenwandhöhe beträgt mit Sockel nun ca. 2,10m, die Firsthöhe etwa 3,10m. Viel Platz also auch in die Höhe. Zudem gibt der Sockel dem GWH ein knuffigeres Aussehen.
Das Modell hat 4 Dachfenster (mit autom. Öffner) als Standard. Mir war das zu wenig. Ich bestellte zwei zusätzliche Dachfenster, zwei Seitenfenster und ein Giebelfenster (für den Rückwandgiebel) dazu. Als Verglasung wählte ich eine Mischverglasung aus 16mm ALLTOP (seitlich) und 16mm Stegdreifachplatten (für das Dach), in der Hoffnung, so hagelfester zu sein. Die Profile sind standardmäßig in tannengrün (RAL 6009) lackiert.
Ausstattung wie Tische (direkt am GWH montiert) und Bords bestellte ich gleich mit (ebenfalls in „tannengrün“), so dass alles aus einem Guss ist.
Nachdem die Wahl gefallen ist, gilt es, die Position auf dem Grundstück festzulegen. Die ersten Gedankenspiele werden mit Pflöckchen im Garten markiert:
Damit man’s erkennt, habe ich die Grenzen mal markiert: weiß die Lage des Gewächshauses (also Ost-West-Ausrichtung), rot der Außenbereich, den ich noch pflastern will, um dort Pflanzen auch draußen aufzustellen und für eine kleine Sitzecke am Gewächshaus. Im Hintergrund erkennt man schwarzen Kabelsalat. Der Vorbesitzer hatte für eine angedachte Aufstellung eines Gartenhäuschens in weiser Voraussicht schon Wasser und Elektrik verlegt. Die kann ich nun für das GWH ideal nutzen.
Gewächshäuser sind in Niedersachsen seit Anfang 2012 bis 40m³ Raumvolumen genehmigungsfrei (zuvor lag die Grenze bei 30m³). Da ich mit dem Modell auf knapp 60m³ komme, musste ein Bauantrag gestellt werden. Ein Normalsterblicher darf dies jedoch nicht; man muss „vorlageberechtigt“ sein. HOKLARTHERM beschäftigt hierfür eine Architektin, deren Dienste ich in Anspruch nehme.
Am 24.01. wird der Bauantrag gestellt, am 27.02. erhalte ich die Baugenehmigung. Einzige Auflage: „Es ist ein Bauschild aufzustellen.“
Eigentlich wollte ich schon Ende Februar anfangen, damit die Kakteen so ab Anfang April einziehen könnten. Wir haben hier im Norden oft schon kurze und zudem milde Winter. Aber leider spielte das Wetter dieses Jahr nicht mit. Insofern wurde die Startphase sukzessiv nach hinten verlegt. Am 08.04. sollte es dann endgültig losgehen.
Zuvor habe ich das Schnurgerüst aufgebaut. Dabei kommt es darauf an, die Latten sauber horizontal auszurichten. Hierfür kommt eine Schlauchwaage zum Einsatz. Da die Regenrinnen fest am GWH befestigt sind, habe ich die hintere Giebelseite, wo das Wasser abfließen soll, ca. 1,5cm tiefer gesetzt als die vordere Giebelseite. Das Gewächshaus hat also in Längsrichtung auf der Gesamtlänge 1,5cm Gefälle. Dann werden die Schnüre so positioniert, dass Länge/Breite stimmen und der rechte Winkel eingehalten ist. Ich habe das gefühlt ca. 100-mal nachgemessen und kontrolliert. Am Ende bin ich hinreichend zuversichtlich, dass alles stimmt.
Als letzte vorbereitende Maßnahme vor dem Baggereinsatz wurden die vom Vorbesitzer schon verlegte Wasserleitung und Stromkabel aus dem Gefahrenbereich geräumt.
Da die Schnüre des Schnurgerüsts naturgemäß beim Baggern stören, habe ich die Maße mit Sand auf dem Rasen markiert und zudem die Ränder mit den Spaten angestochen, damit die Grassoden sich mit dem Bagger sauber ausheben lassen.
Fast hätte ich’s vergessen: Das Baustellenschild ist noch aufzustellen. Das war noch die leichteste Übung.
So, jetzt kann die aktive Bauphase beginnen. Davon berichte ich morgen in Teil 2.
Gruß,
Hardy