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Wie frostresistent sind Ascleps?

Verfasst: 29. Oktober 2012, 18:58
von Hoyningen
Hallo zusammen,

das ist natürlich keine Frage, die man generell beantworten kann. Manche mehr, manche weniger. Der Grund, weshalb ich frage: Ich habe auf dem Balkon einen Abfalleimer, wo ich beim Umtopfen das alte Substrat reintue. Das wandert dann in den Garten (schwerer Lehmboden) und wird dort zur Auflockerung eingearbeitet. Gelegentlich bricht von den sukkulenten Ascleps schon mal ein Ästchen ab, verschwindet im Eimer und wird zugedeckt.

Sowas ist wohl auch im Herbst 2011 mit einer meiner Orbeas passiert. Der Eimer stand den ganzen letzten Winter draußen, Ende Januar / Anfang Februar bei Dauertemperaturen von minus 10 bis minus 15 Grad. Knochentrocken, der Balkon ist überdacht. Und doch, als ich den Eimer im Frühjahr ausleerte, fand ich da dieses Ästchen, sichtbar geschrumpft aber anscheinend am Leben. Das ist es immer noch, hat sich mittlerweile erholt und wächst wieder.

Der Trick besteht meiner Meinung nach im Eintrocknen, das konzentriert die Säfte und senkt den Gefrierpunkt. Was mich halt erstaunt hat ist, dass diese Pflanzen eine Strategie gegen Erfrierungstod haben. Wie kalt wird es denn an den Originalstandorten?

Re: Wie frostresistent sind Ascleps?

Verfasst: 30. Oktober 2012, 21:39
von carallümchen
Hallo Volker,
die Erklärungistsichergut - verschrumpelte Ableger haben sicher durch die hohe Zellsaftkonzentration einen besseren Frostschutz. Eine große Orbea variegata habe ich letztes Jahr draußen vergessen - sie hat -4°C ausgehalten und war nur an den treibenden Spitzen leicht geschädigt.

Frosttage sind in Südafrika in den Mittelgebirgslagen möglich, in den höheren Lagen ab 1200 m liegt Schnee.
Ich habe dieses Jahr auf der Südafrika-Tour in Calvinia einen kurzen Wintergewitter-Schneesturm mit Temperaturen um 0°C erlebt - brrrrrrrrrrrr.
Die Bilder zeigen den Schnee - und Stapelia arenosa am Standort nach dem Schnee im Regen. Kurze Temperaturabstürze scheinen die Ascleps wohl auszuhalten.
Grüße Carallümchen

Re: Wie frostresistent sind Ascleps?

Verfasst: 1. November 2012, 11:48
von Tobias Wallek
Im Sommer 2011 (Winter auf der Südhalbkugel) hatte ich im südlichen Namibia (in der Nähe von Aus) Nachttemperaturen von -6° C miterlebt. Einige Tage vor unserer Ankunft waren es wohl sogar -9° C.
Allerdings sind dort die Temperaturen am Tag wieder auf +15-20° C gestiegen.
Ascleps in dem Gebiet, die diese Temperaturen mitgemacht haben waren u.a.:
Fockea angustifolia
Hoodia gordonii
Huernia hallii
Larryleachia sp.
Orbea rangeana
Sarcostemma viminale ssp. pearsonii
Stapelia flavopurpurea
Tridentea marienthalensis ssp. albipilosa

Allerdings gab es da halt keinen Dauerfrost und viele der Pflanzen wuchsen geschützt zwischen Steinen, die mit Sicherheit auch noch Wärme gespeichert hatten.

@Hoyningen:
Volker, hast Du zufällig jetzt auch wieder so einen gefüllten Abfalleimer auf dem Balkon stehen?
Wenn JA, wäre doch mal interessant, wenn Du da ein Min/Max-Thermometer den Winter über drin deponierst, um mal zu kucken, welche Temperaturen sich da so ergeben.

Ciao Tobias