Argentinien + Chile 2012

[Jiri Kolarik]

Hallo Chris...
der Unterschied liegt in der Frucht...

Tricho. (Echinopsis) chiloensis...Blüte + Frucht (essbar)





und ... Eulychnia???



...alles unweit von Ovalle...

...und was ist dieser Sämling??? T.(E.) coquimbanus???



oder junge T.(E.) chiloensis???

[Pantalaimon]

Hallo,

@ Jiri:
Vielen Dank für die tollen Bilder! Die beiden ersten Photos zeigen (wg. der gestauchten Blüte ohne verlängerte Blütenröhre) eindeutig Eulychnia acida - und damit ist dann auch klar, dass die von uns photographierte Pflanze ebenfalls eine Eulychnia acida ist. Hab auch nochmal einen Blick in den Anderson (2005) geworfen, und in der Beschreibung steht, dass die Blütenröhre bei Eulychnia acida außen leicht wollig ist. Das passt also. Vielen Dank Dir und Manfredo für Eure Hilfe!
Die Pflanze auf dem untersten Bild würde ich auch für Echinopsis coquimbana halten (verglichen mit dem Photo bei Hunt sieht sie der dort abgebildeten Pflanze sehr ähnlich).

Viele Grüße!
Chris

[Pantalaimon]

Hallo,

hier der vorletzte Kakteentag unserer Reise:

Tag 25 - Von La Serena über Ovalle nach Los Vilos

Am nächsten Morgen legen wir wieder unser Tagesziel fest: Diesmal wollen wir bis Los Vilos kommen - doch welche Route sollen wir nehmen? Wir entscheiden uns schließlich dafür, uns ein wenig durch's Inland Chiles zu schlagen. Entscheidend dafür ist auch ein Blick aus dem Fenster: Dichtes Grau und Nieselregen. Also weg von der Küste, vielleicht wird es im Hinterland ja besser - und so machen wir uns auf den Weg in Richtung Ovalle. Das Wetter allerdings sollte erstmal noch schlechter werden. Der Regen wird immer kräftiger - so kräftig, dass wir selbst bei interessant aussehenden Kakteen am Straßenrand nicht anhalten. Erst kurz vor Ovalle wird der Regen schließlich weniger, und so stoppen wir dann doch mal.
Die hügelige Gegend hier scheint stark beweidet zu werden, denn die Hänge sind von zahlreichen Pfaden der Tiere durchzogen. Einem dieser Pfade folgend erklimmen wir einen zunächst wenig interessant aussehenden Hügel. Im Gipfelbereich gibt es dann aber doch noch ein paar Kakteen zu sehen: Zwischen wie Eulychnia aussehenden Echinopsis chiloensis wachsen hier ein paar hübsche Gruppen von Echinopsis coquimbana. Bei einer finden sich gar ein paar Blüten. Leider machen die Photos dank des schlechten Lichts nicht so viel her ...









Anschließend geht es weiter in Richtung Ovalle. Leider staut es sich am Ortseingang ziemlich, sodass wir über eine Stunde brauchen, bis wir die Stadt durchquert haben. Südlich von Ovalle nehmen wir die Straße nach Punitaqui. Bis Punitaqui ist die Landschaft eher langweilig, aber ab Punitaqui führt die Straße dann in die Berge hinein - in eine wunderschöne Landschaft voller Echinopsis chiloensis und riesiger Puya-Büsche. Einige der Echinopsen haben sogar Blüten in erreichbarer Höhe:





Leider finden wir zwischen den genannten Pflanzen nur noch Cumulopuntia sphaerica - und so geht es uns ab hier ständig. Irgendwie haben wir an diesem Tag nicht den richtigen Riecher. Erst wesentlich später, als wir südwestl. von Combarbala die Cuesta La Viuda durchqueren, finden wir dann doch noch etwas Interessanteres. Wir hatten hier mal wieder einen der vielen Echinopsis chiloensis-Hänge erfolglos nach Anderem abgesucht. Auf dem Rückweg zum Auto nehmen wir kurzerhand die Straße, weil diese einfacher zu laufen ist, und siehe da, direkt am Straßenrand unter einem der Büsche: eine rötliche Blüte. Das wird doch nicht etwa eine Eriosyce sein?! Und tatsächlich: Es handelt sich dabei um Eriosyce ... (eriosycoides? - den Namen überlasse ich wohl besser Euch). Unter dem Busch findet sich die blühende Mutterpflanze und eine etwas kleinere Jungpflanze:







Hier die Jungpflanze - mit etwas kräftigerer Bedornung als die "Mamma":



Schließlich erreichen wir die Panamericana und kurz darauf Los Vilos - und das war der kakteen-technisch leider recht kurze Tag 25 unserer Reise.

Viele Grüße!
Chris

[Manfredo]

Hallo zusammen,

hier noch einmal nachgereicht - Blüten von Eulychnia acida und Echinopsis chiloensis im direkten Vergleich:

Anbei: beide Pflanzenarten wachsen bisweilen direkt nebeneinander.

Viele Grüße
Manfredo

[Manfredo]

Kommentar zum letzten Bild:
Mitte: Eulychnia acida, links und rechts: Echinopsis chiloensis .

[Robby]

Hallo lieber Chris,

leider kam ich die letzten Wochen nicht so richtig dazu, Deinen Reisebericht mitzuverfolgen, konnte dies aber mittlerweile endlich nachholen. Es geht mir dabei wie Jiri, Manfredo, Nobby und CABAC - die eigenen Reiseerinnerungen und der Wunsch, bald wieder diese Gegend bereisen zu können, sind ganz schön heftig.

Bei vielen Deiner Fotos habe ich den Eindruck, selbst noch vor Kurzem an den selben Stellen gestanden zu sein. So etwa beim Standort der Miqueliopuntia miquelii südlich Trapiche. Ein beeindruckendes Vorkommen und gut anzuhalten... Vereinzelt konnten wir verborgen unter den Opuntien auch ein Eriosyce ausmachen. Vermutlich auch aus dem Kreis der E.heinrichiana, aber deutlich unterscheidbar von den Trapicheformen, auch deutlich größer - und Vogelspinnen tummelten sich dort ebenfalls.

Die nachträgliche Unterscheidung von E.chiloensis und den Eulychnias anhand von Fotos hat auch mich schon schier zur Raserei gebracht und nicht immer bin ich mir letztlich sicher gewesen. Also mit diesem Problem stehst Du wirklich nicht alleine da.

Die von Dir gezeigten dealbata-Hügel südlich von Totoral haben auch uns beeindruckt. Scoparius hat da von der Versuchung gesprochen, ein Erinnerungsfoto zu machen (er würde das so machen). Tja, diese Idee hatten wir an dieser Stelle ebenfalls (mehrere sogar). Einfach märchenhaft dieser Streckenabschnitt.

Deine Eriosyce bei Combarbala würde ich als nördliche Form der E.curvispina ansprechen. Es ist das Übergangsgebiet zur weiter nördlich vorkommenden E.limariensis. Die Typstandorte der Ritter-Formen combarbalensis und pamaensis sind hier in unmittelbarer Nähe. Klasse, dass ihr sie in voller Blüte erwischt habt.

Nochmals ganz herzlichen Dank für Deinen wunderbaren Reisebericht!

Grüßle
Robby

[Pantalaimon]

Hallo,

will mich nur kurz bei Euch Dreien bedanken. Leider hab ich mal wieder viel um die Ohren und komme daher kaum zum Lesen, geschweige denn zum Schreiben - daher habe ich Eure Posts gerade eben erst gesehen. Vielen Dank für Eure tollen Beiträge! Vielleicht schaffe ich ja heute Abend oder morgen noch ein Update, mal seh'n.

Viele Grüße!
Chris

[Pantalaimon]

Hallo,

leider haben einige widrige Lebensumstände dazu geführt, dass ich Euch auf dieses letzte Post nun unglaublich lange habe warten lassen müssen. Das war so nicht geplant, ging aber leider nicht anders - aber vielleicht gilt ja auch diesmal: "Was lange währt wird endlich gut". Hier ist er nun endlich, unser (kakteen-technisch) letzter Reisetag:

Tag 26 - Von Los Vilos nach Santiago de Chile

Abschiedsstimmung macht sich breit, als wir am nächsten Morgen zum letzten Mal unsere Sachen im Auto verstauen und uns auf den Weg machen. Diesmal geht es direkt auf die Panamericana, denn wir wollen zwar nicht schnellstmöglich nach Santiago, aber doch zügig genug, um uns nachmittags schon mal ein wenig die Stadt anschauen zu können. Entsprechend legen wir nur einen echten Kakteen-Stop ein: Irgendwo südlich von Los Vilos - bevor die Panamericana die Küste hinter sich lässt und ins Landesinnere schwenkt - stoppen wir. Ein Durchlaß im Zaun ermöglicht es uns, auf schmalen Trampelpfaden die wirklich atemberaubende Pflanzenvielfalt zu erkunden. Auch zwei Kakteen-Arten sind hier vertreten: Echinopsis chiloensis und Eriosyce (Neoporteria) subgibbosa:



Echinopsis chiloensis sieht hier allerdings ein wenig anders aus, als wir das von den Standorten im Landesinneren her kennen. So ist die Bedornung deutlich kürzer, der Wuchs niedriger und die Pflanzen verzweigen sich stärker. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um Echinopsis chiloensis ssp. littoralis.







Vor allem an felsigen Stellen - direkt auf dem Fels oder aber im Substrat dazwischen - finden wir zudem zahlreiche, wunderschöne, teils recht große Eriosyce / Neoporteria subgibbosa. Meist wachsen die Pflanzen einzeln, aber wir finden bisweilen auch sprossende Exemplare. Offenbar ist die Blütezeit dieser Art bereits vorüber, denn viele der Pflanzen tragen gerade Früchte - die meisten sind jedoch noch grün.







Hier eine Jungpflanze ...



... und nach einigem Suchen finden wir dann doch noch drei Pflanzen mit Blütenknospen. Diese hier ist beinahe offen:



Schließlich verabschieden wir uns von diesem wunderschönen Standort und machen uns wieder auf den Weg. Ein letztes Mal halten wir später noch bei einem besonders dichten chiloensis-Wäldchen ...



... und dann geht es hinein nach Santiago ...

... und das war's. Ich hoffe, Euch hat dieser Reisebericht ein klein wenig gefallen. Zudem möchte ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bei allen bedanken, die Ihr diesen Reisebericht durch Eure Posts bereichert habt. Danke an alle, die mir beim Bestimmen der Pflanzen geholfen haben - und mein besonderer Dank geht an CABAC für das Scannen und Zeigen der Karten! Vielen Dank!

Viele Grüße!
Chris

[Manfredo]

Hallo Chris,

Wahrscheinlich handelt es sich dabei um Echinopsis chiloensis ssp. littoralis.

- jau!


... und nochmals vielen Dank für's (wieder-) Mitnehmen auf eine tolle Chile-Reise.

Viele Grüße
Manfredo

[scoparius]

Vielen Dank für den bilderreichen Bericht von der Reise, Chris. Es hat wirklich grossen Spass gemacht.

[Tobias Wallek]

Hi Chris !

Ich war zwar nur ein stiller Genießer, möchte mich aber trotzdem für deinen Bericht bedanken.

Scho schee was es da so alles an Kakteen in der, von dir bereisten, Region gibt.

Ciao Tobias

[stefang]

Hallo Chris,

schade, dass es vorbei ist. Ich habe jeden einzelnen Beitrag genossen. Danke dafür!

Viele Grüße
Stefan